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"Europa und Afrika sind Weggefährten."

Günther Nooke - Afrikabeauftragter der Bundesregierung

Günther Nooke ist der Afrika-Beauftragter der Bundesregierung.

 

Er arbeitet direkt für die Kanzlerin und auch für das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

 

Dieser Mann hat eine interessante Biographie: 1959 in der Lausitz geboren, studierte er in Leipizig Physik und engagierte sich später in der DDR-Bürgerrechtsbewegung, war 1990 Mitglieder der Volkskammer der DDR. Später trat er der CDU bei und übernahm innerhalb der Partei verschiedene Funktionen. Einige Jahre war er Bundestagsabgeordneter, danach arbeitete er für das Auswärtige Amt im Bereich der humanitären Hilfe. In 2018 wurde er von linken und grünen Politikern angegriffen. Auslöser dafür war eine Einschätzung Nookes, dass der Kalte Krieg dem afrikanischen Kontinent mehr geschadet habe als die Kolonialzeit. Mehr dazu HIER.

 

Immer wieder äußerte er sich zur Zusammenarbeit von Europa und Afrika:

 

"Nicht nur die EU, auch Deutschland braucht eine konsistente Afrikapolitik. Sie muss auf die Interessen Europas und Afrikas ausgerichtet sein, weniger auf Ressortinteressen. Den Migrationsdruck auf Europa verringern ist richtig. Das heißt aber: Afrika wirklich ernstnehmen. Wenn wir mehr Arbeitsplätze in Afrika, also Perspektiven für die vielen jungen Menschen wollen, dann haben wir dasselbe Ziel wie jede verantwortliche afrikanische Regierung." (G. Nooke / Der Tagesspiegel / 30.07.2018).

 

Seit 2010 ist Herr Nooke Afrika-Beauftrager der Bundesregierung. Im täglichen Morning-Breefing des Journalisten Gabor Steingart kam Herr Nooke gestern zu Wort; hier ein Zitat aus Herrn Steingarts Artikel. Herr Steingart berichtet uns vom für gestern geplanten Treffen unserer Kanzlerin mit Sebastian Kurz, dem österreichischen Bundeskanzler.. Bei dieser Gelegenheit stand unter anderem die aktuelle Verschärfung der Flüchtlingskrise -  die Situation in Libyen und auf den griechischen Inseln - auf der Agenda.

 

Herr Nooke schreibt einen eigenen Blog. Wer mehr über ihn und Afrika erfahren will, kann weiter unten im Artikel auf den roten Button klicken.

 

Aber jetzt erstmal zu seiner Wortmeldung beim gestrigen Morning-Breefing:

Foto: www.tagesspiegel.de
Foto: www.tagesspiegel.de

 

Günter Nooke für "Steingarts Morning-Breefing" 03.02.2020 (www.gaborsteingart.com/morning-briefing):

 

"Mein Bild von Afrika und Europa ist das von Weggefährten. Das heißt, man ist schicksalhaft miteinander verbunden. Man gewinnt und verliert gemeinsam, man überlebt vielleicht sogar nur gemeinsam. Diese große Herausforderung ist noch nicht allen ganz bewusst.“

 

"Das Überleben Europas, wie wir es hier gewohnt sind, hängt mehr davon ab, wie die Entwicklung in Afrika verläuft als vom Klimawandel.“ Das, wovon ich spreche, sind die vielen jungen Menschen, die eine Perspektive für sich und ihre Familien brauchen. Es geht nicht um Hunderttausende oder eine Million Menschen. In den nächsten 20, 30 Jahren geht es vielleicht um 100 und mehr Millionen Menschen.“

 

"Das zwingt uns dazu, die Afrikapolitik in einer anderen Dimension zu sehen. Wir müssen diese schicksalhafte Verbindung zwischen Europa und Afrika erkennen.“

 

Nooke empfiehlt eine Seenotrettung der Flüchtlinge, aber: Er rät dringend ab, die geborgenen Menschen nach Europa zu bringen:

 

"Das Problem der Seenotrettung im Mittelmeer ist doch, dass alle nach Europa gebracht werden. Warum werden die nicht nach Afrika zurückgebracht? Dann würde das doch sofort anders laufen.“

 

GABORONE - HAUPTSTADT VON BOTSWANA / Foto: www.travelhelper.com
GABORONE - HAUPTSTADT VON BOTSWANA / Foto: www.travelhelper.com

Wenn schon unser langjähriger Afrika-Beauftrager fragt, warum Bootsflüchtlinge nicht nach Afrika zurückgebracht werden ?!

 

D. h. doch, er als Afrika-Kenner sieht durchaus Möglichkeiten für ein sinnvolles und gutes Leben der Menschen auf ihrem Heimatkontinent. Für Aufbau, Weiterentwicklung, Fortschritt dieses riesigen Erdteils. Für eine Lösung der Frage der Bevölkerungsexplosion. Auf dem Bild oben siehst Du Gaborone, die Hauptstadt Botswanas. Botswana ist das mit am besten entwickelte afrikanische Land.

 

Warum holt man diese Afrikaner dann trotzdem nach Europa? Warum hört die Regierung nicht auf Ihren Beauftragten ?

 

Die afrikanischen Länder brauchen ihre Bürger, wollen sie sich entwickeln. Es passiert ja dort auch was. Mutige und engagierte Leute kämpfen für Demokratie, Freiheit und ein menschenwürdiges Leben. Die sollten vor Ort unterstützt werden, durch gut organisierte Projekte.  Anstatt Afrikaner hier in den europäischen Sozialsystemen anzusiedeln.

 

Die Bevölkerungsexpolosion auf dem schwarzen Kontinent ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach das größte Problem, dass die Menschheit aktuell und in naher Zukunft hat. Aktuell leben ca. 1,2 Milliarden Menschen in Afrika. In nur dreißig Jahren werden es doppelt soviele sein (2,5 Milliarden), wenn das so weitergeht. Diese Aufgabe muss gelöst werden. Hier können nur Zivilistion und Bildung Rückständigkeit und Unfähigkeit besiegen. Was wäre hier in Zusammenarbeit mit höher entwickelten Ländern in Europa und Asien alles möglich an Fortschritt. 

 

Lies doch noch mal meinen Afrika-Artikel vom August 2019, da haben wir uns das schon mal angeguckt .

 

Außer der EU gibt es ja auch eine Afrikanische Union. Von der hören wir hier nicht soviel. Aber es gibt sie. Wie ist diese Vereinigung organisiert, was macht sie, was bedeutet sie für ihre Mitgliedstaaten ? Welche Zusammenarbeit zwischen Afrikanischer und Europäsischer Union gibt es ?

 

Diese wie ich finde interessanten Gedanken werden demnächst in einem Extraartikel weitergedacht.