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Was nicht gesagt wird

Das laute Schweigen

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Hören wir auf unseren gesunden Menschenverstand? Haben wir den noch?   

 

In unserer modernen, digitalen Welt werden wir fast alle mit einem Überangebot an Informationen konfrontiert. Wie gehen wir damit um? Klar erleben wir täglich, dass man neue Säue durchs (virtuelle) Dorf treibt. Aber etwas ist auch immer interessant. Nämlich das, was NICHT gesagt, worüber NICHT gesprochen, was NICHT thematisiert wird. Gar nicht oder wenig. Sozusagen das versteckte Schwein, was nicht am Sauenrennen teilnimmt. Das suchen wir heute in der kleinen Freitags-Pressenschau.

 

Die Hoffnung derer, die in der Welt oft Informationen gezielt zurückhalten, ist bei solchem Totschweigen wohl, dass aus ihrer Sicht unliebsame oder sogar gefährliche Gedanken gar nicht erst aufkommen und wenn doch, so möglichst nur sehr eingeschränkt die Runde machen und keine große Rolle spielen.

 

Egal, wie groß das Problem eigentlich ist. Es ist der "Elefant im Raum", den die meisten sehen, aber nicht darüber sprechen.

 

Hier ein paar Beispiele der lauten Stille in den Medien, wo Ereignisse  nicht entsprechend ihrer großen Wichtigkeit behandelt werden:

 

1. Ukraine-Konflikt: Während uns in Deutschland immer noch erzählt wird, dass in der Ukraine westliche Werte verteidigt werden (so wie einst am Hindukusch), fordert der Präsident der Ukraine Herr Selenskij einen Erstschlag der NATO gegen Russland und die Lieferung weiterer Waffen für sein Land aus Europa. Gleichzeitig lehnt Selenskij Friedensgespräche mit Russland ab. Wir müssen uns klar machen: Hier fordert ein europäischer Politiker einen NATO-Erstschlag gegen Russland! Wer die Historie der letzten reichlich zweihundert Jahre und die Landkarte vor seinem geistigen Auge hat, der weiß, was das bedeutet. Alle Medien müssten eigentlich routieren. Egal, wie man die Situation in der Ukraine einschätzt - DAS kann kein Weg sein. Und dieser Mann verkörpert für mich auch keine europäischen Werte.

 

2. Corona-Politik: Seit dem 01. Oktober 2022 gelten in Deutschland neue Corona-"Schutzmaßnahmen". Dazu gehört die FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und auch die Maskenpflicht in Seniorenheimen. Das bedeutet, das gerade alte, kranke und schwache Menschen den größten Teil des Tages eine Gesichtsmaske, jetzt sogar FFP2,  tragen MÜSSEN. Ich finde es grausam und unverantwortlich, schwachen und wehrlosen Personen dauerhaft so einen Filter vors Gesicht zu spannen - man kriegt schlechter Luft, die Sauerstoffversorgung ist geringer, es stört und schränkt teilweise die Wahrnehmung und das Sehvermögen zusätzlich ein. Ich frage mich, auf welcher Basis solche inhumanen Regelungen getroffen werden, wo doch selbst das RKI Hinweise zum Tragen der FFP2-Masken gibt, die hier eindeutig missachtet werden. Warum lassen die Angehörigen sich das gefallen? Ich sage: weg damit! Ein alter Mensch soll wenigstens frei atmen können, wenn er sich in seinem "normalen" Alltag befindet. 

 

3. Anschlag auf die Erdgasleitungen von Nordstream 1 und Nordstream 2: Von den insgesamt 4 Rohrleitungen der beiden Pipelines ist eine (von Nordstream 2) einsatzbereit und könnte uns das dringend benötigte Erdgas liefern. Aber wir wollen es ja nicht. Weil wir, moralbesoffen wie schon lange, lieber vom menschenfreundlichen Katar, Saudiarabien oder aus den USA (wieviel Kriegsbeteiligung in den letzten 30 Jahren ?!) Gas beziehen und dabei sowohl ruinöse Preise bezahlen als auch die Versorgung nicht sichern können. Die Wirtschaft wird zerstört, die Bevölkerung teilweise in die Verzweiflung getrieben. Fast nichts hört man auch zur Feststellung der Täter, die einen solchen Terroranschlag auf europäische Infrastruktur verübten - man hat fast den Eindruck, man will gar nicht drüber reden. Apropos Katar: der dortige Energieminister Saad Al-Kaabi machte sich kürzlich über europäische und speziell deutsche Energiepolitik lustig; nennt unsere Regierung naiv und realitätsfremd.

 

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Dazu passt, dass die deutsche Regierung nicht weiß, wieviel Gas aus deutschen Gasspeichern uns überhaupt selbst gehört und für den Eigenbedarf verfügbar ist. Das erfuhren wir in den letzten Tagen aus den Medien, nachdem wir wochenlang mit den Füllständen der Gasspeicher beruhigt wurden.

 

Die Regierung sperrt sich weiter gegen die Akzeptanz der Kernkraft.  Man bezeichnet sie sogar in der Tagesschau als "Hochrisikotechnologie", während andere Länder längst modernste Anlagen betreiben und bauen. Die neue deutsche Rückständigkeit springt einem überall ins Gesicht. Wir wollen nur noch vermeiden, verzichten, sparen - statt wirkliche Lösungen zu finden.

 

Natürlich halten dieselben Entscheider auch am Kohleausstieg bis 2030 fest, wie die Regierung jüngst bekräftigte. Wir sind in einer existenzbedrohenden Energiekrise und WOLLEN bestimmte Energiequellen nicht nutzen, sondern sogar abschalten?! Die deutschen Wähler sollten Sturm laufen gegen einen solchen selbstzerstörerischen Unsinn.

 

Gelegenheit wäre jetzt am kommenden Wochenende bei der Landtagswahl in Niedersachsen. Grüne unter fünf Prozent!