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Das Schweigen war lauter

Philine Conrad: "Ich bin nicht gekommen, um zu gefallen"

Schauspielerin Philine Conrad im Juli 2023 (Screenshot YouTube / Eröffnungsplädoyer am 18.07.23, Erfurt)
Schauspielerin Philine Conrad im Juli 2023 (Screenshot YouTube / Eröffnungsplädoyer am 18.07.23, Erfurt)

 

Ich selbst war während der letzten drei Jahre sehr oft enttäuscht und auch wütend über die Aktionen und Reaktionen von Verantwortungsträgern, Kulturschaffenden, Mitmenschen im Zusammenhang mit dem Auftauchen von SARS-CoV-2, dem so genannten neuartigen Corona-Virus.

 

Schnell hat man ge- und verurteilt, wurde einer vorgegebenen Meinung hinterhergerannt. Zu wenig oder gar nicht hinterfragten viele die ergriffenen Maßnahmen; zu oft wurde jeder noch so offensichtliche Unsinn mitgemacht. Andersdenkende grenzte man aus der Debatte aus, verunglimpfte, diffamierte und entrechtete sie. Voll waren die öffentlich-rechtlichen Medien zu dieser Zeit mit überheblicher Häme, mit Besserwisserei, mit Dummheit und Bösartigkeit. Angst wurde geschürt und das Gefühl vermittelt, wo sich die richtige, die gute Seite befindet. Und wo - der Feind.

 

Auch körperliche Gewalt wurde eingesetzt; man denke an den Umgang mit Demonstranten in dieser Zeit, mit den Alten und Kindern unserer Gesellschaft.

 

Viele Kulturschaffende stellten sich öffentlich hinter die staatlich angeordneten Maßnahmen, forderten ihre Fans zum Impfen auf, passten sich selbst bis zur Schmerzgrenze an und beleidigten diejenigen, die anders darüber dachten. Zum Glück gab es auch Ausnahmen, Leute wie Nena oder Jan-Josef Liefers.

 

Jetzt, nachdem sich Stück für Stück kleine Brocken an Wahrheit den Weg ans Licht der Öffentlichkeit bahnen, will man vielfach nichts gewusst oder keine andere Reaktionsmöglichkeit gehabt haben.

 

Das ist nicht wahr. Aufarbeitung tut not, Wegschauen hilft nicht. 

 

Ein wichtiger Beitrag dazu sind öffentliche Debatten, wie die vom 18. Juli 2023 in Erfurt. Die Internationale Martin-Luther-Stiftung hat sie veranstaltet.

 

Wenn man bedenkt, wie krass hier auch die Kirchen versagt haben, wie man auch dort zumeist jede Regel im vorauseilenden Gehorsam schnell und gründlich umsetzte, wie stark hier unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Solidarität ("Impfen ist Liebe") gegen christliche Grundsätze verstoßen wurde und bis heute verstoßen wird, dann ist die kleine Rede von Frau Conrad ein um so wichtigerer, um so schönerer Beitrag für Auklärung, Demokratie, Freiheit und Grundrechte. Für neue Hoffnung.

 

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Zu Beginn stellt sie sich vor (Zitat) :

 

"Ich freue mich, dass ich zu dieser Gelegenheit eingeladen wurde und hier sprechen darf. Vielen Dank! Mein Thema ist die Kunst, die Kultur, das verbindende Element der Gesellschaft, das Tor zu Emotionen, Gefühlen, gesellschaftlicher und persönlicher Reflexion, Auseinandersetzung, Lebendigkeit, Muße und Hingabe - zusammengefasst: das Leben. Ich möchte mich einmal vorstellen: Ich bin ein “Blinddarm”. Ein “Leugner”. Ein “Nazi” - “rechts”, “unsolidarisch” und “egoistisch”. Ich bin “dumm”, ein “Aasgeier” und “Verweigerer”. Und ich bitte um Verständnis, ich unterscheide nicht mit Sternchen zwischen Aasgeiern und Aasgeierinnen. Das Geschlecht spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Ich bin eine “dumme Sau”, “zu kennzeichnen” und soll “Sticker tragen”. Ich bin ein “Gefährder”, ein “Mörder” und ein “Todesengel”. Ich bin ein “Gegner”. Gegen was? Ich bin ein “Muffel”. Eine “dunkle Gestalt”. Und soll “in einem Loch verschwinden, aus dem ich rausgekrochen bin”. Ich bin ein “Sozialschädling”. Und “bekloppt”. Sie kennen die Gründe für diese Bezeichnungen. Guten Abend. Da bin ich. ..."

 

Hier die komplette Rede von Philine Conrad und danach der Text als PDF zum Nachlesen:

 

 

Wer mehr über diese mutige junge Künstlerin erfahren will, findet dazu etwas auf deren eigener Website: www.philineconrad.com.