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WAS 42 - Vergleichende Gedanken

Vielleicht noch ein Eis?

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Wo gibts die teuerste Kugel Eis? In Deutschland, im besten, in dem wir je lebten. 

 

Ich sage es lieber gleich, mir hat es in diesem Land vor zwanzig Jahren viel besser gefallen. Warum?

 

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Auch damals war es nicht leicht, wir hatten gerade im Osten zum Beispiel mit regional sehr hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Jeder musste zusehen, wie er klar kam. Den Euro gab es noch nicht so lange, ein Kaufkraftverlust war schon spürbar. Die Zeitarbeit uferte bald aus, finanzieller Abstieg ging oft damit einher.

 

Doch es gab auch viel Fortschritt. Firmengründungen, Insolvenz und Wieder-in-Gang-Kommen,  ideenreiche Leute, sich aufrappelnde Personen, immer wieder Erfolg, Wohlstand, diese Lust am Machen, sich einsetzen für etwas, nicht immer gleich ans "Entspannen" denken.

 

Arbeitgeber konnten sich ihre Arbeiter, Angestellten und Auszubildenden aus einem großen Angebot meist gut qualifizierter Kräfte aussuchen. So hantierten sie oft auch - selbstsicher, manchmal  arrogant. Wer einen guten Job hatte, der musste dafür gefälligst dankbar sein und sich auch so verhalten. Die Führungskultur war teilweise unterirdisch; Raubsau-Sein durfte mancherorts kräftig ausgelebt werden.  Sich hier zu behaupten, war keineswegs leicht. Und nicht lustig. Hätte man damals seiner Leitungsebene gegenüber von besserer Work-Life-Balance gesprochen, wie man das heute so sieht, da wäre man nur noch einmal balanciert an diesem Ort. Nämlich unter dem Gelächter der Anderen zur Tür raus. Und zwar endgültig.

 

Trotzdem fand ich das Leben insgesamt besser als jetzt; bestimmte Orientierungseckpfeiler standen bombenfest: Ein Mann war ein Mann, eine Frau war eine Frau. Es gab anders orientierte Menschen aller möglicher Coleur - ok; sollten sie. Rassismus und Sexismus waren vorhanden im täglichen Leben, wer betroffen war, verhielt sich dazu. Musste es auch. Die Opferrolle war noch kein Geschäftsmodell geworden. Der Alltag war nicht vom ständigen Kreisen um sich selbst bestimmt. 

 

Kinder wurden wie Kinder behandelt und hatten weder Auftritte von Drag-Queens noch Masturbationsunterricht in der Kita zu erwarten. Sie befanden sich unter Gleichaltrigen, die mehrheitlich deutsch sprachen und einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund hatten. Dass Deutsche den Akzent ihrer Mitschüler mit Migrationshintergrund nachahmen, um cool zu wirken, das wäre damals lächerlich gewesen. Ebenso die heutigen Ansichten zu Zigeunersoße, Indianerkostüm, Afrika-Keks - und "Layla".

 

Das politische Spektrum ging von links nach rechts. Eine Mitte war damals noch eine Mitte mit ein paar bodenständigen Werten; unvorstellbar die Selbstaufgabe, wie wir sie heute betreiben. Heute, wo die Mitte zu Rechtsaußen geworden ist. Wo selbst Altlinke als Nazis beschimpft werden, weil sie partout nicht der woken Richtlinie folgen wollen. Die EU regierte weit weniger in die Länder hinein als heute, damals lachte ich noch über Glühbirnen- und Gurkenrichtlinien.

 

Die unkontrollierte Masseneinwanderung nach Europa hatte ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Die Städte im Osten Deutschlands hatten noch kein Problem mit den Zugewanderten auf ihren Straßen, andere schon. Man tat noch so, als wolle man das längst bestehende und wachsende Integrationsproblem auch in Deutschland lösen. 

 

Merkel versprach das später am Anfang ihrer Kanzlerschaft. Und nicht mal die Grünen hätten eine Zuwanderung in dieser Weise, wie sie heute stattfindet, damals propagiert.

