In den vergangenen zwei Jahren haben wir viel erlebt, was man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Und damit meine ich nicht, dass man als Staat, als Gesellschaft sich natürlich auf eine Gefahrensituation einstellen muss, wenn es eine gibt. Schutz für von dieser Gefahr Bedrohte muss es geben, damit verbundene angemessene und wirksame Einschränkungen sollten möglichst von allen mitgetragen werden.

Was wir aber erleben, ist nicht Vernunft, nicht Solidarität, nicht Angemessenheit, nicht Hören auf verschiedene wissenschaftliche Meinung, sondern von allem das Gegenteil.

Dummheit, Denunziantentum, Angst, Beratungsresistenz, Unfähigkeit zum Denken - das ist das, was sich hier Bahn bricht und belohnt wird in dieser Gesellschaft. Hässlichste Propaganda, immer wieder vorgetragen in unseren öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedien. Massenhaft Ungeimpfte in den Krankenhäusern? Erkrankung von vollständig Geimpften? Egal wie schlecht die Impfstoffe wirken und wie absurd dadurch 2G/3G werden, nein: schuld sind die Ungeimpften. Was für eine Niederlage jeglichen folgerichtigen Denkes, was für ein Sieg der ständigen Propaganda. Was hier beispielsweise ein Ethikrat öffentlich von sich gibt, kann nur fassungslos machen.

Auch die praktische Umsetzung im Infektionsschutz lässt einen staunen: wenn Gesundheitsämter Wochen brauchen, um Quarantäne anzuordnen oder wenn Geimpfte mit Grippesymptomen problemlos Zugang überall haben. Ich habe großes Verständnis für menschliche Fehler: dass man sich irrt, dass man etwas nicht schafft, etwas nicht weiß, dass man auf etwas hoffte, was dann nicht eintritt.

Das Verbreiten von Hass und Spaltung in der Gesellschaft, die Unfähigkeit, eigene Fehler einzugestehen - das kann ich aber nicht tolerieren. Denn wer sich so verhält, hat die Wahl! Er könnte auch anders, wenn er nicht bis zur Halskrause voll wäre mit Selbstgerechigkeit und Ignoranz.

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Arbeiten wir an uns, überprüfen wir uns immer wieder selbst. Die Fähigkeit zur Selbstkorrektur ist überlebensnotwendig und keine Schwäche.