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"Basisschutzmaßnahmen"

Warum die Leckerli-Lockerungen gefährlich sind

Netzfund / Collage
Netzfund / Collage

"Freedom Day", "Tag der Freiheit" nennt man weltweit den Tag, an dem in einem Land sämtliche Anti-Corona-Maßnahmen wieder abgeschafft werden.

 

In Deutschland gilt als "Freedom Day" der 20. März. Bis dahin sollen die bisher gültigen Corona-Regelungen in drei Stufen zurückgefahren werden, wie gestern beschlossen wurde. Wieder herrscht Durcheinander, weil jedes Bundesland seine eigene Extrawurst briet, brät, braten wird. Kontaktverbote, Zugangsbeschränkungen, Maskenpflicht, Gesundheitszertifikate und auch die Impfpflicht - das alles müsste am Tag X weg. Wenn der wirklich seinen Namen verdienen sollte. Aber wieder ist es nicht so, wie es scheint. Alle Maßnahmen werden zurückgenommen? Nein, werden sie nicht.

 

 

Die Wahrnehmung von Mensch zu Mensch ist unterschiedlich. Einstellen kann man sich auf vieles, wenn es wirklich erforderlich ist. WENN. Davon abgesehen kann sich jeder schützen, so sehr er möchte. Niemand verbietet ja das Tragen von Masken bisher irgendwo oder treibt Furchtsame aus dem Haus zum Tanzvergnügen oder ins Fußballstadion.

 

https://www.bundesregierung.de/breg-de
https://www.bundesregierung.de/breg-de

 

Während die einen sich auf ihre neue Freiheit freuen und die anderen vor Angst mit Maske unters Bett kriechen, da tut sich ein Begriff in unsere Corona-Sprachlandschaft besonders hervor.

 

"Basisschutzmaßnahmen" - ein aus der Elektrotechnik kommendes Wort. Mit Basisschutz ist da der Schutz gegen elektrischen Schlag durch Berühren gemeint. Dieser Basisschutz umfasst zum Beispiel Isolierungen und Abdeckungen. Aber bei Corona?

 

Das sollen die Maßnahmen sein, die, warum auch immer, uns über den Freedom Day hinaus erhalten bleiben.

 

Die Bundesregierung schreibt auf ihrer Website:

 

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/corona-oeffnungsschritte-2005760
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/corona-oeffnungsschritte-2005760

 

Nun wäre die Verbesserung der Hygiene und des Schutzes an mancher Stelle wahrscheinlich nicht so falsch (in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen) - aber doch nicht als Dauerkontrollmaßnahmen für die gesamte Gesellschaft! Das Tragen einer FFP2-Maske zum Beispiel beim Einkaufen oder sonstwo, wenn keine Notsituation vorliegt oder sich abzeichnet - was soll das?  

 

Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht in der abendlichen Talkrunde gestern bei Frau Maischberger davon, dass er diese ab jetzt wirkenden und weiter geplanten Lockerungen mitträgt - ja, sogar mit erdachte. Aber - er hört nicht auf zu warnen. Vor der Zukunft, vor dem Kranksein, vor dem Tod.

 

Und deshalb braucht man "Basisschutzmaßnahmen". Und die Impfpflicht.

 

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Wenn man es unbedingt will, dann wird es immer Gründe geben, sich gegen irgend etwas  schützen zu wollen oder andere dazu zwangszuverpflichten. Begründungen für Lockdowns, Impfpflichten, Kontaktbeschränkungen, Sperrstunden, Maskenpflicht und so weiter sind nach unserem Erleben in den letzten zwei Jahren schnell gefunden. Schlimmeres aus gleichen Gründen ist auch möglich, dass sehen wir in Australien, in Kanada und anderswo.

 

Kanzler Scholz kündigte die "Schaffung einer gesetzlichen Basis" (für Basisschutzmaßnahmen....) dementsprechend schon an.

 

Es hört nicht auf.

 

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Die einzigen Basisschutzmaßnahmen, die ich außerhalb der Elektrotechnik sinnvoll finde, das sínd erstens der gesunde Menschenverstand und zweitens gute Bildung. Beides in Kombination könnte dazu führen, Gefahren richtig einzuschätzen und ihnen angemessen zu begegnen.

 

Oder, wie Anna Schneider, Chefreporterin der "Welt" es gestern auf Twitter ausdrückt:

 

"Meinen Grundrechten sind eure Basisschutzmaßnahmen egal."