 

Frau Dr. Merkel war vor zwanzig Jahren noch nicht Bundeskanzlerin, die CDU/CSU befand sich noch vor ihrer rotgrünen Entkernung. Deutschland hatte noch eine (wie auch immer geartete) Wehrpflicht, noch mehrere Atomkraftwerke.

 

Hätte damals jemand grüne Denunziationsstellen für "Vorkommnisse unterhalb der Strafbarkeitsgrenze" einrichten und die auch noch mit Steuergeld finanzieren wollen, so hätte man an dessen geistiger Gesundheit gezweifelt und ihn vielleicht gefragt, ober er von der Stasi schon mal was gehört hat. Heute tut das Josefine Paul, die neue grüne NRW-Landesministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration.

 

Noch keiner sprach vor zwanzig Jahren von Bürgermeister:innen, Mitarbeitenden oder LGBTQIA+ und FLINTA. Kein Mensch hätte ernsthaft eine Frau "Mensch mit Gebärmutter" genannt oder zu Vater und Mutter Elter 1 und Elter 2 gesagt. 

 

Begeistert lasen und guckten wir "Harry Potter" und "Die wilden Kerle". Die waren noch frei von krampfhaft installierten People of Color oder Quoten-Transgendern. Waschmaschinen, Klamotten und Versicherungen ließen sich auch ohne schwarzafrikanische Protagonisten in der Werbung verkaufen. Das moderne massive Belehrbärentum in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gab es noch nicht. Damals war ich begeisterter Spiegel-Leser und Deutschlandfunk-Hörer.

 

Jogginghosen wurden mehrheitlich tatsächlich beim Sport getragen....

 

Es gab sowas wie einen Leistungsgedanken: dass, wer etwas wollte, dafür auch etwas tun musste. Und man hatte, verglichen mit heute, auch noch bessere Chancen, Wohlstand zu erarbeiten.

 

Grundrechte besaß jeder Bürger; nicht so einfach weggenommen werden konnte ihm seine Freiheit. Es gab Ausschreitungen bei Demos auf deutschen Straßen; doch in der Zeit musste ich zumindest niemals miterleben, wie die Polizei auf normale, gewaltfreie Demonstranten mit erkennbar demokratischem Anliegen losgegangen wäre.

 

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Heute sind wir über all das  hinweg.

 

 

Innerhalb von knapp zwanzig Jahren veränderte sich unsere Gesellschaft massiv. Von der nonchalanten Aussage des damaligen Bundesumweltministers Jürgen Trittin (Grüne), dass man die geplante Energiewende locker schaffen werde zum Preis von einer Kugel Eis monatlich - hin zur Verarmungsankündigung für weite Teile der Gesellschaft des heutigen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne).

 

Und daran ist nicht die russische Regierung schuld, sondern das ist Ergebnis der deutschen Energiepolitik der letzten Jahre und des aktuellen Ins-eigene-Knie-Schießens im Umgang mit Russland und der Ukraine.

 

Selbst die Ukraine profitiert von russischem Gas und verdient gut daran (FOCUS, HIER), auch jetzt, im Krieg. Während die deutsche Bevölkerung aus Solidarität hungern und frieren; die Industrie in die Knie gehen soll, wenn es nach der Ampel-Regierung und ihrer rotgrünen Wählerschaft geht. Schon an diesem einen Beispiel erkennt man die Weltfremdheit solcher Moral und die damit erzeugte Gefahr für unser Land.

 

 

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Jürgen Trittin, Bundesumweltminister 2004: "Es bleibt dabei, dass die Förderung erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis." (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, 30.07.2004)

 

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"Ungefähr 50 Prozent der Gesellschaft liefen „auf eine Situation zu, in der sie weniger verdienen als sie ausgeben“, sagte Habeck zum Kaufkraftverlust." (FOCUS, 06.07.2022)

 

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"Weniger verdienen als ausgeben" - zynisch! Denn das heißt im Klartext: aus eigener Kraft nicht mehr existieren zu können. Und das wissen diejenigen, die das verursachen.