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WAS 50 - 360°-Drehungen im Indianerkostüm

Vorfrühlingsüberlegungen am Rosenmontag

 

Am Vorfrühlingswetter, den ersten Schneeglöckchen, dem hoffnungsfrohen Singen der Vögel kann man sich in dieser Zeit freuen. Außerdem - so vorhanden - an der eigenen Gesundheit, dem persönlichen Glück, der Abwesenheit von schlimmen Geschehnissen im direkten Umfeld, der günstigen Entwicklung einer problematischen Situation, dem guten Gelingen der Arbeit. Hoffentlich der eigenen geistigen Klarheit. Das ist alles sehr viel wert, reicht uns nicht - gucken wir doch als Menschen über den eigenen Tellerrand hinaus, sollten wir zumindest - finde ich. 

 

Hätten wir das gerade nicht getan, dann wären wir schließlich auch nicht hier, an diesem schönen Platz in der Gleisberger Herrenaue:

 

 

Heute ist Rosenmontag, in meiner Heimat kein großes Ding. Pompöse Karnevalsumzüge oder ähnliche Großveranstaltungen gibt es kaum; auch wunderliche und teilweise unangenehme Büttenreden bleiben einem erspart.

 

Aber die Kinder freuen sich (die meisten) - sie feiern Fasching und gehen verkleidet in Kita und Schule; hoffentlich sind auch wieder Indianer, Cowboys, Hexen und andere, von der woken Bewegung angefeindete Figuren mit dabei. Ich hoffe, Pädagogen, Erzieher und Eltern lassen sich hier nicht ins Bockshorn jagen und geben gemeinsam mit ihrem Nachwuchs ordentlich Kontra. 

 

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Sicher fragt sich mancher in dieser Zeit, wo der Irrsinn keine Grenzen zu kennen scheint: warum ist das so?!

 

Vielleicht habe ich beim Spazierengehen am rauschenden Fluss, der voll mit Schmelzwasser an den Ufern entlangsprudelt, eine der möglichen Antworten gefunden auf die Frage: Was ist mit der Welt los? Warum scheint alles auf dem Kopf zu stehen?

 

Möglicherweise ist es ganz einfach, wenn man es einmal zur Kenntnis genommen hat: es ist heutzutage dauerhaft Karneval. Ja. Nur ohne den religiösen Hintergrund, dass man sich mit einem ausgelassenen Fest für eine bis Ostern dauernde Fastenzeit entschädigt, es vorher nochmal richtig krachen lässt. Heute kracht es immer, gefastet und nachgedacht wird weniger; zu wenig.

 

Dauerkarneval - nicht nur ein paar Tage, wo Menschen sich verkleiden, um die Häuser ziehen, sich betrinken und die falschen Leute küssen, mit denen sie dann früh gemeinsam aufwachen und keiner weiß, wo er ist. Nein - immer ist das jetzt so. Die Erde gehört offenbar den Verrückten.  Geht man davon aus, dass diese Welt ein Irrenhaus ist, dann wundert man sich über gar nichts mehr - warum auch. Man freut sich in dieser lauten Narrenwelt über normale Leute und idiotiefreie Tage und darüber, dass ab und zu etwas doch funktioniert. Karneval umgekehrt, sozusagen.

 

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Das ist auch insgesamt nicht neu. 

 

Bestimmt neu nur für den Einzelnen wie mich, der die sämtlichen Grade von Wirrnis so noch nicht erlebt hat. Wer damit aufgewachsen ist, dass es bei Säugetieren, also auch bei Menschen, zwei biologische Geschlechter gibt und schon damit sein Leben lang Schwierigkeiten hatte, der wird fassungslos die heutigen grün-linken Ideologen betrachten und ihre Botschaft nicht ernst nehmen können.

 

Wer schon als Kind gelernt hat, dass es gut ist, sich mal anzustrengen, um etwas zu erreichen, der kann mit dieser Luschen-Gesellschaft an Leistungsverweigerern wenig anfangen. Wer es immer ganz richtig gefunden hat, dass man sich um Höflichkeit und gute Manieren bemüht und sich bei gemachten Fehlern auch mal entschuldigt, dem wird diese anwachsende Menge von auf die Straße spuckenden, bildungsfernen, Jogginghosen tragenden Ignoranten widerwärtig sein. Genauso wie die triumphierende Doofheit, die immer alles besser weiß, selbst nicht argumentieren, aber dafür andere blöd anmachen kann, wenn sie nicht gleicher Meinung sind.

 

Noch dazu, wo diese Minderqualifizierten heute bis in hohe Ämter gelangen und dann anderen Bürgern vorschreiben wollen, wie die zu leben haben - auf welcher Basis, bitte?! Klar, auf Grundlage von Parteibuch, Klientelzugehörigkeit, Beziehungen und dem unaufhörlichen Schwingen der rechten Keule. Denn: jeder, der anderer Meinung ist als diese Figuren, ist natürlich - rechts.

 

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In der Geschichte gab es immer schon irre Zeiten. Die normalen Leute haben es auch gewusst und sind auf unterschiedliche Art damit umgegangen. Mal gab es Revolutionen, mal herrschte Stille, mal saß man bei Kaffee und Kuchen zusammen; meckerte oder entfloh der Realität mit Drogen, Exzessen, Duellen, auf der Jagd, durch Netflix oder durch dass Anfertigen endloser Mengen von  Handarbeitsprodukten.

 

Egal, welche berühmten Persönlichkeiten der Vergangenheit man zu Wort kommen lässt - ob William Shakespeare oder Johannes Mario Simmel, ob Kurt Tucholsky oder Thomas Mann, ob Bertold Brecht, Albert Einstein, Winston Churchill oder auch Franz-Josef Strauß. Das allgegenwärtige Irrenhaus war für sie alle Realität, so wie für uns heute. Jeder kennt das Postkärtchen mit dem Hinweis, dass die Welt ein Irrenhaus und genau hier die Zentrale sei - es hängt auf unseren Arbeitsplätzen landauf, landab und stimmt fast überall, oder?

 

 

Eventuell folgen wir dem frischesten Bonmot unserer Bundesaußenministerin und springen über unseren Schatten. Drehen uns alle mal um 360°, so wie Frau Baerbock sagte ...... Was? Du meinst, da steht man doch wieder genauso da wie vor dem Schattensprung? Richtig. Vielleicht ist das auch so ein Geheimnis wie das vom ewigen Karneval. Das Motto "Ich will so bleiben wie ich bin" und krasse Veränderung in nur einer einzigen Umdrehung - genial, oder nicht? 

 

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Schon Franz-Josef Strauß meinte einmal: "Das ist doch ein Faschingszug und keine Regierung!" Da kannte er allerdings unsere heutige "Fortschrittskoalition" noch nicht.