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Unsere Kinder in dieser Zeit

Wissen wir, was wir tun?

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Was Kindern und Jugendlichen seit fast zwei Jahren durch die Corona-Maßnahmen angetan wird, ist oft unfassbar. 

 

Dabei geht es für sie nicht darum, mal Rücksicht zu nehmen, mal zu verzichten.

 

Sondern im Namen des Gesundheitsschutzes hat sich teilweise ein Verhalten von Eltern, Betreuern und Lehrkräften herausgebildet, worüber ich entsetzt bin. Außerdem wird es für Kinder aus ohnehin problematischen Elternhäusern noch schwerer, sich der schlimmen Atmosphäre zu entziehen und einen einigermaßen normalen, gewaltfreien Alltag zu erleben. Rückzugsmöglichkeiten, ein geregelter Tagesablauf, Bildung, Hilfe und Trost fehlen oft.

 

Aber auch dort, wo liebevolle Eltern sich um ihr Kind kümmern, passiert Seltsames.

 

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Ich habe mal gesammelt:

 

Eine Familie lässt jetzt den Sohn im Grundschulalter nur noch auf dem Balkon und mit Maske mit seinem Freund spielen. Eine Mutter schickt ihre Tochter, auch im höheren Grundschulalter, zu Hause in der eigenen Wohnung in mehrtägige "Quarantäne", isoliert das Kind von Eltern und Geschwistern. Es gibt einen Plan zur Badbenutzung, damit man sich nicht in die Quere kommt. Essen wird vor die Tür gestellt. Tagelang.

 

Jugendliche, die noch in die Schule gehen, werden wegen ihres Impfstatus öffentlich zur Rede gestellt, vor der Klasse. Schulen und Freizeiteinrichtungen sind teilweise oder ganz geschlossen, man kann seinen Sport nicht mehr machen. Nicht zum Musikunterricht gehen, kaum Freunde treffen, nicht in den Club oder Tagestreff gehen. Der Schulunterricht fällt aus oder findet online statt. Der Alltagsrhythmus ist ein ganz anderer.

 

Mädchen im Kindergartenalter schreit auf dem Spielplatz hysterisch Frau an, die die Schaukel anschieben will, auf der die Kleine sitzt. Sie hat Angst, sich bei der Fremden mit Corona zu infizieren; ein Kind, dressiert auf "Abstand".

 

Junge, neun Jahre alt, hat positiven PCR-Test. Ihn quält jetzt riesige Angst, auf die Intensivstation zu kommen und zu sterben. Junge im Grundschulalter muss FFP2-Maske in der Schule tragen, obwohl er Asthma hat. Es kommt vor Stress und Sauerstoffmangel zum Anfall, er übergibt sich in die Maske hinein, atmet das Erbrochene ein und muss mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

 

Kindergartenkind, Mädchen, sagt zur Mutter: "Ich will auch endlich eine Maske haben, weil ich doch schon groß bin. Und Große haben immer eine Maske auf." Daraufhin kriegt dieses Mädchen kleine Masken in rosa mit Schmetterlingen drauf und freut sich, fühlt sich erwachsen. Die dazugehörige Mutter ist stolz wie Bolle. Finde nur ich das gruselig?

 

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Es gibt tatsächlich Eltern, die ihren Kindern erzählen, dass diese schuld sind, wenn sie andere Menschen anstecken. Vielleicht sogar schuld an deren Tod? Am Tod der Großeltern? Sicher prägt das fürs Leben. Aber nicht nur die Infektion anderer, sondern auch ein eigener positiver Test verursacht Stress, Angst, Ausgegrenztsein. 

 

Die Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen ist geplant und läuft in bestimmten Altersgruppen schon. Was daraus wird, weiss man nicht so genau. Politiker wollen unbedingt jeden schnellstmöglich impfen. Fachleute sind vorsichtiger (HIER). 

 

Dieser verbrecherische Umgang mit den Jüngsten in der Gesellschaft ist nicht zu akzeptieren. Schluss damit!

 

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Ich frage alle hier: WAS machen Erwachsene in dieser Zeit mit den Kindern? Es ist durch gar nichts zu rechtfertigen und kann sich bitter rächen. Kinder sind selbst kaum durch das Virus gefährdet, brauchen also auch keine Impfung und keine anderen übertriebenen Schutzmaßnahmen. Was sie dringend brauchen: ein normales Leben, damit sie sich entwickeln können und gesund erwachsen werden. Körperlich und psychisch. Das müssen wir als Gesellschaft so schnell es geht wieder ermöglichen.

 

Die Situation vieler Eltern ist in dieser Zeit dramatisch. Unterstützen wir uns gegenseitig und scheuen uns aber auch nicht, ein klares und kritisches Wort laut auszusprechen. Hysteriker, Hypochonder, Verängstigte und Blockwarte brauchen Kontra, unbedingt. Freundlich, aber mit Nachdruck. 

 

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Die "Welt" hat dazu am 01. 12. 2021 einen Artikel veröffentlicht. Den habe ich Dir heute mitgebracht hier in unserer kleinen Presseschau, weil uns dieses Thema alle angeht. Es folgt ein Zitat und hinter dem roten Button am Beitragsende findest Du wie immer den kompletten Text.

 

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"Viele Eltern sind mittlerweile bereit, weitere Maßnahmen hinzunehmen, wenn nur die Bildungseinrichtungen in diesem Winter geöffnet bleiben. Gleichzeitig spielen sich in den Schulen Szenen ab, die vor der Pandemie einen gesellschaftlichen Aufschrei ausgelöst hätten. Da gibt es Tafeln, auf deren einer Seite die Geimpften stehen, auf der anderen die nicht Geimpften, die sich dann vor der versammelten Klasse regelmäßigen Tests unterziehen müssen.

Da gibt es Lehrkräfte, die Kinder einzeln aufrufen und nach ihrem Impfstatus befragen: Wer geimpft ist, erhält einen Applaus, wer nicht, muss sich rechtfertigen. Jugendliche erinnern ihre Mitschüler an ihre „soziale Verantwortung“, in der fälschlichen Annahme, dass sie es seien, die eine Verantwortung für die erwachsene Gesellschaft hätten, nicht diese für sie. Die soziale Spaltung ist längst in den Schulen angekommen."