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Wie wir leben werden (1)

IST und SOLL

www.twitter.com / @2frais1976
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Wie wollen und werden wir leben? Was ist heute mit uns los? Wie machen wir demnächst weiter? 

 

Solche Fragen beschäftigen viele Menschen. In dieser Zeit gerade  vielleicht mehr als sonst, mich auch. Deshalb hier ein paar Gedanken dazu.

 

An diesem Tag, wo ich unter anderem das zur Kenntnis nehmen muss:

 

1. Olaf Scholz, künftiger Bundeskanzler, befürwortet die Impfpflicht für alle. Der Sachverhalt soll im Bundestag als Gewissensfrage abgestimmt werden. 

2. Das Bundesverfassungsgericht entschied heute  über die Corona-Bundesnotbremse: alles war rechtlich korrekt.

3. Marco Wanderwitz, der CDU-Ostbeauftragte, bezeichnet Maßnahmenkritiker in Sachsen als "Gestörte". Auch viele Mitbürger sehen in den Ungeimpften die Schuldigen an der Dauer der Pandemie und den angestiegenen Krankenzahlen. In den sozialen Netwerken und anderswo lästert man ausgiebig und oft schadenfroh darüber, dass nun endlich jeder geimpft würde. Egal ob er das wolle oder nicht. Wie kurzsichtig, sich darüber zu freuen ....

 

Habe ich etwas anderes erhofft? Ja. Habe ich es erwartet? Nein. Gewünscht - habe ich es mir trotzdem, vergebens.

 

***

 

Längst ist es nicht mehr selbstverständlich, dass immer alles besser wird, Wohlstand sich vermehrt, Luxus zunimmt, der Frieden endlos ist, die Gesellschaft frei und aufgeklärt. Jeder muss etwas tun, muss sich überlegen, was er will, wen er unterstützt, was er ablehnt, wo er hingehört.

 

Heute grenzt man Menschen nach (medizinisch) letztlich haltlosen 3G/2G-Regeln wegen ihres Impfstatus aus der Gesellschaft aus; schikaniert sie am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Freizeit. Andere Meinungen als die gerade gültige Hauptlinie laufen in Deutschland Gefahr, als rechtsradikal, querdenkerisch, undemokratisch gebranntmarkt zu werden. Der Boden für weitere Ausgrenzung wurde längst geschaffen. Wer hier alles Nazi ist, darüber kann man sich nicht genug wundern - der "Vorteil": mit Nazis redet man nicht. Will und muss man nicht, wenn man ein "Guter" ist und an seinem "richtigen" Dogma festhält.

 

Dabei ist man in dem Fall vielleicht doch nur der Verlierer, der Verhinderer, der Unfortschrittliche? 

 

Wichtige Grundwerte der aufgeklärten Gesellschaft haben wir schon verloren. Viele Dinge, die der Entwicklung der menschlichen Spezies tausende Jahre geholfen haben, die werden heute abgetan, missachtet, auf den Kopf gestellt. Es will oft nicht gelingen, Bewährtes und Neues miteinander gut zu verbinden. Entweder man hat einen Stock im Allerwertesten und ist dem Fortschritt verschlossen, will immer nur alles lassen wie es ist - oder man kippt gleich alles weg und wundert sich dann über die fehlende Basis, ohne die nichts gelingen kann auf Dauer.

 

***

 

Was ich schlimm finde, sind nicht die Corona-Maßnahmen an sich. 

 

Sondern deren chaotische Willkürlichkeit und teils offenkundige Sinnlosigkeit, das Fehlen eines vernünftigen Krisenmanagements, das Nichtvorhandensein logischer Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung, die ständige Anwesenheit von Panik, Propaganda und Blockwartdenken, die offensichtlichen Lügen/Vertuschungen der Verantwortlichen, die zunehmende Unaufrichtigkeit im Umgang mit den Gegebenheiten, das absichtliche Spalten der Gesellschaft, das Tun der Medien. Die Rolle der Menschen, der mündigen Bürger dabei; diese Alternativlosigkeit?!