Magisch!
Heute sah ich eine schwarze Braut. Eine Braut mit schwarzem Kleid. Schön diese Frau an ihrem Hochzeitstag im langen Spitzenkleid. Ungewöhnlich bleibt die Farbe. Es schien keine Gothic-Hochzeit zu sein und wirkte auch nicht wie ein Trachtenkleid, was diese Braut trug. In früherer Zeit war es in unseren Breitengraden schon üblich, in schwarz zu heiraten. Das sieht man auf alten Bildern und teilweise an den heute noch getragenen klassischen Trachten. Heute ist es eher selten, obwohl es auch experimentierfreudige Bräute gibt und die Umwelt im Vergleich zu früher toleranter geworden ist, was Kleidung betrifft.
Nicht jedes Brautkleid muss also weiß sein.
Die Farbe schwarz passte früher zur Ernsthaftigkeit des Anlasses der Hochzeit und unterstrich lange Zeit die Frömmigkeit der Braut. Auch war ein (schon vorhandenes) schwarzes Festkleid vielfach später zu verwenden und besser sauberzuhalten. Oft heiratete ein Mädchen oder eine Frau im besten Kleid, das sie schon besaß. Ein wenig aufgeputzt wurde es. Undenkbar für viele, ein Kleid für nur einen Tag zu nähen. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich das weiße Brautkleid als Symbol der Unschuld engültig durch.
Reise doch mit durch die Zeit.....:
Ich weiß noch, wie ich das erste Mal eine schwarze Braut sah; fasziniert und erschrocken gleichzeitig war ich.
Damals erklärten es meine Eltern, in deren Beisein das zufällig in einem Restaurant geschah, mir diese Farbe mit einem wahrscheinlichen Trauerfall in der Familie von Braut oder Bräutigam. Ich war damals ca. acht Jahre alt und fand das gruselig und aufregend zugleich. Geheimnisvoll und verzaubert wirkte diese Braut, nicht einfach nur schön wie die anderen sonst.
Zum langen, schmalen, schwarzen Spitzenkleid trug sie einen winzigen Hut, ebenfalls in schwarz. Daran befestigt vor dem Gesicht ein kleiner Schleier - aus zartem, durchsichtigen Stoff , aber in weiß! Ein Hoffnungsschimmer vielleicht, damit aus der Braut eine glückliche Ehefrau würde? Eine Maßnahme gegen Schwarzsehen?
***
Schön:
