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Der geheime Pfad zwischen Leisnig und Podelwitz (2)

Muldenaussicht, Wasserschloss und Brückenpleite

Nahe Wasserschloss Podelwitz
Nahe Wasserschloss Podelwitz

 

Heute setzen wir unseren gemeinsamen Weg auf dem geheimen Pfad zwischen Leisnig und Podelwitz fort. Gestern waren wir bis zu dieser Stelle, die Du hier oben siehst, gekommen.

 

 

Kurz sah es so aus, also ginge es hier nicht weiter.

 

Aber der Pfad lässt sich wiederfinden und führt in ein kleines Waldstück mit hohen alten Bäumen hinein. Die Sonne scheint durch die frischen grünen Blätter von Eichen, Buchen und Kastanien. Efeu rankt sich glänzend an Baumstämmen, es raschelt im Verborgenen. Staunen kann man über die märchenhafte Atmosphäre, die hier herrscht. An so einem versteckten Platz.

 

 

Das letzte Stück des Weges führt bergauf durch einen Haufen Windbruch; gestern war wohl auch hier ordentlich Gewitter. Wir erreichen eine kleine Anhöhe über der Mulde, immer noch im Laubwald. 

 

 

Da stehen zwei Bänke mit Blick auf den Fluss; Zeit für einen Kaffee aus dem Rohr. 

 

 

Dann steigen wir die letzten Meter des nun nicht mehr so geheimen, aber immer noch mit Windbruch versteckten Pfades von der Aussichtsanhöhe namens "Muldenblick" hinunter zum Schloss Podelwitz.

 

Wasserschloss Podelwitz
Wasserschloss Podelwitz

 

Hier ist heute ein Kinderfest; alle toben kreuz und quer durch Hüpfburgen, sonstige Spielstationen und Bastelstraßen. Musik spielt; es gibt was zu essen und zu trinken. Eine Eisbude, Kinderflohmarkt - die Veranstalter haben sich was einfallen lassen. Der Lärm ist erfrischend. Viele Ballontiere in verschiedenen Farben sind zu sehen, die die Kinder gebastelt haben. Manche Väter stehen etwas verloren mit zwei, drei solcher Ballon-Kollegen unterm Arm in der Gegend. Da wir aktuell ohne Kind unterwegs sind und Maulwürfe wirklich gar keinen Krach mögen, verlassen wir schnell das laute Gewirbel - gehen hinter das Schloss in den Garten.

 

Hier ist niemand, der Festlärm ist durch das große Gebäude gedämpft. Was für ein schöner Platz. 

 

 

Wir sitzen im Schatten alter Bäume, trinken Kaffee. Vor zwei Jahren, als wir das erste Mal hier waren, da haben wir ein wenig zur Schlosshistorie recherchiert. Dabei stießen wir auf den Freiherrn Wenzel von Reiswitz und Kadersin, den letzten adligen Besitzer von Schloss Podelwitz, und seine berührende Geschichte.

 

Auch fanden sich ein paar historische Aufnahmen des Schlosses und Informationen, was heute so darin ist und wann man es sehen kann. Willst Du das wissen und mal in die herrschaftlichen Räume gucken, dann findest Du Passendes hinter dem Button:

 

 

Der Rückweg hält eine unangenehme Überraschung bereit. Die Muldenbrücke, die von Podelwitz nach Maaschwitz über den Fluss führt, ist gesperrt und befindet sich für ein paar Monate im Umbau. Um den Tanndorfer Bahnhof zu erreichen wie geplant, müsste man da hinüber....

 

(Natürlich würde keine vernünftige Person durch einen Bauzaun schlüpfen, unbefugt eine Baustelle betreten, über eine aufgerissene Brücke klettern und dabei sandrutschartig abstürzen. Natürlich nicht....)

 

Am Ende bleibt nur der Rückweg auf der hiesigen Muldenseite zurück zum Leisniger Bahnhof, ein Bus fährt hier am Wochenende in absehbarer Zeit nicht. Da diese Strecke viel weiter ist als der geplante Rückmarsch über Tanndorf, wird der Ausflug noch ein bisschen ausgedehnt und wir sind gegen 23:00 wieder daheim.

 

Alles in allem ein sehr schöner Tag. Manchmal kommt es eben anders als gedacht. Wenn man ein bisschen Glück hat, dann ist das nicht so schlimm.

 

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Ich kann den Gang über diesen geheimen kleinen Pfad nur empfehlen, mit wenig Aufwand erreicht man einen wirklich sehr schönen Ort. Vielleicht hast Du ja jemanden, den Du damit überraschen kannst. Als Ausgangspunkt für eine kleine Abendrunde z. B. eignet sich der Wanderparkplatz, von dem aus sich unser Geheimpfad in ein paar Minuten erreichen lässt.

 

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(... Die Brücke ist übrigens noch bis Herbst 2022 gesperrt ...)