Sorgen und Glück
Ein schöner, verregneter Feiertag heute in Sachsen. Leere Wege, Wiesen und Ufer. Gelegenheit für einen ausgedehnten Spaziergang, ein gutes Essen, einen Kaffee - mal nicht aus dem Rohr. Angenehm jetzt dieses regnerische Wetter nach den vielen langen sonnigen Herbsttagen, die wir hatten.
Gute Gespräche, gute Gedanken, neue Ideen heute. Sorgen auch, klar.
Solange sie nicht erdrückend werden, sollen sie mich nicht am Froh-Sein hindern. Habe ich mir vorgenommen. Wieder mal.
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Nachrichten an diesem Tag: : Nein - es war scheinbar doch keine böse Tat der Russen, die leider zwei Menschen aus einem polnischen Dorf nahe der ukrainischen Grenze das Leben gekostet hat. Eine Luftabwehrrakete der Ukrainer wird dafür verantwortlich gemacht. Alle, die sich geifernd auf diesen Vorfall stürzten und nach noch mehr Krieg gerufen haben, ziehen sich nun glücklicherweise wieder etwas zurück. Ich hoffe auf baldige Gespräche der Kriegsparteien und endlich Vermittlung durch fähige Diplomaten.
Das Feuer in der Flüchtlingsunterkunft Groß Strömkendorf, was angeblich vor vier Wochen Nazis gelegt haben sollen, ist doch nicht "rechten" Ursprungs. Ein feueraffiner Feuerwehrmann hat es selbst aus nichtpolitischen Gründen gelegt, wie man nun herausfand. Er wurde verhaftet. Glücklicherweise wurde niemand getötet oder verletzt. Aufgrund dieses Brandes tobten vor einigen Wochen die Leitmedien gegen "rechts", Politiker reisten zur Brandruine und rangen kamerawirksam die Hände ob der schlimmen ostdeutschen Faschistengefahr hier in Dunkeldeutschland. Den fast zeitgleichen Messerdoppelmord an zwei Deutschen durch einen Afrikaner auf offener Straße in Oggersheim hatte man nicht so öffentlichkeitswirksam auf der Ampelagenda. Was soll man auch dazu sagen, wenn gleichzeitig hartnäckig jede Kontrolle und Reglementierung der Zuwanderung abgelehnt wird?! Keiner dieser "Fortschrittskoalitionäre" setzt sich für den realen Schutz des eigenen Volkes ein. Menschen, die seit Merkel wenig freundlich "Schon länger hier Lebende" heißen. Wir.
Hoffnungsvolles: Das Bürgergeld kommt nicht so wie geplant, hier gibt es vernünfigerweise Klärungsbedarf.
Und - sehr schön heute morgen als erste Nachricht gesehen - die Berliner Abgeordnetenhauswahl muss wiederholt werden, weil sie aufgrund des herrschenden Chaoses in den Wahllokalen für rechtswidrig erklärt wurde.
(Alle Quellenangaben zu diesen Vorfällen findest Du am Artikelende.)
Joachim Ringelnatz
Komm, sage mir, was du für Sorgen hast
Es zwitschert eine Lerche im Kamin,
wenn du sie hörst.
Ein jeder Schutzmann in Berlin
verhaftet dich, wenn du ihn störst.
Im Faltenwurfe einer Decke
klagt ein Gesicht,
wenn du es siehst.
Der Posten im Gefängnis schießt,
wenn du als kleiner Sträfling ihm entfliehst.
Ich tät' es nicht.
In eines Holzes Duft
lebt fernes Land.
Gebirge schreiten durch die blaue Luft.
Ein Windhauch streicht wie Mutter deine Hand.
Und eine Speise schmeckt nach Kindersand.
Die Erde hat ein freundliches Gesicht,
so groß, daß man's von weitem nur erfaßt.
Komm, sage mir, was du für Sorgen hast.
Reich willst du werden? – Warum bist du's nicht?
