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Hervorgeholt: Belohnung - wozu das denn ?

(K)Ein Rosenduft

www.pixabay.com / Monfocus
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Nach einem ziemlich fürchterlichen Arbeitstag hatte ich mal die Idee, mich mit irgendeinem kleinen, lustigen Etwas zu belohnen. Nur so.

 

In einem Billigladen, wo es alles Mögliche gab, da wollte ich sowieso gerade Mülltüten und Alufolie kaufen, guckte ich mich suchend um. Und ich sage Dir: wenn ich will, finde ich immer was. Überall. Wetten ?

 

Und ich fand. Ein winziges Parfumflacon aus Glas. Es war ganz leicht rosé gefärbt und sah aus wie ein herzförmiger Diamant. Schön also. Es funkelte im Licht. Am Flacon hing ein kleines Schild. Darauf waren nur ein Strichcode, eine aufgedruckte kleine Rose und die Abkürzung EdT zu sehen. Auch das Fläschchen selber hatte keine Aufschrift weiter. Also ein Eau de Toilette, ein leichtes Parfum sozusagen.

 

Ein Testerfläschchen gab es nicht...

 

Um mich zu erfreuen, kaufte ich es. Obwohl ich eigentlich weiß, dass man sich in so einem Laden kein Parfum kauft. Aber das war mir an dem Tag egal, ich war stur und bestand auf einer Belohnung. So oder so.

 

Zu Hause angekommen, öffnete ich es gleich hoffnungsfroh. Jetzt würde ich endlich für den blöden Tag entschädigt werden und wenigstens noch eine kleine Freude am Abend haben ! Dachte ich.

 

Was soll ich Dir sagen. 

 

Kaum hatte ich den feinen Glasstöpsel vom Fläschchen entfernt, da stank es, als ob man einen Eimer altes Seifenwasser vorm Friseurladen ausgekippt hätte. Früher. So beißend und aufdringlich,  künstlich süßlich nach Seife und etwas ranzig auch noch. Alles in allem wirklich ekelhaft. Ich stöpselte das böse Flacon wieder zu und gab für diesen Tag auf.

 

Da ich an dem Abend frustriert war und mich nicht weiter mit meinem zusätzlichen Misserfolg beschäftigen wollte, hatte ich das Flacon einfach nur zu meinen vielen Nagellack-Fläschchen gestellt. Mochte es da rumstehn, von mir aus. Es war irgendwie zu schade zum Wegschmeißen, fand ich, weil es ja so niedlich aussah. Aber was wollte ich eigentlich damit ? Dieser beißende Gestank würde alles versauen, was ich dort auch immer hineinfüllen würde. Auch nach gründlichem Auswaschen vermutlich. So blieb es stehen, wie und wo es war. Ich vergaß das ärgerliche Objekt. 

 

Später hatte mein Sohn noch die Idee, dass man es ja verschenken könne. Gut aussehen würde das Flacon ja. Aber nach erneuter und angewiderter Geruchsprobe diesmal zu zweit ("Buaahhh - was ist das denn....") ist uns beim besten Willen niemand eingefallen, dem wir das antun wollten. Nein, also wirklich.

 

Und so hab ich es dann weggeschmissen. Nicht, ohne es vorher fest zu verschließen. Denn nicht auszudenken, wenn es im Müll auslaufen und diesen Geruch verbreiten würde.

 

Soviel zum Thema Belohnung für heute.

 

(Ich muss aber ehrlicherweise sagen, dass mir diese Belohnungsstrategie ("Man gönnt sich ja sonst nichts.") außer in diesem desaströsen Parfum(un)fall eigentlich meistens gelingt.)

 

***

 

Der Maulwurf ist für ein paar Tage ohne mich in den Urlaub gefahren. Seine Urlaubsvertretung hier daheim, "der Grüne",  kennt die Geschichte, er war schließlich dabei, als ich das Flacon mit nach Hause brachte. Der sonst sehr beherrschte Kollege zieht ganz leicht die Bärennase nach oben, siehst Du ?

 

Der Grüne - langjähriger Begleiter und heute Urlaubsbloggervertretung für Pawel -
Der Grüne - langjähriger Begleiter und heute Urlaubsbloggervertretung für Pawel -