· 

Spar' Deinen Wein nicht auf für morgen

... und den Mut aber auch nicht

Magnolie in Nossen, oberhalb des Marktes, wartet auch auf den Frühling. Man sieht es schon jetzt. Bald wird sie blühen, noch ehe das grüne Laub an ihr wächst.
Magnolie in Nossen, oberhalb des Marktes, wartet auch auf den Frühling. Man sieht es schon jetzt. Bald wird sie blühen, noch ehe das grüne Laub an ihr wächst.

 

Gestern am späten Nachmittag sah ich von der Straße aus im Vorbeifahren einen sehr massiven Regenbogen.

 

Er stand in einiger Entfernung auf dem Feld, war bunt, so wie ein Regenbogen sein muss. Aber dieser Regenbogen wirkte so fest, so dicht, als ob sein Fuß aus farbigem Plastik gemacht sei, als ob ein Riese sich einen Spaß gemacht und sein gestreiftes Riesenspielzeug da zwischen Himmel und Erde in den Boden gerammt hätte.

 

Aber - das war nur eine Illusion. Noch ehe ich die Kamera gezückt hatte, war dieser wunderschöne Anblick schon vergangen. Nur ein zarter Farbenschleier in der frühen Abendluft war noch übrig. Auch schön.

 

Besonderes, Schönes kommt oft unerwartet. Es überrascht uns, ist da und braucht unsere Beachtung gar nicht. Es existiert nämlich unabhängig von uns, ist nicht eitel und giert nicht nach unserer Aufmerksamkeit. Es ist sich selbst genug.

 

Wenn wir aber klug sind, dann halten wir die Augen und sämtliche Sinne und Gedanken offen: für solche Eindrücke, Einsichten - für diese einzigartigen, glücklichen Zustände. Wenn sie da sind, packen wir sie. Grund zur Freude, auch zur kleinen, gibt es oft - gibt es jetzt.

 

Spar' Deinen Wein nicht auf für morgen, .... den Mut aber auch nicht.