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Im Rechenberger Bad

Leuchtende Frühsommertage

Im Wasser - Rechenberg / Ökobad
Im Wasser - Rechenberg / Ökobad

 

So ein Tag, dieser erste Sonntag im Juni; dieser erste Sommersonntag. Macht seinem Namen alle Ehre; die Sonne strahlt; kaum eine Wolke mal am Himmel, die Temperaturen hier warm, nicht heiß, ein kleiner Wind weht. Es ist perfekt - zum Wandern und auch zum Baden. Da gibt es einen Ort, wo man bestens aufgehoben ist; alles beides und noch viel mehr machen kann: Rechenberg im Erzgebirge; das zwischen Holzhau und Bienemühle an der hier noch schmalen Freiberger Mulde liegt.

 

 

Wir fahren  mit der Freiberger Eisenbahn bis nach Bienenmühle und laufen von dort auf dem Weg neben der Muldentalstraße am Wasser entlang stromaufwärts Richtung Holzhau nach Rechenberg. In Bienemühle, wo wir starten, gibt es am Edeka das Café der Bäckerei Schramm, einen schönen kleinen Eisgarten hat es direkt am Fluss. Nach zwei Kilometern erreichen wir Rechenberg und - das Ökobad. Es liegt hinter einem Felsen links an der Straße; zwei geschnitzte Steinböcke stehen ganz oben und haben den Überblick. Den Namen verdankt das Ökobad der Tatsache, dass es hier mit natürlichen Dingen zugeht.

 

 

 

Klares, chlorfreies Wasser - lebendig.
Klares, chlorfreies Wasser - lebendig.

 

Kein Chlor ist im Wasser, sondern Kaulquappen schwimmen kugelig herum. Die Wasserreinigung erfolgt durch mehrere Kiesschichten, durch die der Beckeninhalt immer wieder hindurchgepumpt wird. Schilf wächst am kiesigen Ufer. Beachtliche Seerosen versuchen vom Grund aus die Wasseroberfläche zu erreichen, wo sie jetzt  ihre breiten Blätter aufs Wasser legen und später die riesigen Blüten entfalten werden. Geschwungene Holzstege führen über das Becken, das durch den Randbewuchs recht natürlich wirkt. Auf dem warmen, trockenen Stegholz liegt man gut, wenn wenig Badebetrieb ist. Auf dem Bauch in der Sonne am besten, dann kann man nach unten durch die Stegritzen ins Wasser bis auf den Grund gucken.

 

 

 

Rutschen gibt es hier nicht. An den Liegewiesen stehen Schilder mit den Tieren, die hier so leben. Also in der Gegend, nicht (nur) im Bad direkt. Auch Kreuzotter und Ringelnatter sind dabei. Sicher nicht jedermanns Lieblingsnachbar auf der Liegewiese. Uns stört das nicht, wir passen auf, wo wir hintreten und herumliegen. 

 

Wer auf die türkisglitzernde, chlorgereinigte Spaßbadwelt verzichten kann, findet hier ein kleines Paradies voller Schönheit. Libellen schießen am Ufer entlang, Schmetterlinge gaukeln. Vorsichtig kann man eine Quappe fangen und wieder schwimmen lassen. Außerdem gibt es Rechenberger Bier, Limo, Kaffee, Eis, Bock- und Bratwurst in dem kleinen Imbiss. Badöffnungszeit ist Mai - September von 11 - 20 Uhr, allerdings witterungsabhängig.

 

 

Gegen Abend verlassen wir das Bad an einer Entenmutter mit drei Küken vorbei Richtung Rechenberger Brauerei, gehen an deren stillen Fenstern und unterhalb der alten Burg Rechenberg vorbei; nehmen dann den "Kräuterpfad", der oberhalb des Muldentales (gleich rechts hinter der Brauerei beginnend) durch Wiesen und Felder nach Holzhau geht.

 

Ungestört geht der Blick ins Land. Auch die Abendstunden sind an diesem Tag so schön. Grillen zirpen, Vögel singen. Ein sich hier offensichtlich auskennender großer schwarzbrauner Hund geht beschäftigt wirkend seines Weges, ohne auf uns zu achten. Die Glockenschläge der Rechenberger Kirche klingen durch warme Abendluft - herrlich. Es duftet nach Heu und Flieder, nach trockener Erde und Heckenrosen.

 

Regen ist nötig, er soll in den nächsten Tagen wohl kommen.

 

 

Vom Kräuterpfad herunter sind wir wieder im Tal angekommen, am Ortseingang von Holzhau. Bis zum Bahnhof trödeln wir ein bisschen durch die Wiesen, der Blumenstrauß auf dem heimischen Esstisch muss noch erneuert werden.

 

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Da wir oft in und um Rechenberg unterwegs sind; gibt es noch zwei Kostproben davon für Dich, wenn Du magst - gleich.

 

Von Rechenberg nach Holzhau über den Kräuterpfad ...
Von Rechenberg nach Holzhau über den Kräuterpfad ...