Neujahrsspaziergang

Am ersten Januar auf der Alten Poststraße Sayda - Frauenstein

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts fuhr man mit der Postkutsche auf der Alten Poststraße, die von Sayda nach Frauenstein führt. Die Beschwerlichkeit der Strecke bergauf, bergab - bei Wind und Wetter in einem Gefährt, was mit unserer heutigen Vorstellung von Reisekomfort wenig zu tun hat, kann man sich mit einiger Fantasie gut vorstellen. Auch die Strapazen für Pferde, Kutscher und Reisende. Und die Kutsche ....

1723 veranlasste August der Starke, damaliger sächsischer Herrscher, den Ausbau des Poststreckennetzes und das Aufstellen von Postsäulen. Die schönen und damals sehr nützlichen Sandsteinsäulen sieht man hier vielerorts fein restauriert herumstehen. Auf dem Frauensteiner Markt zum Beispiel. Da erfährt man, dass die damalige Reisezeit von Frauenstein nach Altenberg über 4 Stunden dauerte, nach Karlsbad brauchte man 24 Stunden. Deshalb wurde dann in den Postschenken an der Straße übernachtet, abenteuerlich!

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Heute, am ersten Tag des neuen Jahres, folgen wir dieser alten Postkutschenstrecke ein kleines Stück, ganz strapazenfrei.

Es ist ein bewölkter, milder Tag. Kein Frost, kein Schnee - angenehmes Dahinschlendern durch Wald und Feld mit teilweise großartiger Fernsicht. Ganz klein unter dem grauen Himmel ist Burg Frauenstein zu sehen. Wiesen und Wintersaat leuchten grün, die Vögel singen vorsichtig. Sie wissen, dass noch kein Frühling kommt. Aber, so sagen sie sich, wir nehmen es, wie es kommt. Und machen das Beste daraus.

Was anderes bleibt ihnen auch nicht übrig. Und uns ja auch nicht. Das unke ich aber nicht frustriert daher, sondern meine es positiv. Denn es liegt damit doch auch in unserer Hand, etwas zum guten Gelingen in 2022 beizutragen.

Dann machen wir es doch.