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Götzenbusch und Betsäule

Weiter zwischen Oelsa und Seifersdorf

Kreative Oelsaer
Kreative Oelsaer

 

Vom Freigut in Oelsa herkommend, erreichen wir nach ein paar Minuten den Götzenbusch. Das ist eine kleine bewaldete Anhöhe, die eine geologische Besonderheit bietet. Sandsteinklippen, ca. 350 Meter lang, gelegen unter Birken, Eichen, Buchen und Heidekraut, das schon lila blüht.

 

 

Bäume stehen am Wegesrand hierher, weit blickt man ins Land. Durchatmen geht hier gut.

 

Der Götzenbusch, auch Götzenbüschchen genannt, trägt seinen Namen nicht umsonst. Überliefert wurde Folgendes: Bis ins Jahr 1068 stand hier das steinerne Abbild einer slawischen Gottheit, die von den Bewohnern der Gegend, Slawen, verehrt wurde. Wir erinnern uns an den Erlenbach, altsorbisch "Olšova“, der dem Ort einst seinen Namen gab.

 

Im genannten Jahr ließ der damalige Meißner Bischof Benno den unliebsamen Gott durch einen anderen ersetzen, der ihm besser gefiel. Wahrscheinlich. Denn es wurde eine christliche Betsäule am selben Ort aufgestellt.

 

Vom Freigut Oelsa zum Götzenbusch
Vom Freigut Oelsa zum Götzenbusch

 

Kann auch sein, dass das Areal mal einem Herrn Götze gehörte, verrät eine Infotafel vor Ort. Ein kleines, verfallenes Bunkerhäuschen erinnert an die Sandsteinbrüche, die es hier seit dem 19. Jahrhundert gab - bis 1960 noch. Im Häuschen wurde gut gesichert hinter einer Stahltür der Sprengstoff für den Steinbruchbetrieb aufbewahrt. Bis 1990 gab es sogar Telefon da drin. So hatte man hier oben im Götzenbusch bereits seit 1968 einen heißen Draht zu einem anderen Bunker, der in der Dippoldiswalder Heide lag...

 

 

Wir verlassen den Götzenbusch, nachdem wir dort eine Weile mit dem Kaffeerohr die schöne Aussicht zum Tal der Roten Weißeritz genossen haben. Die Gedanken kreisen um alles Mögliche, unter schwerem Himmel. Sprengstoff, seine Lagerung früher und heute ... , Bunker, die slawische Gottheit, der Erlenbach, der Erlkönig, die Sorben mit ihren schönen Osterfesten. Und die sicher sehr sympathische Oelsaer Person mit den Häkelambitionen am Baum. Bunte Knete im Kopf, muss wohl der Heidekrautduft sein.

 

Weiter gehts Richtung Seifersdorfer Grund. 

 

Betsäule zwischen Seifersdorf und Oelsa
Betsäule zwischen Seifersdorf und Oelsa

 

Hier steht mitten im Feld eine steinerne Betsäule, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Was es mit ihr auf sich hat, dazu findest Du hier mehr:

 

 

Nach der Betsäule auf dem weiteren Weg finden wir noch einen guten Platz für einen zweiten Kaffee. Von den Stufen eines kleinen Holzhäuschens auf Rädern kann man schon die Staumauer der Talsperre Malter sehen.

 

 

Dort, am Stausee der Talsperre Malter, endet unser Ausflug. Bei diesem Himmel, frischen Temperaturen und fortgeschrittener Stunde liegen die Ufer einsam und locken nur den, der diese besondere Stimmung mag, hinein ins Wasser. Mich.

 

Maulwürfe allerdings scheinen da eher etwas weniger badefreudig zu sein ...

 

Talsperre Malter, Seitenarm in Paulsdorf
Talsperre Malter, Seitenarm in Paulsdorf

 

Geregnet hats dann auch noch, passende Musik mit "Downpour" von Brandi Carlile: