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"Wenn der Mut bleibt und nicht gebrochen wird, so bleibt der Leib auch stark."

Martin Luther und wir

Luther schlägt seine 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg / www.rb.no/kultur
Luther schlägt seine 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg / www.rb.no/kultur

 

Heute, am 31. Oktober, ist Reformationstag.

 

An diesem Tag soll Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen zur Reformierung der Kirche an die Tür der Schlosskirche geschlagen haben. Mit der Aufstellung dieser Thesen leitete er einen Kampf zum Richtungswechsel in der christlichen, von Rom und dem Papst geprägten Kirche ein. Besonders den Ablasshandel, also die Möglichkeit des Sich-frei-Kaufens von Sünde und Strafe, prangerte er an. 

 

Luther war gegen Korruption und Ablasshandel, Ämterkäuflichkeit und Fettlebe der Geistlichkeit. Näher bringen wollte er den Glauben an die Menschen. Jeder sollte verstehen, worum es geht. Deshalb war er fürs Predigen in Deutsch bzw. in der Landessprache der Gläubigen. Und er übersetzte die Bibel ins Deutsche. Dieser ganze Prozess war langwierig und von ungewissem Ausgang. Ob er das lebend überstehen würde oder als Ketzer hingerichtet - das wusste er nicht. Schön und kraftvoll ein Grundsatz Luthers, dass zwischen dem Menschen und Gott nichts stehen dürfe, auch nicht der Papst.

 

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Heute können wir uns freuen, dass Martin Luther siegreich aus dem Kampf hervorging und noch viele gute Lebensjahre hatte. Auch so mancher deftige Ausspruch von ihm ist uns überliefert.

 

Am Reformationstag, dem 31. Oktober, erinnern wir uns besonders an diesen mutigen Mann. Ein tapferer Mensch, ein fesselnder Prediger, ein kluger Theologe, ein lebensfroher Mann, ein liebevoller Gatte und Vater. Er lebte in seiner Zeit sein Leben, machte seine Erfahrungen, die ihn zu seinen Ansichten verhalfen.

 

Natürlich kann man heute über Luthers Antisemitismus und seine Abneigung gegen "Zauberinnen" kritisch urteilen - doch sollte man ihn dabei in seinen Lebensjahrzehnten im 15./16. Jahrhundert sehen und nicht mit der Arroganz des später Geborenen unterwegs sein.

 

Viel mehr sollten wir uns fragen, ob wir uns von Luthers Mut, seiner Beharrlichkeit, seiner festen Überzeugung, seiner Auflehnung gegen die Willkür der Obrigkeit und seiner auch in schwerer Zeit vorhandenen Lebensfreude nicht ein Stück abschneiden sollten. Jetzt gleich. Zur Verwendung für heute, in unserer Zeit, wo wir das alles dringend brauchen können. Von ihm können wir lernen, was für riesige Veränderungsmöglichkeiten in der Welt vorhanden sind, was auch ein Einzelner anstoßen und bewirken kann, wenn er es wirklich will.

 

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Ein Filmtipp für den Reformationsabend: "Luther" (2003) mit dem großartigen Joseph Fiennes in der Hauptrolle und - sehr beeindruckend - Sir Peter Ustinov als Kurfürst von Sachsen Friedrich der Weise. Nicht zu vergessen Bruno Ganz und Uwe Ochsenknecht. Hier ein Trailer:

 

 

Streamen kannst Du diesen Film zum Beispiel bei Amazon, HIER.

 

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 Gleich findest Du einige Bilder, die mit dem Leben Martin Luthers zu tun haben.

 

Die Lutherrose  (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6710165)
Die Lutherrose (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6710165)

 

Auch die leckeren Reformationsbrötchen lassen wir uns in dieser Oktoberzeit wieder schmecken. Mit etwas Marmelade in der Mitte erinnert dieses Gebäck an die Lutherrose, mit der der Reformator seine Schriften kennzeichnete.

 

www.meinanzeiger.de/Jena
www.meinanzeiger.de/Jena

 

"Wenn der Mut bleibt und nicht gebrochen wird,

so bleibt der Leib auch stark."

 

Martin Luther (1483 - 1546)