· 

Rohstoff Kobalt

Woher kommt das eigentlich?

Kobalterz (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=323561)
Kobalterz (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=323561)

 

Der Name eines Metalls, das ein wichtiger Rohstoff für uns wurde, ist heutzutage in aller Munde: Kobalt.

 

Was ist das? Woher kommt es? Wozu wird es gebraucht?

 

Dazu gibt es einen interessanten Artikel aus der WELT vom 04. Januar 2022. Aber vorab ein paar Gedanken dazu:

 

***

 

Kobalt oder Cobalt ist ein chemisches Element, ein Schwermetall.

 

Es gehört zu den seltenen Elementen und kommt in verschienenen Erzen vor, gemeinsam mit Nickel, Kupfer, Eisen und anderen Bestandteilen. Auch ist es als Spurenelement fast überall im Boden, in Pflanzen und Tieren, in unserer Nahrung und - in uns. Ca. 1 mg Kobalt befindet sich im menschlichen Körper.  Wir brauchen es als Zentralatom von Vitamin B12, das unter anderem für die Bildung roter Blutkörperchen zuständig ist.

 

Die kobalthaltigen Erze wurden schon im Mittelalter verarbeitet; man gewann Farbstoff, das später berühmte Kobalt-Blau, daraus.  Denn wenn Kobaltsalze und Aluminiumoxid gemischt werden,  entsteht der blaue Farbton. Andere Mischungen ergeben andere Farben. So farbig sind nur Verbindungen mit Kobalt; das reine Kobalt ist silbergrau. 

 

In höherer Konzentration sind Kobaltverbindungen gesundheitsschädlich. Das natürliche Kobalt ist nicht radioaktiv, bildet aber unter Bestrahlung mit Neutronen ein radioaktives Isotop.

 

Der Name Kobalt kommt vom neulateinischen Cobaltum, was Kobold heißt. Die Kobolde, so glaubte man früher, hatten ihre Hand im Spiel, wenn es sich um Funde aus der Erde, also Erze, handelte. Noch dazu bei einem Erz, was zuerst oft für Silber- oder Eisenerz gehalten wurde, dann aber bei der Verarbeitung plötzlich unangenehm roch und zu nicht viel zu gebrauchen war. Es war nämlich kobalthaltiges Erz. Der Gestank kam vom durch das Aufschmelzen freigesetzten Arsenoxid, das krank machte.

 

Der vielzitierte Kobold-Versprecher unserer aktuellen  Außenministerin hat also einen wahrheitsgetreuen Hintergrund.

 

Heute verwendet man Kobalt z. B. als Legierungselement für Stähle, in der Medizintechnik, als Farbzusatz,  vor allem aber als Bestandteil von Energiespeichern: von Akkus. Wobei es auch schon lithium- und kobaltfreie Entwicklungen gibt.

 

Quelle: https://e-engine.de/chart-der-woche-batteriebestandteile-am-beispiel-eines-chevrolet-bolt/
Quelle: https://e-engine.de/chart-der-woche-batteriebestandteile-am-beispiel-eines-chevrolet-bolt/

 

Wichtige Kobalt-Erzlagerstätten sind in Kanada, Sambia, Marokko, der Demokratischen Republik Kongo, Kuba, Russland, Australien, den USA. Im Kongo wird das meiste kobalthaltige Erz gefördert. Die Bedingungen sind nicht gut.

 

Wir sollten wissen, was denn die Rohstoffe für unsere Wohlstandsprodukte sind. Auch für die Batterie des Elektroautos. Wo kommen diese Materialien her? Was bedeutet es, sie zu gewinnen und zu verarbeiten?

 

Farbpigment Kobaltblau (Bild: https://www.royaltalens.com/de/inspiration/tipps--techniken/farbgeschichten/kobalt-von-falschen-silber-bis-zum-farbenreichen-pigment/)
Farbpigment Kobaltblau (Bild: https://www.royaltalens.com/de/inspiration/tipps--techniken/farbgeschichten/kobalt-von-falschen-silber-bis-zum-farbenreichen-pigment/)

 

Kurzes Video der Deutschen Welle zum Kobalt- und Lithiumabbau im Kongo:

 

 

DIE WELT, 03.01.2022, Zitat:

 

"Das Metall steckt in Akkus, Batterien und vielen anderen Industrieprodukten. Ein Großteil der weltweiten Vorkommen lagert in der Demokratischen Republik Kongo. Der Abbau folgt dort oft einer Wildwest-Mentalität – ohne Einhaltung sozialer und ökologischer Standards.

 

Mehr als die Hälfte des weltweit verarbeiteten Kobalts stammt aus der Region Katanga im Süden des Landes, schreibt ein US-Forschungsteam in einer aktuellen Studie im Fachblatt „One Earth“. In den dortigen Abbaugebieten herrsche den Analysen zufolge Wildwest-Mentalität, weitgehend ohne Einhaltung sozialer, arbeitsrechtlicher, gesundheitlicher oder ökologischer Standards.

 

Während der Großteil des Kobalts in Katanga industriell gefördert werde, würden 15 bis 20 Prozent der Gesamtmenge von etwa 110.000 bis 150.000 Arbeitern im Kleinbergbau geschürft.

Das Team der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinois untersuchte in der Provinz Lualaba, die zu Katanga gehört, die Auswirkungen des Kleinbergbaus auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen. Zwar habe die Zentralregierung spezielle Bergbauzonen ausgewiesen, doch auch am Rand dieser Gebiete werde nach dem Mineral gesucht - in zahllosen, spontan gegrabenen und ungesicherten Schächten und Stollen."