Grüße von Marie-Antoinette

"Die Erderwärmung in den Griff kriegen...."

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz

 

Zu Unrecht wird der französischen Königin Marie-Antoinette, geboren 1755,  das Zitat zugeschrieben: "Wenn sie (gemeint ist das Volk - TW) kein Brot haben, so sollen sie doch Kuchen essen."

 

Höchstwahrscheinlich hat sie, die Gattin Ludwig XVI.,  das nie so gesagt und dieses untergeschobene Wort (das in Wahrheit auf eine frühere Geschichte des Dichters und Philosophen Jean Jaques Rosseau zurückgeht) ist eine von vielen Böswilligkeiten, denen sich die königliche Gemahlin zu ihrer Zeit im Frankreich des 18. Jahrhunderts ausgesetzt sah. Verleumndungen über sie waren an der Tagesordnung, sie war nicht beliebt - vorsichtig ausgedrückt. 

 

Warum war das so? Was hatte die Habsburgerin, Tochter von Kaiserin Maria-Theresia, dem französischen Volk getan? War es nur Neid oder viel mehr?

 

***

 

Während große Teile der Bevölkerung im Frankreich dieser Zeit trotz Arbeit in Armut lebten, konnten die Mächtigen sich dem Müßiggang und ihren Vergnügungen so offensichtlich hingeben, wie sie wollten. Das erregte natürlich Wut und Hass bei den Benachteiligten, die Kälte, Krankheit und Hunger erlitten und nicht mal ein einigermaßen auskömmliches Leben, geschweige denn Luxus, erwarten konnten.

 

Marie-Antoinette war gerade vierzehn Jahre alt, als sie den französischen Thronfolger heiratete, aus politischen Gründen heiraten musste - ein Teenie. Mit neunzehn wurde Maria Antonia Josepha Johanna - wie sie mit vollem Namen hieß -  schon Königin. Die junge Frau interessierte sich für Mode, für Frisuren, Musik, spielte gerne und machte sich des öfteren über andere Leute lustig. Sie war jung, reich und mächtig; galt als sorglos, vergnügungssüchtig, oberflächlich und  verschwenderisch. Natürlich wollte sie sich amüsieren und ihre Möglichkeiten nutzen. Zum Teil verständlich.

 

Nach achtjähriger Kinderlosigkeit wurde sie endlich Mutter. Insgesamt bekamen sie und der König vier Kinder.

 

Sicher war es damals wie heute nicht einfach, ein Land zu regieren. Und sicher konnten die Beteiligten damals wie heute große Fehler machen. Bei Marie-Antoinette waren diese Fehler letzten Endes tödlich, denn das Volk hatte genug vom Königtum und die neuen Machthaber waren nicht interessiert an Großzügigkeit und Vergebung.

 

Am 16. Oktober 1793, die Französische Revolution hatte bereits 1789 begonnen, richtete man die letzte französische Königin, Marie-Antoinette, hin. Wegen Hochverrat und Unzucht. Sie wurde keine vierzig Jahre alt und starb unter der Guilloutine als Sündenbock für das alte königliche Regime.

 

***

 

Warum denke ich heute an sie, deren Hinrichtungstag sich gleich wieder jährt?

 

Wegen der Abgehobenheit, die Marie-Antoinette und ihre soziale Schicht des reichen Hochadels in Frankreich und anderswo einnahmen. Diese Leute hatten meistens überhaupt keine Ahnung, wie die normalen Menschen wirklich lebten, wie deren Alltag aussah. Es interessierte sie wahrscheinlich auch gar nicht oder nur vereinzelt.

 

Heute leben wir zwar nicht in den blutigen Zeiten der Französischen Revolution und auch nicht unter einer absolutistischen Monarchie. Aber es hat sich wieder eine gesellschaftliche Schicht herausgebildet, repräsentiert hauptsächlich von Politikern und Medienvertretern, die sich in ihrer Sicht auf die gesellschaftliche Realität weit von der Wirklichkeit entfernt hat und sehr an ihrem eigenen Wohl interessiert ist. Das merkt man an verschiedensten Äußerungen der Beteiligten in der Öffentlichkeit: in Interviews und Talkshows zum Beispiel.

 

Egal, ob man das reale Bruttoeinkommen eines Durchschnittsverdieners oder Rentners nicht kennt und als viel zu hoch ansetzt, egal, ob Preise für Dinge des täglichen Bedarfs oder Dienstleistungen gerade nicht gegenwärtig sind. Man empfiehlt Alleinerziehenden mit wenig Einkommen den Kauf von Immobilien oder Rentnern die Aufnahme eines Kredits zum möglicherweise umweltfreundlichen Umbau ihrer Heizanlage. EU-Parlamentarierin Katharina Barley (SPD) sprach in "Hart aber fair" vom 11. 10. 2021 (ganze Sendung HIER in der MEDIATHEK) davon, dass die günstigste Kilowattstunde diejenige sei, die man nicht verbraucht. Na klar. Nicht heizen, nicht fahren, nicht essen, nicht wohnen ist alles preiswerter als es doch zu tun. Nicht zu existieren ist am allerbilligsten.

 

Und ein durch Zwangsgebühren hochbezahlter öffentlich-rechtlicher Fernsehjournalist  spricht im Tagesthemen-Kommentar (12.10.2021, siehe unten) davon, wie gut es doch wäre, dass jetzt alles teurer wird. Tanken, Heizen, jeglicher Stromverbrauch. Auch die Lebensmittel sind betroffen. Schließlich wollen wir ja "den Klimawandel in den Griff bekommen".

 

Auch der WDR hat Ratschläge für den zunehmend verzweifelten Bürger:

 

 

 

 

Was für ein Unsinn und was für eine Abgehobenheit.

 

(Nur ein sehr, sehr böser Schelm käme ja auf die Idee, dass ein mit Zwangsabgaben vom Staat  finanzierter Propagandafunk neue Steuern (hier CO2-Steuer) bewirbt, die genau derselbe Staat erlassen hat.)

 

Selbst wenn die Deutschen im Angesicht der Heiligen Gretel kollektiv Selbstmord begehen und unser Land ein menschen- und industriefreies Naturschutzgebiet werden würde - selbst dann hätte das keinen Einfluss auf das Weltklima. 

 

Wir rennen hier einem Dogma hinterher, durch das wir unsere Wirtschaft, unseren Wohlstand, unseren gesellschaftlichen Frieden - unser Leben -  zerstören und selbst zur lenkbaren Masse werden statt denkende Individuen zu sein. Kein anderes Land verhält sich vergleichbar selbstzerstörerisch, nach meiner Information jedenfalls.

 

(Hochinteressantes Interview mit dem Geowissenschaftler Sebastian Lüning zur Modellpolitik des Weltklimarates in der MEDIATHEK HIER.)

 

***

 

Nach dem Ende der absolutistischen Herrscher in Europa begann das Zeitalter der Aufklärung. Unabhängig von Herkunft und Religion der Protagonisten hat die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen geführt und damit die Herausbildung einer besseren, klügeren Gesellschaft begünstigt. Große Verdienste erwarben sich bekannte und unbekannte Aufklärer: Namen wie Immanuel Kant oder Denis Diderot sagen uns auch heute noch etwas.

 

***

 

Etwas, was immer mehr in den Hintergrund rückt: die Unabhängigkeit und Freiheit des Denkens und der Wissenschaft sind unentbehrlich für deren Gedeihen.