Wieder da nach hundert Jahren?

Heute am Morgen machte ich die kleine Sommerrunde und traf dabei eine Frau mit Hund. Sie kam den Weg herab, den ich hinauf wollte und wo ich gerade auf einer sehr aussichtsreichen Bank saß. Der Hund ging ihr voran, entdeckte mich zuerst und kam mäßig neugierig zu mir heran.

Er blieb stehen und beschnupperte mich, in der Zeit holte seine Begleiterin auf. Wir grüßten uns, sie setzte sich neben mich und wir kamen ins Gespräch. Von der Aussichtsbank aus sah man in der Ferne ganz klein das Haus, wo Frau und Hund wohnen, sie zeigte es mir.

Wir unterhielten uns über das, was wir hier gerade so machten. Sie war wie jeden Tag auf morgendlicher Hunderunde, ich an einem freien Tag nach dem Schwimmen unterwegs. Dann wurde das Wetter kurz behandelt, ihr war es ein wenig zu frisch für diese Jahreszeit, mir gefiel es gerade besonders gut. Dann sprachen wir über Urlaub, Tourismus; die Veränderungen, die das so mit sich bringt - und die der Mensch miterlebt.

Dabei kamen wir auf die Zeit. Ich: dass es ganz gut sei, dass man nicht zweihundert Jahre alt würde. Sie: dass es Leute gebe, die sich sogar einfrieren lassen, um später zu sehen, was die Zukunft gebracht hat. Darüber sprachen wir noch ein bisschen. Die Frau meinte, dass sie sich das interessant vorstelle; auch nützlich, weil ja sicher die Medizin Fortschritte gemacht haben würde und man wahrscheinlich von Krankheiten geheilt werden könne, an denen man heute noch sehr leide oder sogar sterbe. 

Da hat sie recht. Wir verabschiedeten uns, ich dachte noch ein wenig über unser Gespräch nach. Wie es wohl ganz normale Leute, die vor ungefähr hundert Jahren lebten, heute so finden würden? 

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Ich suchte jetzt am Abend dieses oben gezeigte Foto von Roger Schall, einem französischen Fotografen, Jahrgang 1904, heraus.

Das Bild stammt aus der Zeit um 1930 und zeigt Pariser Bürger, die ein Picknick im Bois de Boulogne machen. Es ist Sommer auf dem Bild, Sommer wie heute. Sicher ein Sonntag. Oder ein Feiertag.

Knapp hundert Jahre ist diese Fotografie alt. Keiner der gezeigten Personen wird noch am Leben sein, es ist zu lange her. Selbst das kleine Mädchen im hellen Kleid rechts im Bild wäre ungefähr hundert Jahre alt heute. Theoretisch.

Wenn einer oder mehrere der gezeigten Parkbesucher in heutiger Welt erwachen würden, was sie wohl empfinden, denken, als erstes wissen, als nächstes tun wollten?

Interessante Gedanken, oder? Mehr dazu morgen.

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Heute vollenden wir erst mal die morgendliche Runde und freuen uns auf einen Kaffee daheim.