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Die Erklärung von der Rechtfertigung unterscheiden

Souverän sein

Na, was denn ?! (www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz)
Na, was denn ?! (www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz)

 

Gestern hörte ich einen sehr interessanten, einfachen Satz, den der Kabarettist Ludger Kusenberg in seiner wöchentlichen Sendung abends auf dem Kontrafunk sagte. bzw. zitierte - denn ursprünglich stammen diese Worte von Kusenbergs ehemaligem Kollegen Volker Pispers:

 

"Ich hoffe, Sie können eine Erklärung von einer Rechtfertigung unterscheiden."

 

 

Und - können wir, kann ich?

 

Ein Versuch:

 

Erklärung: Darstellung eines Gegenstands/Sachverhalts/Standpunkts mit eigenen Worten

Rechtfertigung: Darstellung eines Gegenstands/Sachverhalts/Standpunkts mit eigenen Worten UND mit dazugehöriger Verteidigung 

 

Warum der Satz von Pispers so wichtig und aktuell ist, merkt man daran, dass immer mehr Rechtfertigung die Erklärung ersetzt. Es gehört heute zur Darstellung bestimmter Dinge mit dazu, alles zu verteidigen, sich zu entschuldigen oder eben gerade nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, weil man mehr angegriffen wird als früher, wenn man einfach nur eine vom Mainstream abweichende und damit  unpassende Meinung hat. Man ist möglicherweise permanent im Verteidigungsmodus und reagiert dann eben so.

 

 

Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung:

 

Die Migrationsfrage: Ich erkläre, warum ich gegen unkontrollierte, unbegrenzte Zuwanderung aus aller Welt bin und warum unser Land nicht die Probleme aller Länder auf seinem Boden lösen kann. Ich verteidige mich, dass ich deshalb kein Rassist bin. Auch dann nicht, wenn ich meine, dass jede Regierung eines Staates sich in erster Linie um ihre eigene Bevölkerung und deren Interessen kümmern sollte. Diese Leute haben einen Eid geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren. Stattdessen nimmt die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung immer mehr zu, während Zugewanderte hochgradig alimentiert und geschützt werden.

 

Die Coronafrage: Ich erkläre, warum ich die Corona-Impfstoffe ablehne und auch Maßnahmen wie Lockdowns/Testungen/Schulschließungen kritisch sehe. Erkläre, dass die Art und Weise der Ermittlung und Verkündung der damaligen Inzidenzen unwissenschaftlich, weil willkürlich und mit immer wieder veränderter Basis der Erhebung und Bewertung ist. Dann verteidige ich mich, dass die Hinterfragung von ganz praktischen und offensichtlich sinnlosen Vorgehensweisen doch nicht falsch sein kann. Nicht vergessen: es gab auch mal medizinische Vorgehensweisen wie Lobotomie, Quecksilbergabe, dauernde Aderlässe oder ein Medikament names Contagan. Heute sind sie längst überholt.

 

Die Klimafrage: Ich erkläre, dass bei der Darstellung der heutigen Forschungserkenntnisse das Klima betreffend zu einseitig agiert wird und das gezeigte Apokalypsebild falsch ist. Die zur Prognostizierung zukünftiger Klimaveränderungen herangezogenen Modelle geben uns verschiedene Szenarien aus, je nachdem, womit man sie füttert. Dass die Problematik sehr komplex ist und die Modellierungsergebnisse fragwürdig sind, zeigt die Nachmodellierung der Vergangenheit. Die gelingt nicht oder nur unzureichend: die Ergebnisse passen nicht zur Wirklichkeit, die ja (im Gegensatz zur Zukunft) in der Vergangenheit bekannt ist. Bei derartig komplexer Materie muss sich die Wissenschaft in all ihrer Vielfalt äußern dürfen, um die besten Ergebnisse liefern zu können. Ich verteidige mich, dass ich weder "das Klima" noch "die Wissenschaft" verleugne, doch ich glaube nicht an "Klima-Schutz", sondern daran, dass man diese Theorie später als falsch erkennen und darüber lachen, weinen bzw. den Kopf schütteln wird. Wahrscheinlich wird es in hundert Jahren lächerlich bzw. tragisch gesehen werden, dass heute viele Menschen deshalb so hysterisch reagieren und auf diese gigantische Panikmache hereinfallen. Plumpeste Lügen werden geglaubt. Man wird auf uns zurückschauen wie wir heute auf die Christen in Luthers Zeiten, die ihre Ablassbriefe kauften und glaubten, damit ihre Liebsten aus dem Fegefeuer der Hölle zu befreien. Auch sie waren von Angst und Panik geleitet. Und Luther würde heute wieder als "Leugner" gelten.

 

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Ich habe mir vorgenommen, mich nicht mehr so viel zu rechtfertigen und mir diese Angewohnheit abzugewöhnen. Eine Erklärung reicht. Eine Rechtfertigung ist meistens überflüssig.