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Hervorgeholt: Musiktipp: Brandi Carlile

"The Story" und ich

Musikerin Brandi Carlile (www.twitter.com / @brandicarlile)
Musikerin Brandi Carlile (www.twitter.com / @brandicarlile)

 

Ich weiß noch genau, wie ich das erste mal Brandi Carlile singen hörte. 

 

Es ist mehr als zehn Jahre her; ich hatte beim Hantieren in der Küche abends das Radio an, wo der Deutschlandfunk gerade ein Special über eine junge Musikerin sendete. Von der ich noch nie gehört hatte. Der Moderator plauderte über Brandi; ich wusch Geschirr und schnibbelte Zutaten fürs Essen. Halbherzig hörte ich zu; war mit den Gedanken hier und da und dort. Wahrscheinlich schaltete ich nur deshalb nicht auf einen anderen Sender um, weil ich die Hände nicht frei hatte.  Ein undankbares Radiopublikum sozusagen, ich.

 

Dann verstummte der Moderator. Gerade hatte ich noch mitgekriegt, dass jetzt der Titelsong des besonders erfolgreichen letzten Albums von Brandi Carlile gespielt werden würde.

 

Und dann sang sie.  "The Story".

 

Ich legte alles weg, womit ich gerade beschäftigt war, um ihr zuzuhören. Sie traf mich an diesem Abend mitten ins Herz. Am nächsten Tag bestellte ich mir das Album und hörte es rauf und runter. Tolle Songs. Meine Favoriten natürlich "The Story", "Downpour" und "Josephine".

 

 

Diese leidenschaftliche und schöne Stimme, die kraftvolle und teilweise melancholische Melodie, der (recht gut verständliche) poetische Text - ich war begeistert. Hier sang nicht Barbie Glitzerpüppi, sondern eine richtige Frau. Nicht, dass ich was gegen Glitzer hätte (im Gegenteil), nur sollte das eben nicht alles sein, was uns ausmacht und beschäftigt - die Oberfläche. Umgekehrt muss aber auch eine sehr kluge, gebildete und ausdrucksstarke Person nicht unbedingt grau und langweilig aussehn. Wir dürfen doch beides vereinen. Inhalt und Form: Glamour und Geist. 

 

Brandi Carlile kann das. Eine tolle Frau, auch optisch.

 

 

Und hier jetzt endlich das Lied, Titelsong des Albums "The Story":

 

 

Wer ist diese Musikerin, vierfache Grammy-Preisträgerin?

 

Geboren wurde Brandi Carlile 1981 in den USA, in Ravensdale, einem kleinen Ort mit ca. tausend Einwohnern im Bundesstaat Washington. Aufgewachsen ist sie in der Nähe von Seattle, wo sie auch heute noch lebt. Mit ihrer Frau und zwei Töchtern.

 

Sie hat mehrere international sehr erfolgreiche Alben veröffentlich und spielt mit ihrer Band auf vielen Bühnen der Welt, vor allem in den USA.

 

Wikipedia weiß noch mehr:

 

"Aufgewachsen ist Brandi Carlile in ihrer ländlichen Heimat mit Countrymusik und mit acht Jahren stand sie erstmals mit ihrer Mutter auf der Bühne. Danach entdeckte sie mehr die Rockmusik für sich und ging mit 17 Jahren nach Seattle, wo sie als Solo- und Begleitmusikerin auftrat. Später schloss sie sich mit den Zwillingen Tim und Phil Hanseroth zu einer Rock-&-Roll-Band zusammen, in der aber immer mehr Carliles Songwriter-Folkrock-Stil zu dominieren begann. Die Hanseroths sind seitdem ihre festen Begleitmusiker und an der Entstehung ihrer Songs beteiligt.

Anfang der 2000er machte sie eigene Plattenaufnahmen für den Selbstvertrieb und 2004 wurde sie vom Major-Label Columbia entdeckt und unter Vertrag genommen. Ihr Debütalbum brachte ihr im Jahr darauf einen Eintrag in die Liste vielversprechender Künstler des Rolling Stone („10 Artists to Watch in 2005“).

Den ersten großen Erfolg hatte Brandi Carlile dann mit ihrem zweiten Album The Story zwei Jahre später. Produziert wurde es von T-Bone Burnett. Besonderen Anschub erhielt es durch die Verwendung ihrer Songs in der US-Serie Grey’s Anatomy[5]. Das Album war danach 25 Wochen in den US-Charts und das Titellied schaffte es eine Woche lang unter die Billboard Hot 100. Noch erfolgreicher war sie in einigen europäischen Ländern, zum Beispiel in Norwegen und Portugal, wo sie es bis unter die Top 10 der Charts brachte[1].

Ihr drittes Album Give Up the Ghost entstand unter Mitwirkung unter anderem von Elton John und Chad Smith und erschien im Oktober 2009. Mit „Bear Creek“ erschien am 1. Juni 2012 ihr viertes Studioalbum, das Platz 10 der Billboard Charts erreichte und somit ihre bisher erfolgreichste Veröffentlichung ist.[6]

Im Jahr 2017 erschien anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von „The Story“ das Coveralbum „Cover Stories“, auf dem u. a. Künstler wie Adele, Dolly Parton und Pearl Jam die Songs neu interpretierten. Die Einnahmen gehen zugunsten der Organisation „War Child“, einem Hilfsprojekt für Kinder in Kriegsgebieten."

 

Ich kann mich schlecht festlegen bei so was, aber ich glaube, "Downpour" (Wolkenbruch), ist mein Lieblingssong von diesem Album.

 

***
I'm like the rain in a downpour
I wash away what you long for
And I wave goodbye with the sun in my eyes
I wish I could be there tonight
I'm like the wind in the canyon
I'm there then I'm gone in a second
You're growing older in peace where you're at
I wish I could be there for that
But I've moved on
Like a rolling stone
In a crowded room
I'm alone

I'm like the rain in a downpour
I wash away what you long for
And I wave goodbye with the sun in my eyes
I wish I could be there tonight
Oh, oh, yeah

You're like the tide in the deep blue
Cause you're always there when I need you
And when you need someone to carry you through
I'm gonna be there for you
I'm gonna be there for you

 

***

 

Paar Bilder (www.gettyimages.de):

 

www.pinterest.com
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"By the way, I forgive you" ist Brandis neuestes Album.  Es erschien 2018. Daraus kannst Du gleich den Song "Mother" hören, wenn Du willst.