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Noch ein Kap: das Südperd von Rügen

Zwischen Endhaken und Lotsenturm

Unterhalb des Lotsenberges am Südperd / Rügen
Unterhalb des Lotsenberges am Südperd / Rügen

 

Steigt man vom Nordperd herab zum Göhrener Südstrand und läuft den Küstenstreifen Richtung Lotsenturm entlang, dann kommt man zum Südperd von Rügen.

 

Südperd und Endhaken bei Thiessow / Rügen (www.google.com/maps)
Südperd und Endhaken bei Thiessow / Rügen (www.google.com/maps)

 

Das Südperd, das auch Thiessower Höft/Hövt/Höwt genannt wird, ist ein Kap im Südosten von Rügen nahe bei Thiessow. Auch das Südperd gehört wie das Nordperd zum Naturschutzgebiet Mönchgut und dem Biosphärenreservat Südost-Rügen. Die Klippen des Kaps sind knapp 36 Meter hoch; oben auf dem Lotsenberg steht der Lotsenturm. An der Spitze des Südperds treffen die Ostsee und der Greifswalder Bodden aufeinander.

 

Diese Stelle nennt man den "Endhaken" oder den Thiessower Haken.

 

Wo ist der (End)haken?
Wo ist der (End)haken?

 

Aus dem Thiessower Ortskern kommen wir an den Greifswalder Bodden. Von dort aus passieren wir Endhaken und Südperd; und gehen vorbei am Lotsenberg mit Lotsenturm, an Thiessow und Lobbe bis nach Göhren zurück. Der Wind ist recht stark - vielleicht das, was Einheimische eine steife Brise nennen?

 

 

Wieder gibt es viele Möwen und Enten, die unterwegs krakeelen, um ihre Beute streiten, auf den kleinen Wellen schaukeln. Und ein paar schöne, große und stille weiße Schwäne. Majestätisch souverän ziehen sie zwischen den aufgeregten Schreihälsen ihre Bahnen. Ich versuche, mir dieses Bild fest einzuprägen und im Bedarfsfall daran zu denken, friedlich zu werden, diese Gelassenheit abzurufen. Um dann hoffentlich mehr den Schwänen zu gleichen als den anderen Vögeln ...

 

 

Mir kommt ein Lied von Hans Albers in den Sinn, das ich sehr mag. Bei Wind und Brandung lässt es sich hervorragend vor sich hin singen; fehlende Textstellen werden spontan durch irgendwas anderes ersetzt.

 

 

Die abendliche Sonne färbt die im Sand liegenden Steine teilweise golden, hellgelb, orange. Auch auf dem Wasser glänzt, schimmert und glitzert es. Moos leuchtet hellgrün. Wenige Leute sind zu dieser Jahres- und Tageszeit hier unterwegs; der Zauber des Südperds kann jetzt wirken, wenn man ihn denn lässt ...

 

 

***

 

Am Ende dieser kleinen Rügen-Expedition hier in der Täterwerkstatt möchte ich ein paar Empfehlungen geben, falls Du mal auf die Insel und dann nach Göhren fahren willst:

 

Koopmanns Hotel und Lädchen - schönes kleines Hotel mit modern eingerichteten Zimmern, meist mit Balkon, teilweise mit Meerblick. Feines Café mit Lädchen im Erdgeschoss - hier gibt es auch das exklusive Frühstück, und zwar tatsächlich von 07:30 - 13:00. Sehr freundliches Haus - und in wenigen Minuten ist man am in jeder Jahreszeit traumhaften Südstrand oder auch am Nordperd. Bahnhof mit Flixbushaltestelle liegt in zehn - fünfzehnminütiger Reichweite; die Strecke ist rollkoffertauglich :-).

 

Restaurant und Grillstube Kapadokya - freundliches, türkisches Restaurant mit schönen Fensterplätzen, feinem türkischen Mokka und gutem Essen im Zentrum Göhrens - ein paar Schritte nur vom oben genannten Hotel entfernt.

 

Auch die Flixbus-Fahrt von Dresden direkt nach Göhren, ohne Umsteigen, empfehle ich.  Mit Gratis-Stadtrundfahrt in Berlin und Ostseeeinblicken von Greifswald und Stralsund bis Bergen, Binz, Sellin, Baabe und schließlich Göhren. Aber nur für Geduldige, denn die Fahrt dauert ca. acht Stunden. Es empfiehlt sich, einen freien Nebensitz mitzubuchen. Das ist fast immer möglich und erhöht den Reisekomfort.

 

Also dann, auf geht's.

 

Am Morgen, wenn die Sonne kommt.
Am Morgen, wenn die Sonne kommt.

 

Nordperd, Südperd, die Strände, Göhren, Thiessow, Baabe und die mondäneren Seebäder wie Binz und Sellin. Das beeindruckende kleine Jagdschloss Granitz, der "Rasende Roland", die Fischbrötchen, das schöne "Hinterland" mit Wiese, Wald und Wasser. Die Häuser in alter und neuerer Bäderarchitektur oder nach alter Bauweise der Einheimischen: mit tiefgezogenem Reetdach, eingeschossig, blau-weiße oder grün-weiße Haustür. Das Rauschen der Brandung; die Sanddorn-Marmelade, die salzige Luft ... und nun auch noch der Endhaken!

 

Soviel gibt es auf der ganzen Insel zu entdecken, von der wir doch in den letzten Jahren gerade mal den Südosten erkundet haben.

 

Auf jeden Fall hat Rügen mich "am Haken", sehr wahrscheinlich - für immer.