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Wer was darf und warum (nicht)

Gleich und gleicher?

Nena, Konzert am 25.07.2021 in Berlin-Schönefeld (https://m.tagesspiegel.de/)
Nena, Konzert am 25.07.2021 in Berlin-Schönefeld (https://m.tagesspiegel.de/)

 

Diesen Beitrag möchte ich mit einem Zitat eröffnen. Der Journalist Boris Reitschuster schrieb in seinem heute erschienenen "Wochenbriefing", das man sich auf seiner Website abonnieren (Startseite oben rechts) kann:

 

"Fast schon tragikomisch finde ich vor allem zwei Faktoren: Dass ausgerechnet diejenigen, die glauben, gegen Hass und Hetze zu kämpfen, genau diese ausgiebig an den Tag legen. Und dass sie sich – weil jeder von sich auf andere schließt und die Neigung zum Projizieren beim Menschen hoch ist – gar nicht vorstellen können, dass sie mit ihren Diffamierungen nicht das erreichen, was wohl bei ihnen die Reaktion wäre –verängstigtes Wegducken oder opportunistisches Anpassen. Wer von seiner Sache überzeugt ist, für den sind solche billige Anfeindungen nur eine Bestätigung, dass er ins Schwarze trifft."

 

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Sängerin Nena ist bekannt für ihre Kritik an der Coronapolitik. Ihre Meinung muss man nicht teilen, kann sie aber respektieren. Am vergangenen Sonntag wurde in Berlin eines ihrer Konzerte vom Ordnungsamt abgebrochen. Vorher machte sich die Künstlerin ordentlich Luft auf der Bühne. 

 

Es geht mir heute nicht darum, jeden coronakritischen Satz von Nena zu verteidigen. Auch bin ich kein ausgesprochener Fan ihrer Musik, finde aber Nenas jahrzehntelange Präsenz, ihren Ideenreichtum und ihre Stimme beeindruckend. 

 

Nena sagte am Sonntag zu ihrem Publikum: "Es geht nicht darum, was wir dürfen - sondern was wir mit uns machen lassen."

 

Damit hat Nena recht. Was hier durchgesetzt wird, geht offensichtlich nicht nach einer objektiven, sinnvollen Vorgabe für alle, zum Gesundheitsschutz für die Gemeinschaft. Sondern Beschränkungen und Verbote werden genutzt, um diejenigen, die offiziell nicht passen, die stören, zum Schweigen zu bringen, aus dem Bild zu schieben.

 

Wie sonst ist das hysterische Gekreisch politischer Verantwortungsträger und der Medien zu verstehen, wenn Kritiker der Regierungspolitik sich versammeln (wollen)? Und andererseits das laute Stillschweigen und  Drüberhinwegsehen bei den "Guten"? Schon auffällig bei den bundesweiten BLM-Demos mit zehntausenden von Teilnehmern im Jahr 2020 oder jetzt erst im Juli 2021 bei den Feiern und Umzügen zum Christopher-Street-Day (CSD). Auch FFF hüpft unbehelligt weiter. Nur wenn in Hinterkleinweesnichwo 30 Leute übern Marktplatz gehen und ihre Meinung öffentlich äußern und nicht mit allem einverstanden sind - dann ist das natürlich nicht hinzunehmen, diese drohende Gefahr für alle.

 

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Hier ein Mitschnitt der Worte, die Nena am 25.07.2021 zu ihrem Berliner Publikum sprach:

 

 

Chefredakteur der "BILD" Julian Reichelt äußerte sich in einem Video von "BILD" zum Geschehen. Egal, wie man jetzt zu den Corona-Maßnahmen, der Impfung gegen Corona oder zu Nena, BILD und Julian Reichelt steht: Selbst als absoluter Coronapolitikbefürworter und Maßnahmenbefolger, Nicht-Nena-Fan und Bildzeitungshasser muss einem doch auffallen, wie ungleich hier der Umgang ist. Warum ist das so?

 

Das würde dann weiter zu der aufmüpfigen Frage führen, warum man sich bei einem solchen Konzert anstecken soll und bei einer woken Massendemo nicht? Ist das Virus ein musikalischer, heterosexueller, am Ende noch konservativer "Klimaleugner" und geht lieber zu Konzerten statt zu bunten Diversen-Demos? Wir wissen es nicht.

 

 

Klar und deutlich wird uns aber in den Medien vermittelt, mit wem wir es zu tun haben: Nena "wettert", "missachtet Maßnahmen", hat "Nähe zu Querdenkern", verbreitet gefährliches Gedankengut. Christopher-Street-Day-Teilnehmer sind dagegen stolze Repräsentanten einer diversen, fortschrittlichen und woken Community, sie "feiern" einfach nur - wer würde sie denn offiziell kritisieren wollen oder als Gefahr betrachten?

 

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Ich schließe mich dem aktuellen Hashtag bei Twitter an:

 

#DankeNena

 

 

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