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WAS - 5 / Unsortiertes

Gedankenmischmasch

Hier habe ich wieder ein paar Highlights aus meinem Gedankengetümmel für Dich:

 

www.pixabay.com / quixote
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1. Schreck in der Morgenstunde:

Ich stehe vor ein paar Jahren beim Bäcker, früh vor der Arbeit, hole mir Kaffee und was Leckeres dazu. Beim Warten an der Kuchentheke fällt mein Blick auf die Zeitung, die oben drauf zum Verkauf ausliegt.

 

Es ist eine BILD. Also SCHREIT sie mich an. Ohne dass ich eigentlich lesen will, springt es mir ins Gesicht: WINFRIED GLATZEDER GEHT INS DSCHUNGELCAMP. Ich bin fassungslos. Winfried Glatzeder ist ein Schauspieler, den ich seit Kinderzeiten kenne und bewundere. Er spielte den unvergesslichen Paul im Kultfilm "Paul und Paula", er war "Der Mann, der nach der Oma kam", der Christian aus "Zeit der Störche" und außerdem ein gutaussehender markanter Typ mit einer tollen Stimme, ein sehr guter Schauspieler. Mancher kennt ihn vielleicht noch als Tatort-Kommissar der 1990er Jahre. Auch im Theater war er erfolgreich. So spielte er an der Berliner Volksbühne, am Berliner Schillertheater und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Nicht umsonst hatte er den Spitznamen "Belmondo des Ostens".

 

Und nun das! Ich weiß noch, ich war sehr enttäuscht von Herrn Glatzeder, dass er so einen Bullshit macht. Und bissel traurig auch.

 

2. Fettnäpfchen

Als interessierter Bürger verfolge ich das politische Tagesgeschehen. Vor allem im eigenen Land, jetzt, wo gerade erst zwei Landtagswahlen hinter uns liegen.

 

Als AKK die Aussage mit den Wählern, die sie nicht interessieren, gestern früh im Morgenmagazin MOMA machte (nachzulesen und nachzuhören im gestrigen Artikel ), da fiel mir der sehr passende Ausspruch eines unbekannten Twitterers ein. Den ich kürzlich zufällig las:

 

"Ich trete nicht in Fettnäpfchen, ich stolziere von Friteuse zu Friteuse." 

 

Sehr passend. Leider.

  

3. Goldschatz und Haariges

Als Kind treibe ich mich im Theater herum, während meine Eltern da arbeiten. Ich erkunde alles hinter den Kulissen, niemand stört mich. Ich darf auch in den Requisitenraum, wo die kleineren Dekoteile für die Bühne aufbewahrt werden. Hier sind unter anderem Teile von Rüstungen, Hexenbesen, Hüte, Stühle und Kissen, Nudelhölzer, Pfannen, Holzzuber, eine Hellebarde und ein Topf voller Theater-Goldmünzen. Die blinken mich verführerisch an und sehen aus wie ein echter Schatz. Ich bin begeistert und fange an, den Schatz zu zählen. Ich bin allein im Requisitenraum, noch kein Schulkind, vielleicht so fünf Jahre alt. Nach der Zählerei inspiziere ich vorsichtig den Hexenbesen (Oooh ja, Frau Kümmel lässt grüßen..), es ist ein einfacher, großer und staubiger Reisigbesen. Die Hexe ist zum Glück nicht da.

 

Und dann finde ich eine große, alte Schere! Ich lasse sie ein paar mal auf- und zuklippern. Sie quietscht interessant.  Da überlege ich, was ich mal so zerschneiden könnte damit. Ich traue mich nicht, in eine der Requisitenteile hineinzuschneiden. Als Theaterkind weiß ich, dass die Herstellung oder Besorgung und Pflege solcher Dinge sehr wichtig ist und viel Arbeit macht. Die verantwortliche Frau dafür heißt "die Requisite" oder Requisiteuse und ist eine freundliche Blonde. Mit der will ich keinen Ärger. Übrigens klingt dieses Wort "Requisiteuse" wie eine Mischung aus Kunst und Krempel, Friseuse und Getöse. Irgendwie schön und verlockend, finde ich.

 

...Meine Haare sind zu der Zeit knapp schulterlang, schwarz und lockig, was soll ich Dir sagen.....

 

Als meine Mutter mich abholen will, um mit mir nach Hause zu gehen, findet sie mich im Requisitenraum. Mit der Schere in der Hand, einem Haufen Goldmünzen und einigen Büscheln abgeschnittener Haare. Ich weiß noch, sie sagte: "Mein Gott!", als sie mich sah.

 

Ich glaube nicht, dass es ein Kompliment war.

 

 

 

www.perlentaucher.de / Buchcover
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Der Maulwurf lacht. Er stellt sich sicher gerade vor, wie ich ausgesehen habe.