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An der Saidenbachtalsperre

Stille Wasser zwischen Reifland und Forchheim

An der Saidenbachtalsperre
An der Saidenbachtalsperre

 

Heute sind wir an der Saidenbachtalsperre unterwegs. Wir erkunden in der Umgebung von Forchheim bei Lengefeld das uns bisher unbekannte Gewässer. Interessant sieht es schon auf der Karte aus, mit seinen verschiedenen Armen.

 

Wir nehmen uns heute auf dem Rundwanderweg den Teil am aufgestauten Haselbach entlang vor den Südostarm der Talsperre. Die gesamte Umrundung mit ca. 14 km wollen wir dann im Frühling mal  machen. Dabei werden wir uns auch die Staumauer genauer ansehen.

 

Von Forchheim zur Saidenbachtalsperre
Von Forchheim zur Saidenbachtalsperre

 

Die Saidenbachtalsperre wurde 1933 fertiggestellt. Mit ihrer Wasseroberfläche von 146 ha gehört sie zum Talsperrenverbund "Mittleres Erzgebirge" und sichert die Trinkwasserversorgung in Südsachsen. Das ist ihre Hauptaufgabe. Daneben nutzt man sie zur Stromerzeugung und für den Hochwasserschutz. Außer der ganzen Zweckmäßigkeit hat sie ihre Schönheit. Eine neu geschaffene Landschaft aus Seen, Wasserarmen und den in das Gewässer hineinfließenden Bächen ist entstanden. Einer von ihnen ist der Saidenbach. Er gab der Talsperre ihren Namen. Doch woher hat er wohl seinen?

 

Namen mit "Saide" kommen hier in der Gegend oft vor. Da ist Sayda, die alte Bergstadt. Dann gibt es die Dörfer Ober-, Mittel und Untersaida. Da haben wir den Saidenberg und den Saidenbach. Diese Namensgebung hat etwas mit der Stadt Sayda zu tun. Zur Zeit der Besiedelung der hiesigen Wälder und Täler durch die Böhmen im 12. Jahrhundert gründete man einen Ort namens Zavidowe, was soviel heißt wie "Ort des Zavid" - das spätere Sayda. Wer dieser Zavid war, darüber konnte ich nichts herausfinden.

 

1929 - 1933 baute man die Saidenbachtalsperre. (www.delcampe.net/de/collections/ansichtskarten/deutschland/lengefeld/ak-talsperrenbau-bau-saidenbachtalsperre-talsperre-saidenbach-pockau-lengefeld-forchheim-rauenstein-lippersdorf-reifland-121467621)
1929 - 1933 baute man die Saidenbachtalsperre. (www.delcampe.net/de/collections/ansichtskarten/deutschland/lengefeld/ak-talsperrenbau-bau-saidenbachtalsperre-talsperre-saidenbach-pockau-lengefeld-forchheim-rauenstein-lippersdorf-reifland-121467621)

 

Zwei Besonderheiten der Talsperre:

 

Hier im Talsperrensediment fanden Wissenschaftler ein besonderes Bakterium, das seither den Namen Rhodoferax saidenbachensis trägt. Außerdem gibt es hier ein Mineral mit sehr seltenen Mikrodiamanten, was deshalb Saidenbachit genannt wurde.

 

Luftaufnahme der Saidenbachtalsperre (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Talsperre_Saidenbach#/media/Datei:Talsperre_Saidenbach_Luftaufnahme.jpg)
Luftaufnahme der Saidenbachtalsperre (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Talsperre_Saidenbach#/media/Datei:Talsperre_Saidenbach_Luftaufnahme.jpg)

 

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Wir machen uns auf den Weg zur Talsperre, der mit einer besonderen Tür links neben dem Portal von Schloss Forchheim beginnt. Durch diese Holztür betritt man von der B101 aus den Schlosspark, da beginnt der Talsperren-Wanderweg:

 

 

Ein Stück gehts durch den Schlosspark. Park und Schloss selbst verdienen einen eigenen Beitrag - den sie in den nächsten Tagen bekommen sollen.

 

Jetzt aber gehts Richtung Wasser.

 

 

Aus dem Schlosspark heraus führt der Weg ein paar Meter neben der Bundesstraße her, bis er vor einem einzelnen Gehöft nach rechts in den Wald abbiegt. Es ist bewölkt, der Wald ist nass, die Wege schlammig. Einzelne Sonnenlichtblicke, kurz und milchig, blinken in den reichlich vorhandenen Pfützen. Holzstapel am Wegesrand duften frisch. Sogar ein paar Vögel singen an diesem Januartag.

 

Schön.

 

Die Wanderwege sind reichlich ausgeschildert. Gelb leuchtende Schilder haben immer noch eine Weisheit für unterwegs parat.

 

 

Hochstämmiger Kiefernwald, Laubbäume zum Wasser hin, Gebüsch. Heute alles durchsichtig, da blattlos. Überall, sichtbar und unsichtbar, murmelt das Wasser kleiner Bäche und Schmelzwasser durch Moos und nadelbedeckten Waldboden. Hin zur Talsperre, in das große Wasser, fließen sie alle.

 

Das große Wasser, hier der Arm des aufgestauten Haselbaches, schon taucht es hinter den Bäumen auf:

 

 

Dickes Moos bedeckt den Boden: es sieht wie Zwergenland aus. Schließlich gibts ja auch Diamantgestein hier, da hätten die kleinen Kollegen sicher genug zu tun.....

 

Wir treffen an diesem Tag aber nur zwei Angler und ein Paar mit Hund; weder Zwerge noch sonstige Fabelwesen sind sichtbar. Vom großen Weg runter Richtung Seeufer gehen wir, hier führt ein kleinerer Pfad entlang, immer in Wassernähe.  Auch heute schön, im Januar, an einem bewölkten Tag. In anderen Jahreszeiten sicher herrlich, wir werden wiederkommen.

 

 

Geht man an diesem windstillen Tag nah an das Wasser heran, dann bewundert man seine klare Sauberkeit. Die kleinen Steine am Boden leuchten ein bisschen. Die Landschaft spiegelt sich deutlich in der glatten Wasseroberfläche.

 

Was für Fische hier wohl leben? Hecht, Flussbarsch, Karpfen, Brachse, Schleie und 11 weitere Arten, erfährt man auf einer Anglerwebsite.

 

Foto von Dinno /Hecht in der Saidenbachtalsperre (https://www.alleangeln.de/gewaesser/talsperre-saidenbach)
Foto von Dinno /Hecht in der Saidenbachtalsperre (https://www.alleangeln.de/gewaesser/talsperre-saidenbach)

 

Nach einer Weile kehren wir um und es gibt einen Kaffee aus dem Rohr. Dann machen wir uns zum Bus auf, denn der wartet nicht. Die kommende Frühlingsrunde um die ganze Talsperre - darauf freuen wir uns jetzt schon.

 

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