Triff das Glück

 

Heute war ich rund um Altenberg im Erzgebirge unterwegs. Bei aprilhaftem Wetter lief ich durch Wald, Wiesen und kleine Ortschaften. Entdeckte ein stilles Schloss und schwamm bei Sonnenschein und gleichzeitig fallendem, leichten Regen an einem einsamen Seeufer entlang. Trank Kaffee aus dem Rohr.

 

Auch ein Stück mit dem Bus bin ich gefahren. Einen Teil der Strecke waren einige kleinere Schulkinder mit mir unterwegs, die aus dem Ferienhort wieder heimfuhren.

 

Sie spielten ein Spiel, dass wir früher auch öfters ausprobiert haben. Längst hatte ich es vergessen. Sie saßen also im Bus, der über einige holperige Streckenabschnitte fuhr. Die Kinder summten laut, alle zusammen. Warteten auf den nächsten Rüttler, den das Fahrzeug abbekommen würde. War es soweit, schüttelte es nicht nur die kleinen Gestalten, sondern auch deren Stimmen. Es entstand ein lustiges Wackellied. Sie summten immer weiter, rissen sich zusammen, um nicht zu lachen. Sofort habe ich mich daran erinnert.

 

Als das letzte Kind ausgestiegen war und außer mir nur noch zwei Leute (weit genug entfernt) im Fahrzeug saßen, spielte ich es auch: Leise summte ich, ruckelte der Bus, ruckelte die Stimme mit. So einfach, so schön. Meine Laune war vorher schon gut, steigerte sich aber mit jedem Ruckler noch weiter. Was für kleine Verrücktheiten einem doch so gut tun können.

 

Wieder an was Schöne erinnert, neu gelernt: von den Kleinen. Ein glücklicher Tag. Sie wissen, wie es geht.

 

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"Reich willst Du werden, warum bist Du's nicht?" schrieb einst Joachim Ringelnatz.

 

Ja, warum denn eigentlich nicht?

 

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Komm, sage mir, was du für Sorgen hast

(Joachim Ringelnatz)

 

Es zwitschert eine Lerche im Kamin,

Wenn du sie hörst.

Ein jeder Schutzmann in Berlin

Verhaftet dich, wenn du ihn störst.

 

Im Faltenwurfe einer Decke

Klagt ein Gesicht,

Wenn du es siehst.

Der Posten im Gefängnis schießt,

Wenn du als kleiner Sträfling ihm entfliehst.

Ich tät es nicht.

 

In eines Holzes Duft

Lebt fernes Land.

Gebirge schreiten durch die blaue Luft.

Ein Windhauch streicht wie Mutter deine Hand.

Und eine Speise schmeckt nach Kindersand.

 

Die Erde hat ein freundliches Gesicht,

So groß, daß man’s von weitem nur erfaßt.

Komm, sage mir, was du für Sorgen hast.

Reich willst du werden? – Warum bist du’s nicht?