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Nassau am 3. Advent 2021

Eine Reise in den Winter

Zwischen Rechenberg und Nassau im Winter
Zwischen Rechenberg und Nassau im Winter

 

Als wir am 3. Advent zu Hause aufbrechen, da ist es regnerisch und windig. Spätherbstwetter mit leichtem Schneegeruch in der Luft. Wenige Kilometer gebirgsaufwärts fährt die kleine Freiberger Eisenbahn mit uns; dann steigen wir in Holzhau aus. Und - es ist wirklich Winter.

 

Weiß verschneit sind Wiesen und Felder; die Dächer der Häuser haben weiße Mützen auf und auch die Fichten sind voller Schnee. 

 

 

Es geht heute von Holzhau rüber nach Rechenberg und dann weiter nach Nassau, natürlich über den Kräuterpfad, wegen der Aussicht. Da kommt man an der Rechenberger Brauerei und gegenüberliegenden Kirche raus. 

 

 

Brauerei, Kirche und Friedhof lassen wir diesmal links am Weg liegen. Wer hier noch nicht war, sollte sich mal durch die Brauerei führen lassen, im Schalander ein Kellerbier trinken, sich die Kirche genauer anschauen und die Kriegsgräber auf dem kleinen Friedhof besuchen.

 

Noch ein paar hundert Meter hinter der Kirche aufwärts, dann erleben wir eine Belohnung. Denn hier ist der kleine Waldstreifen oberhalb Rechenbergs durchquert. Der Waldweg wird zum Feldweg, einen herrlichen Blick hat man über die unberührte, leise und so schöne Winterlandschaft.

 

 

Stille herrscht hier allgemein, Restaurants und Hotels sind coronabedingt ganz oder teilweise geschlossen. Der Skilift steht. Nur sehr wenige Menschen sind draußen zu sehen. Ein paar einzelne unentwegte Winterliebhaber am Ski- und Rodelhang in Holzhau; eine Frau auf der Dorfstraße, in Rechenberg ein paar Friedhofsbesucher; in Nassau wenige rodelnde Kinder am Wiesenhang im Unterdorf.

 

 

 

Der Weg von Rechenberg nach Holzhau  wird zur kleinen Straße, die mitten in das Dorf Nassau hineinführt.

 

Hier sind wir schon ziemlich weit im Oberdorf, nahe der ehemaligen Pension Oberknapp und dem alten "Nassauer Hof", ebenfalls längst geschlossen. Um dort hinzukommen, müsste man nach rechts abbiegen. Richtung Kalkstraße und Trimm-Dich-Pfad. Da waren wir mal HIER.

 

 

Wir wollen heute in die andere Richtung; nach links Richtung Ölmühle und Nassauer Bahnhof, runter ins Muldental. Der kleinen Nassauer Dorfkirche machen wir einen Besuch. Auch, wenn wir momentan nicht hinein können. Hier gibt es eine Silbermann-Orgel und so einen schönen, schwebenden Holzengel. Meistens haben die ein Banner dabei, wo draufsteht: "Friede auf Erden".  

 

Nassau ist lang. Pension Oberknapp, Weise-Max, Nassauer Hof. Kirche, Café Dienel, Weihnachtspyramide, altes Bad, Schule, Gemeindeamt, Alte Molkerei, Brechstubenweg, Hotel Conrad.

 

Es ist jedesmal dasselbe, je-des-mal seit vielen Jahren. Ich weiß eigentlich ganz genau, wie lang diese Strecke von Obernassau bis zum Bahnhof an der Mulde ist: reichlich 7 km; Höhenunterschied knapp 250 m. Und wie so oft schätze ich es auch diesmal wieder falsch ein, was am Ende der Strecke zum Rennen auf glatter Straße im Dunkeln führt, um den Zug doch noch zu erwischen.

 

Ein Eiertanz, der ein gutes Ende nimmt, als ich mit Schnappatmung in den Zug steige. Der Maulwurf in der Tasche ist weniger mitgenommen....

 

 

Vielleicht war auch nur der frühe Adventsabend schuld, wo man so gerne auf der Dorfstraße stehenbleibt, um sich die schön erleuchteten Häuser anzugucken.... Da kann man schon mal die Zeit vergessen; ins Trödeln und Staunen verfallen - auch gut.

 

 

Ein sehr, sehr schöner Tag. Unser persönlicher Winteranfang 2021, am 3. Advent.

 

Der Maulwurf ist auch mit.
Der Maulwurf ist auch mit.

 

"Winter" mit Musik aus den "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi: