Solche Tage
Ende Februar des Jahres 2023 erleben wir schöne Wintertage.
Sonne oder dicke weißgraue Wolken, ab und zu leichter Schneefall, Frost. Die Wiesen und Felder glitzern, der Himmel leuchtet manchmal blau. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich jemand dieser Stimmung entziehen kann - selbst wenn er die warme Jahreszeit mehr liebt als den Eisköniginnenzauber. Oder man den Wind mit Eisregen mal von vorne hat.
Auch für den Sommerliebenden gibt es Grund zur Freude, denn heute ist - der letzte Wintertag. Ja. Wenn man sich an den Meteorologen orientiert, die haben nämlich den Frühlingsanfang einfach auf den 01. März festgelegt. Immer findet er da statt, egal, wie das Wetter ist, wo der Mond steht, wie weit die Krokusse schon sind oder ob irgend jemand schon Frühlingsgefühle hat oder nicht.
Eine verlässliche Größe, eine angenehme Sache in wirrer Zeit.
Also freuen wir uns auf den morgigen meteorologischen Frühlingsanfang. Wenden wir die Kalenderblätter und denken an duftende Hyazinthen, bunt leuchtende Krokusse, tropfenfunkelnde Märzenbecher, erste Blütenkätzchen für die Bienen. An die zarten grünen Blätterknospen der Bäume und Sträucher, das Murmeln der vollen Bäche; den zunehmenden Gesang der Vögel, die Nester bauen, Partner suchen und auch finden.
Eine hellgrüne, duftende, wachsende, heller werdende Welt erwartet uns schon bald mit einer Sonne, die wieder wärmt.
Und während dieses Frühlingsszenario in Vorbereitung ist, erleben wir halt noch ein bisschen Winter. Eine schöne Jahreszeit, wenn man nicht arm dran ist und es komfortabel hat: mit gut geheizter Wohnung, heißer Dusche, duftendem Schaumbad, zischender Kaffeemaschine, aromatischen Teesorten, Kurscheldecken und -kissen, guter Kleidung, warmen Stiefeln. Ich weiß, dass das alles nicht selbstverständlich ist und bin froh, dass ich es heute habe. Denn das war auch nicht immer alles so fein wie heute.
Gucken wir mal raus, in diese herrlichen Wintertage letzten Samstag und heute:
Die hier gezeigten Gemälde stammen von dem russischen Maler Jewgeni Mukovnin, der 1976 in Voronesh, das ca. 500 km südlich vor Moskau liegt, geboren wurde. 2019 starb er schon und hinterließ uns viele herrliche Gemälde voller Leben, Sinnlichkeit, Poesie und Schönheit.
Sieht so aus, als ob Herr Mukovnin den Winter auch geliebt hat.
