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Über Hysterie und Eskalation: Alarm, Alarm!

Dieselben, die Panik machen, verkaufen auch die Heilmittel.

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Wenn bestimmte Aussagen immerzu wiederholt werden, dann gewöhnen wir uns erst an sie, später glauben wir sie oft.

 

Behauptungen, die vor einigen Jahren in unserer Gesellschaft noch zu Kopfschütteln, Gelächter, Ablehnung, schärfstem Protest oder wenigstens dem Hinweis auf die Größe des konsumierten Lackeimers geführt hätten, werden heute von vielen für wahr gehalten oder zumindest schulterzuckend hingenommen. Ganz normale Ereignisse jubelt man medial hoch, bringt sie in fragwürdige Zusammenhänge und erzeugt künstlich Angst.

 

Wer trotzdem noch zweifelt, hält oft einfach das Maul, um sich zusätzliche Probleme im Leben zu ersparen. Unpopuläre Meinungen zu haben ist das eine, sie dauerhaft ruhig und sachlich zu vertreten und zu ihnen zu stehen das andere.

 

Überzeugende Argumente sollten eine gute Debatte ausmachen, die ergebnisoffen sein muss. Wenn schon anfangs feststeht, zu welchem Resultat man kommt / kommen muss, ist kein Fortschritt möglich.

 

Das unterscheidet Dogma von Wissenschaft, Propaganda von gutem Journalismus, eine einseitige Ansage von einem fairen Gespräch.

 

Auffallend ist auch diese neue Liebe zur Hysterie und der ständig zur Schau getragene Moralanspruch. Immer muss es eskalieren, ständig geht es um alles: um Leben und Tod, um Freund oder Feind, um Krieg oder Frieden. Es fehlt die Souveränität des eigenen Standpunktes, der sich seines Wertes bewusst ist und nicht kläffend auf jeden Andersmeinenden losgehen muss.

 

Unbildung, Unfähigkeit zur Debatte, ideologisches Scheuklappendenken und Kleinkariertheit durchdringen die Gesellschaft von der Bundesaußenministerin bis auf die Schulhöfe.  Aber man gehört zu den Guten, die schließlich nur das Gute wollen. 

 

Klimawandel, Energiewende, Migration, Integration, Genderwissenschaften, Corona. Das sind Beispiele, wo sich in den vergangenen Jahren festgefahrene Meinungsvorgaben manifestiert haben. Diese Vorgaben einer bestimmten Politikerkaste und ihrer Wähler stützen sich angeblich auf "die Wissenschaft". Man erkennt aber leicht, dass nur die gewünschte Meinung zu "der Wissenschaft" zählt. Andere Ansichten sind Verschwörungstheorien, rechtes Gedankengut, ungebildetes Zeug. Erweisen sich Verschwörungstheorien dann als Realität, gibt es kaum Entschuldigungen, Richtigstellungen oder Korrekturen. Das Eingestehen von Fehlern erfordert Charakter, das Weitermurksen nicht.

 

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Die Welt verändert sich, es gibt immer neue Erkenntnisse. Altes Wissen muss korrigiert, ergänzt, neu eingeordnet, vielleicht auch wiederentdeckt werden. Und dafür braucht es immer wieder mutige Leute, die ihre Ansichten vertreten, auch bei starkem Gegenwind.

 

Lange glaubte man, dass sich die Sonne und alle anderen bekannten Planeten um die Erde drehen. Man sah die Erde als Zentrum. Später, dank Wissenschaftlern wie Kopernikus, Galileo, Keppler erkannte man, das es nicht so war. Die Sonne ist das Zentrum des Planetensystems.

 

Für uns heute selbstverständliche Tatsache, Schulwissen. Damals eine unglaubliche Behauptung. Um Beweis und Gegenbeweis wurde gerungen. Bis sich das neue, das heliozentristische Weltbild durchgesetzt hatte, dauerte es eine Weile.

 

Fortschritt und Erkenntnis gibt es nicht umsonst. Beide müssen erkämpft werden - mit Fleiß, Klugheit, Hartnäckigkeit und Mut.

 

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Galileo stand bis zu seinem Tod 1633 unter Beobachtung der Inquisition. Erst 1992 rehabilitierte ihn die katholische Kirche offiziell. Heute für uns weit weg und teilweise unverständlich, mit welchem Hass er verfolgt wurde. 

 

 

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Am Schluss noch ein kleines, sehr unterhaltsames Beispiel zum Thema Eskalation von Situationen: