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Gottes rote Augen

... und dann noch der Paradiesgarten

Kloster Altzella im Juni 2023: Blick aus dem Paradiesgarten die Klosteranlage
Kloster Altzella im Juni 2023: Blick aus dem Paradiesgarten die Klosteranlage

 

An diesem Wochenende führte mein Weg mich zum Kloster Altzella nahe Nossen. Vorher war ich auf dem Friedhof, um dort ein paar kleine rote Begonien zu pflanzen; eine Sorte , die unter dem Namen "Gottesaugen" bekannt ist. Diese Blumen haben fleischige, rotgrüne Blätter und rote, rosa oder weiße Blüten. Meine sind leuchtend rot und sollen schnell in die Erde. Während ich mit ihnen beschäftigt bin, denke ich über ihren Namen nach. Wieso heißen sie Gottesaugen? Wahrscheinlich nicht, weil Gott rote Augen hat - sondern weil sie Dauerblüher sind, deren Blüten immer da sind und wachsam in die Gegend schauen.

 

Begonia cucullata, genannt Gottesauge
Begonia cucullata, genannt Gottesauge

 

Nachdem ich die Gottesaugen gegossen und dem hellen Sommertag überlassen habe, mache ich mich nach Nossen auf.  Dort betrete ich schon bald den Paradiesgarten des Klosters Altzella. Hier tobt der Sommer froh und ausgelassen. Es blüht im Garten der Mönche üppig in vielen Farben und Formen, die Luft duftet süß. Im Klosterpark blühen Rosenbüsche und Jasmin; grün und saftig wachsen Gras und Kräuter. Draußen auf der Weide laufen die Pferde wiehernd über die Weide. An den Obstbäumen reifen winzige Äpfel und Birnen; nur die Kirschen sind schon recht groß, aber noch ganz gelb.

 

Guckt man nach oben in die hellgrünen Blattkronen der alten Bäume, funkelt die Sonne hindurch, lacht einen leise an.

 

Es ist warm, nicht heiß, in der Ferne grummelt ein Gewitter vorbei. Hier fallen nur einzelne Tropfen, dann kommt die Sonne wieder. Im alten Klostergemäuer ist es kühl und still. Das Konversenhaus ist ein guter Ort, sich mal hinzusetzen und zu sich zu kommen. Heute ist der Kontrast zwischen drinnen und draußen, zwischen sonniger Helligkeit und zartem Dämmerlicht, zwischen Juniwärme und der Kühle dieser Jahrhunderte alten Mauern besonders schön.

 

Außerdem gibt es wie immer hervorragenden Kaffee im Klostercafé.

 

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Gottesaugen, Paradiesgarten, Klosterpark - ein wahrhaft göttlicher Tag ist das!