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Unterwegs um Nossen (1): Wege über Augustusberg

Vorfrühlingszauber, weite Sicht und Schlossidylle

Vom Schloss Nossen sieht man Richtung Süden bewaldete Berge, hinter denen der Stadtteil Augustusberg liegt.
Vom Schloss Nossen sieht man Richtung Süden bewaldete Berge, hinter denen der Stadtteil Augustusberg liegt.

 

Augustusberg ist ein Stadtteil von Nossen (Sachsen). Früher eine kleine Ansiedlung um ein Rittergut, das Gut Keseberg - und davor ein Vorwerk des Klosters Altzella. Keseberg wurde 1705 umbenannt, nachdem König August der Starke, seit 1694 Herrscher in Sachsen,  hier mehrfach zur Jagd weilte.

 

Vom Rittergutshaus Augustusberg, auch manchmal Schloss Augustusberg genannt, habe ich noch nie was gehört. Und das, obwohl mein Arbeitsweg eine zeitlang ganz in der Nähe vorbeiführte. Aber eben nicht direkt. Durch Zufall erfuhr ich heute, beim Nachlesen zu Augustusberg, von diesem besonderen Gebäude.

 

Bei der nächsten Gelegenheit werden wir dem Haus einen Besuch machen; mal sehn, wie es ihm geht. Gestern sind wir wieder dran vorbeigegangen, ohne von seiner Existenz zu wissen. Und der alte, neue Rodigtturm: ein Nossener Aussichtsturm auf dem Rodigtberg - erst gestern in der Ferne entdeckt - auch davon später. Beim nächsten Mal klettern wir da hinauf.

 

Jetzt, in der ersten Runde in und um Nossen in diesem Frühling, gehts über Augustusberg Richtung Freiberger Mulde und dann wieder in die kleine Stadt hinein, zum schönen Schloss Nossen.

 

Kommst Du mit? Den Hauptweg, den wir genommen haben, siehst Du auf der Karte. Die kleinen Abstecher davon in Wald und Feld nach rechts in Muldenrichtung sind nicht eingezeichnet.

 

 

Das Wetter ist purer Frühling an diesem letzten Februartag. Relativ warm und sonnig, blauer Himmel, ein paar Wolken. Die Vögel singen in den Gärten, auf dem Feld und im noch unbelaubten Wald. Ein herrlicher Tag, der Lust macht auf mehr. Mehr Sonne, mehr draußen sein, mehr Frühling.

 

Von der Alten Motorrast oben an der B101 führt eine Straße talwärts. Sie heißt "Augustusberg". Kleine Häuser in Gärten stehen hier; freundliche Beete sind schon jetzt zeitig im Jahr schön anzusehn. Mit ihren Schneeglöckchen, Märzenbechern, Krokussen. In einem Garten hat sogar jemand zwei bunte Ostereier einzeln in einen Strauch gehängt: ein pinkfarbenes und ein gelbes, jeweils mit passendem Band. Schön; auch, wenns noch fünf Wochen bis Ostern sind - egal.

 

 

 

Nach ungefähr zehn Minuten Weg kann man nach rechts leicht den Berg hoch auf einen asphaltierten Weg abbiegen. Der führt direkt ins Weite, übers Feld, hinüber zum Laubwald  an der Mulde. Da gehn wir jetzt lang, den Siebenlehner Weg, haben einen schönen Blick über Felder, Wald und die Stadt Nossen. Auch den Wasserturm der Stadt Siebenlehn sieht man ganz klein hinter der Autobahn. Ein Abstecher vom Weg runter hin zum Wald, immer entlang am Feldrand. Schneeglöcken unter einem alten Baum; ein Hochsitz, herrlicher hoher Himmel.

 

 

Wieder zurück auf dem Siebenlehner Weg läuft man durch eine weitere kleine Siedlung bergab hinein in die Stadt. Plötzlich ein schöner Ausblick auf das nahe Schloss Nossen, es liegt in der Nachmittagssonne, leuchtet.

 

 

Auch wenn, wie jetzt in der Winterpause, das Schlossmuseum nicht geöffnet ist, kann man in den großen Schlosshof hineingehen und sich die einzelnen Bauwerke, Mauern und Gartenecken anschauen. Mein Lieblingsplatz: ein Terassengarten Richtung Süden; heute wächst hier ein kurzer Rasen. Früher war das sicher ein Gemüse- oder Kräutergarten zur Versorgung der Burgbewohner.

 

Die Vögel singen immer noch laut und unermüdlich. Sie nutzen die letzten Sonnenstrahlen des heutigen Tages.

 

Beim nächsten Schlossbesuch, der ab Ende März hoffentlich auch in den offiziell genutzten Innenräumen (denn es gibt hier im Schlosskomplex auch Wohnungen) wieder möglich ist, lässt sich vielleicht auch etwas über die ehemaligen Schlossgärten herausfinden.

 

 

Ein schöner Tag an einem herrlichen Ort. Nossen ist immer eine Reise wert. Wer das bezweifelt oder gar darüber lacht, hat noch nie an einem Frühlingsabend im Nossener Schlosshof gesessen. Oder im Weingewölbe gleich gegenüber dem Schloss. Oder in Altzella.....

 

Wir waren hier schon oft und kommen immer wieder gern her. Willst Du mehr zum Schloss erfahren, über Gräfinnen, Räuber, die Innenräume und - den Sommer im Schlosshof - dann findest Du einen passenden Artikel gleich im Anschluss. Oder vielleicht eine geisterhafte Geschichte aus dem Kloster Altzella? Dann Button 2.