Hervorgeholt: Alles ist gut - so lange Du wild bist

Die Wilden Kerle

"Die Wilden Kerle" (Teil 1 - 2003) / www.justwatch.com
"Die Wilden Kerle" (Teil 1 - 2003) / www.justwatch.com

 

Als mir eines Tages in Frauenstein unser wiedergefundener schwarzer Fußball einfiel, da dachte ich auch wieder an sie: die "Wilden Kerle".

 

Wir lernten sie 2003 kennen, als der erste der Filme nach den Büchern von Joachim Masannek in den Kinos lief. Begeistert sahen wir zu, mein Sohn und ich. Unser schwarzer Fußball war ein Wilde-Kerle-Fußball, ganz klar. Auch eine Tasse, Bettwäsche, Schreibmäppchen, Musik- und Hörbuch-CDs, DVDs, Schlüsselanhänger, T-Shirt und Hoodie mit dem schwarz-orangen Fußball-Löwen hatten wir mit der Zeit. Und eben - diesen Ball.

 

Fast zwanzig Jahre ist das nun schon her. Mein Sohn und auch die Protagonisten im Film sind erwachsen geworden. T-Shirt und Hoodie sind längst zu klein, der Kaffeebecher ging kaputt, die Bettwäsche ist noch da.

 

Und sonst so? Mir gefielen diese Filme damals sehr, vor allem der erste Teil - wie alles begann. Es ist so eine typische David-gegen-Goliath-Geschichte, wo diese ganz unterschiedlichen Jungs und ein Mädchen sich gegen den Rest der Welt (auch: den dicken Michi) stellen - das machen, was sie wollen: Fußball spielen, sich nichts gefallen lassen. Zeigen, dass sie was können. Auch was aushalten. Freunde sein, leben.

 

Eine eigene Welt, in der diese Filme spielen: nicht ganz so wie unsere Realität, etwas anders tickt dort das Leben. Weil es mit so viel Fantasie angereichert wurde, das es immer spürbar ist. Erwachsene spielen bis auf Trainer Willi und eine besondere Oma kaum eine Rolle. Eltern sind Randfiguren. Ebensowenig geht es um Schule, gesunde Ernährung oder Ähnliches.

 

Was hier wichtig ist: Freiheit!

 

Was aber nicht heißt, dass damit dauernd alles schön ist oder gut klappt. Im Gegenteil. Es gibt jede Menge Ärger, Schwierigkeiten, Probleme zu lösen - man darf gespannt sein.

 

***

 

Ich habe diesen Film schon sehr oft gesehen, immer hat er mir ein gutes Gefühl gegeben - ja, Mut und Kraft. Denn jeder, egal wie alt er ist, will doch ein bisschen so sein wie die Wilden Kerle, oder? Und deshalb beschließe ich, dass es höchste Zeit ist, sich Teil 1 von 2003 nochmal anzugucken; nicht zu verwechseln mit der gestylten Neuverfilmung von 2016.

 

Denn der Leitspruch der "Kerle" ist: "Alles ist gut - so lange Du wild bist!"

 

Und das sollte man sich immer mal wieder klar machen, dass das richtig so ist. Mutig sein, Ideen haben, seinen Träumen folgen. Sich nicht einschüchtern zu lassen.  Aufsteigen, wenn man vom Pferd gefallen ist - immer wieder.

 

Sprüche wie "in Deinem Alter" oder so etwas sollte man schleunigst vergessen. Meistens sind die Warner, die das von sich geben, auch nicht  unbedingt die Personen, die man sich zum Vorbild nähme. Es sind die ängstlichen, angepassten, vorsichtigen und oft arm an Ideen und Fantasie - Seienden. Die, die sich mit dreißig schon Gedanken über einen Treppenlifteinbau fürs Alter und die Gestaltung des Ruhestandes machen. Und darüber, was "die Leute sagen". 

 

Nimmt man sich das an, so steht man sich selbst im Wege, immer. Und das sehr ungemütlich, sperrig und unproduktiv. Glücklich macht es einen auch nicht. Nur das "Team Vorsicht" ist zufrieden, wieder einen auf seine Seite gezogen zu haben. Nee, mit mir nicht.

 

Also, auf gehts! Mach, was Du willst - und werde glücklich.

 

(Steffen würde jetzt noch hinzufügen: ".... aber komm' dann nicht angeheult...." Aber das - ist wieder eine andere Geschichte.)

 

 

"Alles ist gut, so lange Du wild bist!"

 

Besonders in diesen Regentagen ergibt sich die Gelegenheit diesen Film (mal wieder) zu gucken. Streamen bei Amazon oder alte DVD rausholen....

 

https://shop.spreadshirt.de/
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