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"Die Realität hat die Tür eingetreten"

Vier Gigawatt Strom für zehn Millionen Haushalte

 

Als man in Deutschland im Frühjahr 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie beschloss, gab es noch 17 Atomkraftwerke. Heute, im Herbst 2022, sind noch 3 übrig: Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim. Auch deren Aus zum Jahresende 2022 wurde laut Atomgesetz geplant.

 

 

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Kernkraftwerke in Deutschland (www.wikipedia.org)
Kernkraftwerke in Deutschland (www.wikipedia.org)

 

 

Zur Einordnung: ein mittleres Atomkraftwerk wie das Kernkraftwerk Emsland hat eine Nennleistung von etwa 1,4 Gigawatt, das entspricht nach Angaben des Betreibers RWE jährlich elf Milliarden Kilowattstunden Strom für 3,5 Millionen Haushalte. Alle diese drei noch vorhandenen AKWs zusammen mit einer Leistung von ca. 4 Gigawatt versorgen also rund 10 Millionen Haushalte mit Strom. Auch im Dunkeln und bei Windstille.

 

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Manfred Haferburg, Diplomingenieur für Kernenergetik, schreibt auch für die Achse des Guten. Wer es satt hat, sich von  rotgrünen  Politikern ohne technischen Hintergrund deren Einheits-Meinung zu Energiefragen und teilweise absurde Lösungsvorschläge anzuhören, der findet in den Artikeln des in Frankreich lebenden Kernenergiefachmanns fundierte Aufklärung.

 

Im Nachrichtenticker von WELT las ich vorhin, die Regierung "ringe" um eine Lösung in der Frage des Weiterbetriebs der vorhandenen deutschen AKWs. Nur zwei von dreien sollen es sein. Und auch die nicht im normalen Volllastbetrieb, sondern nur in Reserve. 


Reservebetrieb bedeutet, dass das AKW zwar heruntergefahren, aber nicht vom Netz genommen wird. Die Reaktoren werden weiterhin gekühlt. Strom produziert man dabei. Erst nach erneutem mehrtägigen Anfahrprozess kann das AKW wieder Dtrom liefern. Fazit: Reservebetrieb ist insgesamt sehr teuer und aufwändig; bringt zu wenig.

 

Was gibt es da zu ringen?!

 

Nur ein Geisteskranker würde in einer gefährlichen Mangellage freiwillig auf das dringend Benötigte verzichten!

 

Oder ideologisch Getriebene, die die wirtschaftlichen, sozialen und sonstigen Auswirkungen als Kolateralschäden ihrer grünen Agenda nicht abschätzen können oder einfach hinnehmen ?!

 

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Herr Haferburg klärt uns auf. Hier erst ein Zitat, dann der ganze Artikel hinter dem roten Button. (Wer mehr von Manfred Haferburg sehen/hören/lesen will, findet das z. B. hier in der Täterwerkstatt in der Rubrik "Suche" unter Eingabe des Stichwortes "Haferburg".)

 

 

"Kernkraft in Deutschland – Sein oder Nichtsein. Bisher waren die meisten Politiker, mit Ausnahme der AfD, der irrigen Überzeugung, dass ein Industriestaat vollständig von Wind- und Sonnenenergie versorgt werden kann. Die Realität, dass nur das Backup der Kernkraft und der Kohle- und Gaskraftwerke diese Illusion aufrechterhalten hat, wurde schlicht verdrängt. Nun hat die Realität die Tür eingetreten und steht mitten im Raum. "

 

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"Auch wenn es nicht in Politikerköpfe hineingeht: Es geht nicht darum, möglichst viel erneuerbaren Strom zu produzieren. Er muss genau dann und in genau der Menge produziert werden, wenn er gebraucht wird. Strom ist das leichtverderblichste Gut der Welt, er muss in derselben Sekunde erzeugt werden, in der er verbraucht wird – es sei denn, man kann ihn speichern. Und noch einen schönen Gruß an den Staatssekretär Graichen im Wirtschaftsministerium, der die Batterien der Millionen Elektroautos, die er herbeifantasiert, als Speicher anzapfen will: Die Ladestationen sind nicht „rückladefähig“. "