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Rittergut Rottewitz

Unterwegs im Meißner Land (1)

Nur noch ein knapper Kilometer bis Rottewitz; Blick über die Elbauen.
Nur noch ein knapper Kilometer bis Rottewitz; Blick über die Elbauen.

 

Verlässt man die Altstadtbrücke aus Meißen elbabwärts und nimmt den Weg entlang des Flusses auf der rechten Seite, dann passiert man den Yachthafen, das Hotel Knorre und mehrere Weinstuben. Ein Abzweig führt ein Stück hinter dem Hotel Knorre von der Talstraße aus bergauf aus dem Elbtal heraus. Hier oben liegen Winkwitz und Proschwitz mit seinem Weingut, dem Schloss des Prinzen zur Lippe, zu dessen Besitz auch das Weinberghaus Proschwitz gehört.

 

Auch zu finden soll hier ein Rittergut sein, das den Namen eines kleinen Dorfes trägt, wo das Anwesen liegt: Rottewitz.

 

 

www.google.de/maps/
www.google.de/maps/

 

 

Da wollten wir am letzten Samstag hin, neugierig auf Rottewitz. Der Name klingt interessant: etwas aufmüpfig, robust, schlagfertig. Sehr romantisch in den Weinbergen soll es liegen, nahe der Benno-Kanzel, hoch über der Elbe.

 

Ortseingang Rottewitz - gefällt mir sofort.
Ortseingang Rottewitz - gefällt mir sofort.

 

Der Name Rottewitz kommt vom altsorbischen Männernamen Ratibor. Ein Ratibor hat im 11. Jahrhundert mit seinen Kollegen hier eine Siedlung gegründet, 1487 erwähnt man erstmals ein Vorwerk. Aus dem wurde dann später das Rittergut. Heute ist es eine Pension, die vielversprechend erscheint. Mehr konnte ich über die Geschichte dieses Rittergutes noch nicht herausfinden. Doch das sollte sich im nächsten Jahr ändern. Warum, dazu gleich.

 

Dass hier in Sachsen soviele Ortsnamen auf -itz enden, hängt mit der frühen Besiedelung des Landes durch die westslawischen Sorben zusammen. Im Sorbischen bedeutet diese Silbe soviel wie "die Leute des". In Rottewitz wohnten also ursprünglich die Leute des Ratibor - seine Familie, sein Stamm, seine Gefährten.

 

Wie der wohl so war, dieser Ratibor, der sich hier mit den Seinen vor fast tausend Jahren niederließ?

 

***

 

Nun ein paar Bilder vom Weg - von Meißen aus nach Rottewitz, wie oben auf der Karte zu sehen.

 

 

Nach Rottewitz kommen wir auf dem letzten Kilometer über eine sehr kleine Straße, durch Felder, Wiesen, Weinanpflanzungen. Am Ortseingang steht eine Minibibliothek - ein sympathisches Zeichen.

 

Ein paar Häuser, eine scheinbare Idylle. So still, ländlich, schön. Bevor Rottewitz 1939 eingemeindet wurde, hat man im Laufe der Jahrhunderte seine Einwohnerzahl festgehalten. Zuletzt, also 1939, waren es 173 Rottewitzer.

 

Dieses schöne Rittergut ist heute seinen Bewohnern und Pensionsgästen vorbehalten. Das Respektieren der Privatsphäre anderer ist mir wichtig, weil ich das ebenfalls vom Gegenüber erwarte und dann schätze. Deswegen erlaube ich mir nur einen vorsichtigen Blick von außen durch das große Gutstor. 

 

Rittergut Rottewitz, Haupttor
Rittergut Rottewitz, Haupttor

 

Dafür gibts noch ein schönes Luftbild des Ritterguts von "Wolkenkratzer":

 

Rottewitz mit Rittergut (Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Wolkenkratzer)
Rottewitz mit Rittergut (Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Wolkenkratzer)

 

Da mich dieser schöne Ort gleich verzaubert und lockt, plane ich einen nächsten Besuch; und zwar als Gast hier. Dann kann ich mich in dem Anwesen umschauen und vielleicht etwas von seiner Geschichte erfahren.

 

Wenn Du auch neugierig geworden bist, dann findest Du hinter dem roten Button mehr. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns ja demnächst in Rottewitz?

 

 

Rittergut Rottewitz
Rittergut Rottewitz
Sei weise und reise - nach Rottewitz!
Sei weise und reise - nach Rottewitz!