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Noch ein Lieblingsplatz

Im Klostercafé Altzella

Ein Lieblingsplatz: endlich wieder im Klostercafé Altzella, April 2024
Ein Lieblingsplatz: endlich wieder im Klostercafé Altzella, April 2024

 

"Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet."

 

Dieses Zitat wird dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger zugeschrieben. Zum Glück findet "der Tourist" in Massen meine persönlichen Lieblingsplätze meistens nicht. Sind sie zu abgelegen, zu unspektakulär, für andere zu uninteressant? Keine Ahnung.

 

Für mich sind es die schönsten Orte, die ich kenne, wo ich mich am wohlsten fühle - und die ich öfter erreichen kann als viele andere sehr schöne, aber auch sehr ferne Ziele.

 

In der Täter-Rubrik "Schöne Plätze" zeige ich Dir schon seit einiger Zeit meine Lieblingsplätze. Immer mal wieder einen. Vielleicht findest Du Dich eines Tages auch dort ein oder kennst diese Orte schon?

 

Heute sind wir im Klosterpark Altzella an der Freiberger Mulde, nahe der Stadt Nossen. Oben auf dem Bild siehst Du meinen speziellen Lieblingsplatz: im Klosterhof vor dem kleinen Café, wo es sehr guten Kaffee und feinen Kuchen gibt.

 

Der Park mit den Ruinen des 1162 von Markgraf Otto dem Reichen gegründeten Zisterzienser-Klosters, die erhaltenen Gebäude, der liebevoll gepflegte Klostergarten - hier kann man sich von Frühjahr bis Herbst erholen von den Dämlichkeiten des Alltags.

 

Dieses Kloster war einst ein Zentrum des geistlichen, geistigen, politischen und kulturellen Lebens seiner Zeit. Es besaß lange Zeit die größte steinerne Kathedrale nördlich der Alpen. Alles andere als nur beschaulich ging es hier zu. Spaziert man durch das romantische Areal, dann möchte man sich das eigentlich nicht vorstellen. Doch damals herrschten Alltag und Betriebsamkeit. Es wurde gearbeitet, gebetet, diskutiert, gestritten und intrigiert. Man lernte und lehrte, schrieb und forschte, traf sich mit Herrschern, Gelehrten und Geistlichen, pflegte Kranke, stellte Medizin her, schuf eine beachtliche Bibliothek.  Und führte einen eigenen Wirtschaftsbetrieb - denn das war dieses Kloster auch.

 

Den Duft der blühenden Bäume und Sträucher im Frühling, der Kräuter und Blumen in der Sommerhitze, der reifen Früchte und herabfallenden Blätter im Herbst riechen; Sonne und Wind, Regen und Nebel spüren. An den Werktagen und/oder bei nicht ganz so perfektem Wetter ist die Ruhe hier noch um so schöner, wenn nicht  viele andere Besucher da sind, die auch besonders zu bestimmten Anlässen gerne herkommen: Musikveranstaltungen, Mittelalterfeste, Märkte zum Beispiel. 

 

Mehr Infos zum Kloster Altzella findest Du mit dem roten Button. Und jetzt ein paar Bilder vom Frühlingsauftakt 2024.