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Von Marbach zum Gleisberger Burgberg

Schatzfund am Abend

Am Waldrand zum Gleisberger Burgberg, oberhalb des Marienbachtals
Am Waldrand zum Gleisberger Burgberg, oberhalb des Marienbachtals

 

Ab und zu sah ich im Vorbeifahren, aus der Richtung Nossen kommend, einen Weg kurz vorm Ortsbeginn Marbach ins Feld einbiegen.

 

Zu allen Jahreszeiten lockte der mich schon: im Frühling, wenn die Schneeglöckchen am Straßenrand nahe dem Forsthaus blühen; im Sommer so wie jetzt, wenn Getreide und Mais wachsen und geerntet werden, im Herbst sowieso, wenn der ganze Laubwald ringsherum bunt leuchtet oder Nebel herumhängt und im Winter, wenn die Landschaft still und vielleicht weiß vor einem liegt.

 

Aber wie das so ist: immer fuhr ich vorbei, stieg nicht aus, hatte andere Ziele für Ausflüge oder musste zur Arbeit bzw. zurück nach Hause.

 

Der Marbacher Weg Richtung Mulde
Der Marbacher Weg Richtung Mulde

 

Da waren Roßwein und Schloss Gersdorf, die kleine Burgruine Kempe, Gleisberg mit der Herrenaue, das Nossener Schloss und der Klosterpark Altzella und - natürlich - die Kummersheimer Höhe und der Krebsteich. Alles schöne Ziele (Du findest sie hier in der "Käffererkundung"), die mich aber heute nicht sehen werden. So nahm ich mir vorigen Mittwoch vor.

 

Denn jetzt steige ich hier am Forsthaus aus und gehe diesen Marbacher Weg.  Der Feldweg, der von der Dorfstraße, die auf diesem Stück "Am Forsthaus" heißt, in Richtung Muldental / Herrenaue und Gleisberger Burgberg führt.

 

 

 

Ein Weg, wie ich ihn liebe - mit Weitsicht.

 

 

Der Abend ist schön, die Sonne scheint, leichter Wind weht - es ist angenehm. Felder und Wiesen duften würzig nach Spätsommer. Hier in der Nähe Nossens gibt es ein paar landwirtschaftliche Versuchsflächen; auf kleinen abgegrenzten Feldern wächst Verschiedenes.

 

Zwei einzelne Gehöfte liegen hier; sie gehörten zum alten Ort Ketzerbachtal, der 2014 nach Nossen eingemeindet wurde, wenn ich das noch richtig weiß. Im dazugehörigen Obstgarten des ersten Anwesens stehen Apfelbäume, ein großer Kürbis ist auch schon reif. Sicher schön, hier zu wohnen. Und nicht ganz einfach.

 

Eine kleine Straße führt von der anderen Seite zu den Häusern: die Marbacher Straße.

 

 

Wir gehen in die entgegengesetzte Richtung, zum Gleisberger Burgberg hin. Hier waren wir im Frühling schon zur Schatzsuche, Du erinnerst Dich? Allerdings kamen wir damals von der Muldenseite her und nicht aus dem "Hinterland", so wie heute.

 

 

Am Waldrand entlang, in der Abendsonne - da geht es sich leicht und schön. Dann führt der Weg zwischen den Bäumen hindurch, Sonnenlichtspiele zwischen den Blättern begleiten uns bergab durch den Wald zur Auenstraße hin; der Marienbach fließt hier. Mir fällt die Zauberziege wieder ein.

 

Die uns gut bekannte Auenstraße entlang geht es bis zur Muldenbrücke am Gleisberger Bahnhof. Leider ist heute keine Zeit mehr für einen Abstecher in die Herrenaue, um mal wieder an den Lieblingsburgmühlenplatz zu gehen.

 

Das wird dann beim nächsten Mal erst.....

 

 

 

Was für ein Abend.

 

Da musst Du auch mal hin.  Mehr als eine reichliche Stunde brauchst Du dafür nicht unbedingt. Den vergrabenen alten Schatz im Burgberg findest Du vielleicht nicht. Dafür ist Dir eine andere Entdeckung ganz sicher: die Schönheit dieser Gegend; die Freude, sowas vor der Haustür zu haben; das Glück darin herumlaufen zu können, wann immer man will.

 

Freiberger Mulde bei Gleisberg
Freiberger Mulde bei Gleisberg