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Im Lämmergrund

Waldiges Tal, Ententeich und "Bötchen"

Hier mündet der Lämmergrundbach in die Talsperre Malter.
Hier mündet der Lämmergrundbach in die Talsperre Malter.

 

Heute laden wir Dich ein, uns in den Lämmergrund zu begleiten. Dieses kleine Bachtal, das seinen Namen dem Lämmergrundbach verdankt, verläuft zwischen Paulsdorf und Berreuth, nahe der Talsperre Malter. Wir starten an einem stillen Nebenarm der Talsperre, wo die Einmündung des Lämmergrundbaches in den großen See ist. 

 

Schon oft war ich im Lämmergrund. Was ihn besonders auszeichnet, das sind seine Schönheit und Einsamkeit verbunden mit der guten Erreichbarkeit. 

 

Denn verglichen mit den Wanderwegen direkt um die Talsperre sind hier nur wenige Leute unterwegs. Außerdem ist dieser kühle und schattige Grund mit seinem dichten Mischwald ein guter Platz auch an heißen Tagen.

 

 

Los gehts am Haus Seeblick im Zentrum Paulsdorfs, wo auch die "Eisoase" ist. Von dort aus überquert man die Brücke Richtung Dippoldiswalde; sie heißt Lämmergrundbrücke. Momentan wird an ihr gebaut. Ein neuer Fuß- und Fahrradweg soll auf der Brücke entstehen. Die Baustelle lassen wir links liegen und schlüpfen gleich hinter dem Brückenende nach rechts in einen kleinen, zugewachsenen Seitenpfad. Hier zwei Bilder davon, denn man kann ihn kaum finden, wenn man das nicht weiß:

 

 

Der Pfad führt uns zu einem breiten, bergab führenden Weg. Rechts liegt der durch die Lämmergrundbacheinmündung entstandene Seitenarm der Talsperre. Am Wegesrand schöne kleine und größere Häuser, meist Wochenendgrundstücke. Da sie in den Berghang hineingebaut sind, gibt es abenteuerliche Treppen und sogar kleine Aufzugsmöglichkeiten für Schweres wie Getränkekästen oder Baumaterial. 

 

 

Die Grundstücke rechts des Weges haben direkten Wasserzugang. Kleine, bunte Boote schaukeln angebunden auf dem Wasser, Holzstege sind da. Hohe alte Bäume sorgen schon hier für angenehmen Schatten auf unserem Weg an diesem warmen Sommertag.

 

 

Am Ende wird der Weg wieder ein Pfad. Er beginnt auf einer sattgrünen Lichtung. Das ist das Tor zum Lämmergrund. Nach ein paar Metern hört und sieht man ihn plätschern, den kleinen Lämmergrundbach.

 

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Nun führt unser Wanderpfad, der jetzt nach einer hiesigen Quelle Schwarzbornweg heißt, nach links, zur rechten Seite immer den Lämmergrundbach. Hinter dem Bach liegen Weiden und Felder, die man durch die tief herabhängenden Zweige sieht. Sonnenlicht lässt wieder helle Lichtflecke auf dem Waldboden tanzen. Da hier viele Eichen, Buchen und Haselnusssträucher wachsen, ist dieser Ort auch im Herbst sehr verlockend mit seinen dann buntbelaubten Bäumen und Sträuchern.

 

Nach 20 Minuten lichtet sich der Wald, ein paar Häuser sind zu sehen. Das ist der Ortsteil namens Brettmühle, der zu Berreuth gehört.

 

Schloss Berreuth (Quelle Foto: http://dippolds.info/2013/09/24/grosbrand-in-berreuth/)
Schloss Berreuth (Quelle Foto: http://dippolds.info/2013/09/24/grosbrand-in-berreuth/)

 

Hier gab es ein Rittergut und sogar ein Schloss mit Glockenturm. Im August 1947, damals schon von Ostflüchtlingen und Ferienkindern bewohnt, brannte es nieder. Weil dieser Sommer außergewöhnlich trocken war, fand die anrückende Feuerwehr kein Löschwasser. Denn Schlossteich und Bach waren ausgetrocknet. Die letzte Besitzerin, eine Frau Lindenhayn, war schon vor dem Unglück  vertrieben worden. Die Brandursache ist bis heute  unbekannt. Das zum Gut gehörende Land enteignete man und gab es in die Hand von Neubauern, die es selbst bei den LPG-Gründungen schon bald wieder loswurden.

 

Nur der Schlosspark existiert heute noch, den werden wir uns mal extra anschauen. Denn heute liegt er nicht auf dem Weg.

 

 

Ententeich von Brettmühle, gespeist vom Lämmergrundbach.

 

Ententeich, gespeist vom Lämmergrundbach, in Brettmühle
Ententeich, gespeist vom Lämmergrundbach, in Brettmühle

 

Nach links biegen wir am Ende des Schwarzbornweges auf die Berreuther Straße ab. Vorher noch ein kurzer Abstecher  zum Ententeich. Hier verabschieden wir uns vom Lämmergrundbach, den man sicher hinter dem Teich noch bis zur Quelle verfolgen kann.

 

Dann gehts bergauf, unter den großen Eschen entlang, vorbei an ein paar Neubauernhöfen, die "Bretthäuser" genannt werden.

 

Berreuther Straße, eine Eschenallee
Berreuther Straße, eine Eschenallee

 

Einen schönen, weiten Blick hat man von der kleinen Straße aus. In der Ferne grüßt der Luchberg, an einer kleinen Kreuzung führt ein Weg nach rechts zu Schloss Reichstädt. Das hatte mehr Glück als der Berreuther Herrensitz. Dank der Tatkraft von Frau Ilse von Schönberg und ihrer Unterstützer strahlt es in neuem Glanz - Du findest hier in der Täterwerkstatt mehr darüber ("Das geheime Schloss", Sommer 2019).

 

Kurz bevor wir Berreuth erreichen, biegen wir links auf eine große Wiese ab und erreichen den Bötchenberg. Auf ihm hat es früher eine kleine Burg gegeben, über einen Goldschatz erzählt man sich .... 

 

Der Wald hier heißt "das Bötchen". Wegen des guten, regenreichen Wetters wächst und grünt es üppig. Springkraut, Disteln, Türkenhut, fette Brombeeren - einfach schön. Wir durchqueren das Bötchen und kommen oberhalb des "Paulsdorfer Hofes" wieder in belebte Gegend.

 

 

Maulwurf unterwegs. Und eine Frage stellt er: wo sind eigentlich die Lämmer? Ich weiß es auch nicht.

 

Komm mit ins Bötchen!
Komm mit ins Bötchen!