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Bauern, Bonzen, Bomben

Großer Bauernprotest heute in Berlin und anderswo

Protest der Landwirte in Berlin, 18.12.2023 (Quelle Bild: Screenshot ZDF / https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/bauern-proteste-sparplan-video-100.html)
Protest der Landwirte in Berlin, 18.12.2023 (Quelle Bild: Screenshot ZDF / https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/bauern-proteste-sparplan-video-100.html)

 

Heute demonstrieren die Bauern.

 

In Berlin, in Chemnitz, in Leipzig und anderswo. Traktorenkolonnen sind durchs Land unterwegs, der grüne Bundeslandwirtschaftsminister wird auf der vom Deutschen Bauernverband für diesen 18. Dezember ausgerufenen Protesdemo ausgebuht. Die Landwirte kippen Mist auf Straßen. Man sieht Schilder, die zeigen, wie sehr sich auch die Bauern einen Wechsel der aktuellen Regierungspolitik und der Regierung selbst wünschen. Das Nachrichtenportal NIUS berichtet über diesen Tag in Berlin. Ca. 10.000 Teilnehmer sollen es gewesen sein - und 3.000 Traktoren. Grund für diesen Protest sind die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung, die die bisherigen Vergünstigungen für Landwirte (Agrardiesel und Kfz-Steuern für landwirtschaftliche Fahrzeuge) streichen will. Immer schwerer wird es auch in Deutschland, als Landwirt wirtschaftlich zu arbeiten und seinen Betrieb zu erhalten. 

 

Die Bonzen von der "Fortschrittsampel" machen das, was wir von ihnen gewöhnt sind: herumlavieren, dem Gegenüber Rassismus vorwerfen oder behaupten, an den neuen Sparplänen nicht beteiligt gewesen zu sein,  alles eigentlich ganz anders zu sehen. Sicher ist es schwer, sich in so einer aufgeheizten Situation der Menge zu stellen - doch kann man das nicht von einem Landwirtschaftsminister erwarten, dass er sich zu Problemen der Landwirte äußert - wenn es derart eskaliert? Wenn er eine Politik vertreten muss, die seine Partei und seine Kabinettskollegen machen und die auch er zumindest mitträgt? Wäre das nicht so, müsste er zurücktreten. Doch mit einem Rücktritt dieser rot-grün-gelben Dogmatiker ist wahrscheinlich nicht zu rechnen. Leider. Denn nicht nur die Bauern wünschen sich Neuwahlen. Viele arbeitende Menschen fragen sich aktuell, wozu diese ideologiegetriebenen Verzweifelten, die sich fortschrittlich nennen und unsere Regierung sind, noch fähig sein werden. Warum mit voller Kraft Funktionierendes zerstört wird und man sich immerzu auf ein Dogma beruft - das auch angezweifelt werden darf und muss.

 

Bomben gibt es in dem Zusammenhang zum Glück nur als Metapher. Denn Brutalität und Gewalt können keine Lösung sein. Der Präsident des Bauernverbandes spricht vormittags zu den Versammelten, Zitat NIUS vom 18.12.2023„Wir nehmen das nicht mehr hin, wir nehmen den Kampf an. Und andere Berufsgruppen werden zu uns aufschließen. Das Transportgewerbe, die Gastronomie. Wir brauchen eine andere Regierungspolitik. Wenn das nicht kommt, dann brauchen wir einen Regierungswechsel!“

 

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"Bauern, Bonzen und Bomben" ist ein Roman von Hans Fallada, erschienen 1931. Wer das Buch noch nicht kennt, könnte es mal lesen oder hören (Download für 0,49 ct HIER). Auch die anderen Bücher des Autors, der 1947 nach einem kurzen, bewegten Leben starb und eigentlich Rudolph Ditzen hieß, sind der Mühe wert. Mir gefallen am besten "Jeder stirbt für sich allein",  "Der Trinker" und die "Geschichten aus der Murkelei".