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Da wächst schon was.....

Frühlingserwachen mit Kamelie

Die Tharandter Kamelie, April 2022
Die Tharandter Kamelie, April 2022

 

Am ersten April öffnete der Forstbotanische Garten in Tharandt. Alles, was draußen wächst, erwacht gerade sichtbar zum Leben. Es gibt sogar neben den unzähligen Blattknospen schon einige Blüten zu sehen.

 

 

Und dann gibt es noch die Gewächshäuser, wo in geschützter Umgebung, abgekapselt von der Außenwelt, ein kleines Paradies lebt. Das erste Gewächshaus baute man hier im Jahr 1880; 1951 kam ein zweites dazu. Ein Teil der heutigen Anlage ist für Besucher offen.

 

Forstbotanischer Garten Tharandt mit Gewächshaus, roter Pfeil (www.info.forstpark.de)
Forstbotanischer Garten Tharandt mit Gewächshaus, roter Pfeil (www.info.forstpark.de)

 

Vom alten Haupteingang aus linker Hand liegt das Gewächshaus ein paar Gehminuten recht steil bergauf oben am Japanberg im alten Gartenteil, gleich hinter der beeindruckenden Rhododendren-Sammlung, siehe roter Pfeil auf der Karte.

 

Ganz wenige der Rhododendren blühen vorsichtig, einzelne Knospen wachsen. In der Hauptblütezeit in einigen Wochen sieht man hier einen beeindruckenden Farbrausch dieser vielfältigen Pflanzen.

 

 

Aber zurück zum Gewächshaus. Eine faszinierende exotische Welt, vor allem das Warmhaus mit 80% Luftfeuchtigkeit. Es tropft von den Blättern, riecht nach Erde und Pflanzen und ist mindestens 20°C warm.

 

Schon als Kind liebte ich diesen Geruch und das feuchte Klima im kleinen Gewächshaus des Gartens meiner Großeltern väterlicherseits. Man hatte das Gefühl, das Wachsen der darin geschützten grünen Gurken zu sehen und zu hören....

 

 

Hier im Tharandter Gewächshaus wachsen zwar keine Gurken, aber Bananenpflanzen, Kakaobäume, Pfeffer und der Mahagoniebaum. Und noch viel mehr.

 

Kleine Babypflanzen gedeihen in Töpfen, geschützt hier drin. Prachtstück ist eine große Kamelie, die steht im Kalthaus.

 

Wir haben Glück und treffen sie in voller Blüte an. Nun machen wir der Dame unsere Aufwartung, dieser vornehmen Camellia japonica. 

 

 

So eine Kamelie ist eine besondere Persönlichkeit und gehört zur Familie der Teestrauchgewächse. Aus Asien stammend, kam diese Pflanze im 18. Jahrhundert auch nach Deutschland und war in Europa damals sehr modern. Wer es sich leisten konnte, hatte eine Kamelie.

 

Ihren Gattungsnamen verdankt sie dem Naturwissenschaftler und Jesuiten Georg Joseph Kamel. Auch Künstler wurden durch die schönen Blüten inspiriert, man denke an "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas und Guiseppe Verdis "La Traviata".

 

Während die Kamelie in Japan für Reinheit, Liebe und Freundschaft steht, galt sie in Europa früher als das Gegenteil der Rose. Schön, aber duftlos und schon in dunkler Jahreszeit blühend .... Mehr Hintergründiges findet sich hinter dem Button am Beitragsende.

 

www.wikipedia.de
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Kamelien können über tausend Jahre alt werden. In Sachsen sind die Pillnitzer und die Roßweiner Kamelie, beide über 200 Jahre alt, sehr bekannt.

 

Aber wir sind heute in Tharandt, also:

 

 

Fahr mal nach Tharandt.

 

Vielleicht gerade dann, wenn Dir jemand empfiehlt, doch dorthin zu gehen, wo der Pfeffer wächst.

 

Manchmal ist es sogar gut, solchem Rat Folge zu leisten. Zum Beispiel - ins Forstbotanische Gewächshaus....