· 

Afrika

Politische und wirtschaftliche Entwicklung der afrikanischen Länder und der Einfluss der Abwanderung

Stadt in Ghana _____www.pixabay.com / jozuadouglas
Stadt in Ghana _____www.pixabay.com / jozuadouglas

 

Afrika ist nach Asien der zweitgrößte Kontinent der Erde. Bereits heute leben über eine Milliarde Menschen dort. Im Jahr 2050 sollen es 2,5 Milliarden sein. Der Kontinent hat sich aus der Kolonialisierung befreit, lebt mit den Ergebnissen des "Arabischen Frühlings". Die 55 Staaten müssen ihre eigenen Wege finden.

 

Die Schaffung stabiler politischer und wirtschaftlicher Strukturen, die Beschäftigung mit Klimawandel und Bevölkerungswachstum stehen auf der Agenda. Große Aufgaben. Es gibt eine Afrikanische Union, einen Verbund der afrikanischen Länder.

 

Wer übernimmt die großen Aufgaben in Gegenwart und Zukunft? Die Afrikaner selber ! Mit Unterstützung aus der ganzen Welt. Selbstbewusste Eigenverantwortung statt jammernde Abhängigkeit !

 

In der Vergangenheit haben einige afrikanische Länder bewiesen, dass sie sich entwickeln können. Sie kommen voran, darunter Südafrika, Botswana und auch Ruanda. Kriege wurden beendet, Konflikte wurden und werden gelöst. 

 

 Quelle 15: Datenreport der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) 2016
Quelle 15: Datenreport der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) 2016

 

Den Aufgaben in Afrika steht ein anderes Problem gegenüber:

 

Viele Afrikaner verlassen ihre Heimatländer. Gründe dafür sind vor allem wirtschaftliche Schwierigkeiten und deren Folgen, aber auch kriegerische Auseinandersetzungen und klimatische Veränderungen. Ausgewandert wird nicht nur nach Europa, sondern innerhalb des Kontinents Afrika und auch nach Asien und Nordamerika.

 

Eine Übersicht macht es deutlich: Ein Drittel der afrikanischen Gesamtbevölkerung erwägt, auszuwandern. Von denen, die es dann tatsächlich machen, bleiben nur knapp 30 Prozent in Afrika. 70 Prozent ziehen auf einen anderen Kontinent.

 

Der Großteil derjenigen, die den Kontinent verlassen, sind keine Kriegsflüchtlinge.

 

***

 

 

Wer aber bleibt denn in Afrika ?

 

Gruppe 1:

  • erfolgreiche Afrikaner und Afrikanerinnen, die in ihren Ländern gut und sicher leben

Gruppe 2:

  • Arme insgesamt
  • Alte, Kranke, Schwache
  • arme und benachteiligte Frauen und Kinder

 

Die Zurückbleibenden aus Gruppe 2 sind oft auf die Unterstützung ihrer im Ausland lebenden Familienmitglieder angewiesen.

 

Wer schafft hier funktionierende politische und wirtschaftliche Strukturen in den einzelnen afrikanischen Ländern ?  Wer überwindet Rückständigkeit und religiösen Fanatismus, um eine demokratische Entwicklung zu ermöglichen ? Wahrscheinlich Gruppe 1.

 

Also müsste das Ziel sein, diese Gruppe 1 zu vergrößern.

Quelle: Afrobarometer 2019 / Zeitung "Die Welt", 28.03.2019
Quelle: Afrobarometer 2019 / Zeitung "Die Welt", 28.03.2019

 

Ein Artikel der FAZ befasst sich mit der Abwanderung aus Afrika und den Gründen dafür:

 

 

Bei Spiegel-ONLINE fand ich einen interessanten Artikel vom 06. 07. 2019 zum Thema Abwanderung aus Afrika. Hier ein kleiner Auszug:

 

 

Spiegel-Redakteur Steffen Lüdke im Gespräch mit Reiner Klingholz, Leiter des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung (Auszug):

 

"SPIEGEL ONLINE: Wer die Diskussion um private Seenotrettung der vergangenen Wochen verfolgt, kann den Eindruck gewinnen, dass Europa im Zentrum der Migrationsströme liegt.

Klingholz: Nein, das ist eine selektive europäische Wahrnehmung. Zwei Drittel der auswandernden Afrikaner bleiben in ihrer eigenen Region, kommen also gar nicht nach Europa.

SPIEGEL ONLINE: Wer schafft es in der Regel von Afrika nach Europa?

Klingholz: Diese Menschen sind überwiegend zwischen 20 und 30 Jahre alt, meist männlich, vergleichsweise gut gebildet - und nicht arm. Die Leute in den meisten armen Ländern Afrikas, die gern auswandern würden, können sich das nämlich gar nicht leisten. Man muss erst mal zum Mittelstand gehören, um das Wissen anzuhäufen, die Netzwerke zu knüpfen und das nötige Geld zu beschaffen. Die vielbeschworene Armutsmigration nach Europa ist also ein Mythos."

 

Falls Du den ganzen Artikel lesen möchtest, klicke hier:

 

ICH MÖCHTE DEN GANZEN ARTIKEL LESEN.

 

*** 

 

Sicher gibt es jede Menge gute Gründe, Afrika verlassen zu wollen. 

 

Aber gibt es nicht auch Gründe genug, um es aufzubauen ? Genug Potential ?

 

Statt Millionen von Menschen bei der Wirtschaftsmigration zu unterstützen, sollte der Schwerpunkt woanders liegen. 

 

Natürlich bin ich kein Afrika-Experte. Gerne nehme ich Verbesserung und Kritik entgegen. Aber mir erscheint es nicht weitblickend und verantwortungsbewusst, wenn man arbeitsfähige Wirtschaftsflüchtlinge woanders aufnimmt. Sicher wandert ein Teil in fremde Sozialsysteme ein, ein anderer Teil baut sich selber etwas Neues auf.

 

Natürlich ist es schön für ihn selber, wenn ein Afrikaner auch woanders sein Glück macht. Zum Beispiel als Koch, Altenpfleger, Arzt, Ingenieur, Elektriker. Aber eigentlich wird er doch in seiner Heimat gebraucht, oder ? Mal abgesehn davon sind viele dann Sozialhilfeempfänger. In den Ländern, die sie aufgenommen haben. Sollten diese Leute nicht lieber zu Hause beim Aufbau ihrer Länder mitarbeiten anstatt woanders rumzusitzen ?

 

Hilfe für Afrika in Afrika !

 

Mir ist bewusst, dass das sehr leicht gesagt ist und dahinter ein jahrzehntelanger, wahrscheinlich jahrhundertelanger Prozess steht. Aber um den positiv zu beeinflussen, müssen doch Fehlentscheidungen korrigiert werden. Immer wieder. Und dieser Meinung zu sein, hat doch nichts mit Rassismus oder Rechtsextremismus zu tun. 

 

Oder ?

 

www.pixabay.com