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Offener Brief "Ärzte stehen auf"

Betreff: epidemische Lage von nationaler Tragweite

Vor einigen Tagen ging ein besonderer Brief ans Kanzleramt, dessen Wortlaut ich Dir heute zur kleinen Freitagspresseschau mitgebracht habe. 

 

 

Verfasser und Unterzeichner sind Mediziner, die Kritik an der momentanen Coronapolitik nicht nur in Deutschland üben. Erhalten haben ihn außer der Adressatin, der Bundeskanzlerin, die im Brief genannten anderen Empfänger wie verschiedene Zeitungen und Pressestellen. Einige Leipziger Ärzte demonstrierten am 07. 11. 2020, um ihre Meinung kundzutun (siehe Video hier im Anschluss).

 

Ärzte demonstrieren am 07. 11. 2020 in Leipzig für eine andere Corona-Politik. (Quelle: screenshot youtube)
Ärzte demonstrieren am 07. 11. 2020 in Leipzig für eine andere Corona-Politik. (Quelle: screenshot youtube)

 

Ich fand diesen Brief unter https://www.docdroid.net/i7tdoLf/2020-11-09-offener-brief-arzte-stehen-auf-pdf.

 

Das Schreiben der Ärzte  kopiere ich hier 1:1 mitsamt der Namen der Unterzeichner. Die Namen der Ärzte, die das unterschrieben haben, bedecken zehn DIN A4 Seiten.

 

Lies und denke selbst.

 

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Und noch eine Bitte an diejenigen unter uns, die die Corona-Pandemie für sehr gefährlich und die  getroffenen Maßnahmen für angemessen oder noch zu locker halten: Nicht jeder, der von dieser Meinung abweicht, ist deshalb ein Ketzer, ein "Coronaleugner", ein "Covidiot", ein Unmensch.

 

Natürlich auch an die Gegenseite: Nur von einem Schnupfen zu sprechen, während die intensivmedizinische Kapazität weltweit immer stärker nachgefragt werden muss (wohlgemerkt Gebäude, Geräte und Personal) - das ist wohl dann auch nicht realistisch.

 

Natürlich gibt es verantwortungslose, egoistische und auch beschränkte Menschen, auf beiden Seiten der Meinungsextreme.

 

Woher weiß man denn selbst so genau, was richtig ist, wo es auch unter Fachleuten sehr unterschiedliche Meinungen gibt? Weshalb diskriminiert man dafür seine Mitmenschen? Ich selbst bin auf der Suche nach Antworten und halte weder die Befürworter noch die Gegner der aktuellen Corona-Politik für "Idioten".  Viele offene Fragen gibt es. Dass in Deutschland Stand gestern, 19.11.2020, 3588 Menschen mit COVID19-Infektion auf Intensivstationen behandelt werden, es schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle gibt, das ist ein Fakt. Man weiß aber auch, dass die überwiegende Mehrheit der Infizierten keinen schweren Krankheitsverlauf hat.

 

Ziel ist der sachbezogene, ruhige Diskurs im Kreis der zuständigen Fachleute, Politiker und Bürger, um dann die wirklich richtigen und angemessenen Maßnahmen zu ergreifen. In einer Situation, die schwierig ist.

 

Wir alle sollten besonnen, pragmatisch und verantwortlich denken und handeln. Dazu gehört, andere Sichtweisen wahrzunehmen und seinen eigenen Standpunkt immer wieder zu überdenken. Und sicher ist ein Bestandteil von verantwortungsvollem Handeln auch, bei bestehender Gefahr sich und andere zu schützen, Verzicht zu üben, damit jemand anders sicherer ist als vorher. 

 

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Ein Aspekt, auf den die Mediziner in ihrem Statement hinweisen, ist die Wichtigkeit unseres Immunsystems. Ein gutes Immunsystem ist besser in der Lage, Angriffe durch Krankheitserreger abzuwehren als ein schwaches. Wir alle wissen, es gibt positive Einflüsse auf unser Immunsystem, zu dessen Stärkung: zum Beispiel gutes Essen, Vitamine, Sonne, frische Luft, Bewegung, ausreichend Schlaf und, sehr wichtig - ein frohes Herz.

 

Nutzen wir das und schwächen wir uns nicht selbst durch noch mehr Angst, Wut  oder Sofahocken. Wir können es besser.

 

 

 

 

Das bestreiten auch die Ärzte keinesfalls, die diesen Offenen Brief am 09. November an die Kanzlerin richteten. Es folgen ein Auszug und danach das komplette Dokument.

 

 

Hier ein kurzer Auszug:

 

"Wir fordern die Medien auf, endlich ausgewogen Bericht zu erstatten, audiatur et altera pars, und zum wissenschaftlichen Diskurs zurückzukehren!

In den letzten Monaten standen die Medien meistens unkritisch hinter der Regierung und deren sanktioniertem Expertengremium. Sie verfehlen ihre Aufgabe kritisch zu sein, um eine einseitige Regierungskommunikation zu verhindern. Leider gleichen die Nachrichtensendungen oft eher Propaganda als einer objektiven Berichterstattung! Personen, die die medizinischen Fragen offen diskutieren wollen, werden auf eine Weise diskreditiert, die diesen Personen nicht gerecht wird, der Bewältigung der Krise nicht dient und ein schlechtes Licht auf den Zustand freier Meinungsbildung und-äußerung in unserer Gesellschaft wirft.

Auch die Wortwahl von Politikern und Medien hat die Situation von vornherein in ein bestimmtes Licht gerückt: „Krieg“, „unsichtbarer Feind“, der „besiegt“ werden müsse, „Opfer“ und „Pflegehelden an der Front“ usw… ließ nur eine Deutung zu, nämlich dass wir es mit einem „Killervirus“ zu tun haben. Das entbehrt jeder Sachlichkeit, das ist keine Information, das ist Manipulation."