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WAS 59 - Umzingelndes Gedankengut

Die missbrauchte Mehrheit

Wie es ist - und wie man es darstellt. (Quelle Grafik: https://imgur.com/gallery/94nSY87)
Wie es ist - und wie man es darstellt. (Quelle Grafik: https://imgur.com/gallery/94nSY87)

 

Was haben wir nicht früher alles geglaubt:

 

Angefangen davon, dass es nur zwei Geschlechter gibt über die Tatsache, dass nicht permanent mehr Geld ausgegeben als eingenommen werden kann. Dass sich anstrengen muss, wer etwas erreichen will. Dass bestimmte Gegensätze nicht vereinbar sind und eine friedliche Koexistenz vom guten Willen aller Beteiligten abhängt. Ein gewisses Vertrauen in unsere Verantwortungsträger aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, den Medien und der Kunst hatten wir; Kritik gab es immer. Aber das Erwartbare hatte Grenzen.

 

Auch bei unterschiedlicher Meinung saß meistens nicht völlig ungeeignetes, inkompetentes, korruptes und dogmatisches Personal auf den Chefsesseln der Republik, sondern Leistungsträger der Gesellschaft - aus ganz verschiedenen politischen Spektren. Eine gewisse Heimatverbundenheit, eine "Grund-Vernunft", ein Mindestmaß an Bildung, Erfahrung, Pragmatismus, Höflichkeit und Seriosität wurden vorausgesetzt - in fast allen Ebenen der Gesellschaft. 

 

Heute gibt es Bundestagsabgeordnete in diesem höchsten deutschen Parlament, die weder von deutscher Geschichte noch von Wirtschaft oder Naturwissenschaft und Technik eine Ahnung haben; auch keinen Respekt vor ihrem Land. Man steht in Reizwäsche und mit Perücke am Rednerpult, beschimpft den politischen Kontrahenten, ist weitestgehend faktenbefreit und beschwert sich andauernd über Diskriminierung.

 

Wenig Wissen, viel Gefühl. Wenig Sachverstand, dafür "Haltung". Wer das benennt, kassiert hohe Geldstrafen in dem hohen Haus und gerät in "Schwefelgeruch".

 

Doch diese rotgrün orientierten Leute haben heute die richtige ideologische Einstellung - das ersetzt wohl alles andere - so wie früher. Ehemalige DDR-Bürger werden sich daran noch gut erinnern: das "Bonbon" am Revers öffnete so manche Türen, förderte Karrieren, schützte vor Problemen oder half bei deren Lösung. Auch der tosende Propagandaapparat klingt ähnlich wie vor 1989 im Osten des Landes. Man sprach und spricht von der erfolgreichen Regierungsarbeit, dem "Schulterschluss" aller demokratischen Kräfte gegen den Feind und davon, dass "die Partei" recht hat. Immer.

 

Der Bürger hörte sich das an, guckte sich um und SAH, wie groß die Diskrepanz zwischen Ansage und Wirklichkeit war.

 

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Und die Realität heute? Wie ist die?

 

Der moderne, zivilisierte Mensch im Alltag in unseren Breitengraden besprach bisher die existierenden Probleme meistens lieber, als sie mit Messern und Sprengstoff aus der Welt schaffen zu wollen. Selbstverteidigung war selbstverständlich, doch der Angriff nicht. Wissen und Können, persönliche Ehre, Zuverlässigkeit, Selbstbeherrschung, Kritikfähigkeit, Gründlichkeit, Fleiß, Zivilcourage, Höflichkeit und Mut galten den meisten, nicht allen, etwas. Humor und Debattenkultur nicht zu vergessen.

 

Viele - ich auch - glaubten an eine Zukunft, die besser sein wird als die Vergangenheit es war. Und dass man selbst dafür etwas tun kann und muss. Nicht erwartete, dass einem das in den Schoß fiel und der eigene Hintern immer in der Sahne landete.

 

Heute ist das anders.

 

Schulen und Infrastruktur sind marode. Die Industrie gibt den Standort Deutschland stückweise auf. Niemand arbeitet ernsthaft und im großen Maßstab die Folgen deutscher Coronapolitik, die Fehlleistungen der Zuwanderungs- und Integrationspolitik, die zerstörerische Energiewende auf.

 

Öffentliche Verkehrsmittel sind zunehmend unzuverlässig, dreckig und ihre Nutzung gerade in den Abend- und Nachtstunden oder im Grenzgebiet gefährlich. Die Ungeheuerlichkeiten, die öffentlich gesagt werden, nehmen zu. Morddrohungen, Gewaltaufrufe, fieseste Anfeindungen, Schmutzkampagnen und derbe Geschmacklosigkeiten sind an der Tagesordnung. Je mehr aus dem linksgrünen Bereich auch von Prominenten gepöbelt wird, desto mehr Anklang findet das bei den "Gegen-Rechts"-Demos.

 

Diese Leute, die heute für das "Nie wieder" demonstrieren und sich als Antifaschisten betrachten, sehen nicht, dass es längst wieder soweit war und ist. Und sie dabei eben nicht auf der Seite der Freiheit stehen, sondern Dogmatiker unterstützen, denen ihre Ideologie über alles geht. 

 

Noch nie nahm eine bundesdeutsche Regierung so viel Steuergeld ein und noch nie wurde es dermaßen sinnlos verbrannt. Schon lange nicht mehr manipulierte man die Bürger eines sich demokratisch nennenden Landes soweit, dass sie trotz verheerender Arbeitsergebnisse dieser Verantwortungsträger FÜR eine amtierende Regierung GEGEN oppositionelle Kräfte massenweise auf die Straße gehen.

 

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Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, dass die Teilnehmer dieser "Gegen-Rechts-"-Veranstaltungen realisieren, welche Zerstörung in ihrem Land stattfindet, auch auf ihre eigenen Kosten und auf Kosten ihrer Kinder und Enkel. 

 

Wann sie bemerken, auf welcher Seite die undemokratischen Kräfte wirklich stehen, die skrupellos Menschen manipulieren, missbrauchen und selbst nur den Machterhalt wollen.

 

Was mir noch wichtig ist zu sagen: dieser Erkenntnisprozess wird für viele schmerzhaft sein. Ich habe das selbst schon länger hinter mir und bin weder verständnislos, überheblich noch schadenfroh. Doch ständiges Augenzukneifen verändert die Realität nicht.

 

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Wie unser Klima- und Wirtschaftsminister richtig bemerkte: sie hat uns umzingelt, diese verdammte Wirklichkeit.