Gerade habe ich mal wieder eine Szene miterlebt, bei der ich mich frage: Warum tut man das?

 

Eine Frau schikanierte und beleidigte in der Öffentlichkeit ihren Mann, weil er sich nicht so verhielt, wie sie sich das in dem Moment offensichtlich wünschte. Konkret ging es um die Bepflanzung des privaten Gartens und den Vorgang des Aussuchens der geeigneten Rosen dafür. Kein schlimmes Thema also, eigentlich.

 

Sie hatte ihre ambitionierten Vorstellungen. Und er widersprach zwar nicht, wirkte aber etwas ungeschickt und weniger begeistert.

 

Auf Einzelheiten soll hier verzichtet werden. Schließlich will in so einer Geschichte keiner wiedererkannt werden. Jeder von uns hat solches Verhalten schon miterlebt und kann es sich ganz gut vorstellen.

 

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Nach meiner Erfahrung tun sich gerade Frauen negativ bei solchen Ereignissen hervor. Vielleicht haben diese Damen eigentlich Minderwertigkeitskomplexe und wollen einen haben, dem sie es mal so richtig geben können, natürlich vor anderen? Zeigen, dass sie starke Frauen sind, die "die Hosen anhaben". Oder sie halten sich für so ideal, dass sie wirklich über die vermeintliche Dummheit oder das Ungeschick des Partners so abwertend urteilen und dabei jede Höflichkeit fallen lassen? Vielleicht sind sie aber auch wirklich so tiefgreifend enttäuscht und frustriert, dass sie gar nicht anders können.

 

Die vierte Variante ist, dass dieser Mann wirklich so eine katastrophale Enttäuschung und Zumutung ist, aber warum ist sie dann mit ihm zusammen? Weil es doch alleine noch schlimmer wäre....?

 

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Interessant ist doch, dass wir Frauen uns einen Mann aussuchen, der so ist, wie er eben ist. Oder vielmehr so, wie wir ihn sehen wollen. Und dann versuchen einige ein Leben lang, an dem Mann herumzuerziehen, um ihn zu verändern. Damit der reale Mann näher an ihr Wunschbild rückt?

 

Und er - warum lässt er das mit sich machen?

 

Ein zermürbendes, für beide demütigendes Unterfangen.

 

Dabei werden diese "Erzieherinnen" scheinbar immer unzufriedener. Das - wie ich finde - Allerallerwichtigste in einer Beziehung, die Achtung vor dem Anderen - schwindet. 

 

Das darf nicht geschehen.

 

Vieles kann und wird im Lauf der Zeit auf der Strecke bleiben: Leidenschaft, starke Emotionen;  Neugier, die Fähigkeit einander zu überraschen. Was nicht verloren gehen darf, das sind gegenseitige Achtung, Wertschätzung, Vertrauen. Eine gewissene Souveränität; Gelassenheit im Umgang mit Fehlern, die jeder von uns täglich macht. Jeder muss seine persönliche Würde behalten; auch in den Augen des Partners.

 

Schafft man das gemeinsam, dann hat man schon sehr, sehr viel, finde ich. Und kann sich auch seine Rosenpflanzen alleine kaufen und dabei gut gelaunt sein.

 

Oder was meinst Du?

 

 

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