Im Tännichtgrund

Der Reichstädter Bach entspringt unweit von Dippoldiswalde nahe der Reichstädter Windmühle, durchfließt Reichstädt und Berreuth; mündet dann, sich ständig verbreiternd, in die Talsperre Malter.

Bevor er zu diesem kleinen Seitenarm der Talsperre wird, bildet sein Bachtal mit den bewaldeten Ufern den Tännichtgrund. Ein kleines, grünes Juwel voller Zauber, voller Leben.

Weil der Wasserspiegel des Stausees Malter aus Hochwasserschutzgründen erheblich gesenkt wurde, ist aus diesem breiten Seitenarm - man sieht es oben auf der alten Postkarte noch - ein nur noch schmales Flüsschen geworden. Das Tal wurde dafür wieder breiter, viele Büsche, Kräuter und allerlei weitere Pflanzen wachsen nun hier. Ein dichter, hellgrüner Dschungel entsteht in jedem Sommer - voller Vögel, Insekten und anderer kleiner Tiere. Es summt, raschelt, brummt, quakt, schnattert, piept und singt ringsherum. Spechte klopfen, manchmal fliegt ein Reiher aus seiner Deckung. Auch die seltenen Schwarzstörche habe ich hier schon gesehen.

Geht man vom Berreuther Schlossteich bachabwärts, so erreicht man in ein paar Minuten den Tännichtgrund. Sein Eingang gleicht in diesen satten Sommertagen einem kleinen Laubtunnel.

Wir starten am Schlossteich, die graue Linie markiert in etwa den Weg.

Weiter führt der Weg an ein paar Häusern des Dorfes Berreuth entlang, die in der Nähe des alten Schlosses lagen, dass es leider heute nicht mehr gibt. Mehr zu dessen eigener Geschichte findest Du hinter dem Button am Artikelende.

Durch diesen Tunnel gehen wir jetzt:

Dann sind wir im hinteren Tal des Reichstädter Baches. Pferde weiden auf den saftigen Wiesen. Der Bach hat gerade sehr wenig Wasser. Immer dichter wird der Laubwald, immer schmaler der Weg. Irgendwann teilt er sich, nun kann man entweder auf der linken oder rechten Bachseite weitergehen. Wir haben beide ausprobiert. Es ist nicht zu sagen, welche Seite schöner ist, sieh selbst:

Beide Wege führen zur Tännichtgrundbrücke, über die die kleine Straße zwischen Dippoldiswalde und Paulsdorf führt. Von der einen Brückenseite schaut man in den Tännichtgrund, von der anderen auf die Talsperre Malter. Sie glitzert an diesem Tag Ende Juli im Sonnenlicht.

Wolken und Himmel spiegeln sich im Wasser.