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WAS 28 - Erwünschtes und Erhofftes

Wir kriegen nicht immer, was wir wollen

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Wir leben in aufregenden und sehr widersprüchlichen Zeiten. Langweilig jedenfalls ist es nie. Und das ist ja auch schon mal was. Obwohl ich auf manch absurdes Geschehen lieber verzichten würde, als mir ungläubig an den Kopf zu fassen.

 

Was mich immer am meisten wundert, das ist folgendes: Offensichtlich nicht Funktionierendes, Widersprüchliches wird einfach so hingenommen. Immer wieder. Von vielen Menschen in unserem Land. Nicht hinterfragt, nicht kritisiert, sondern brav geschluckt. Wie egal sind wir uns eigentlich selber? Ich wünsche mir so sehr und hoffe es wirklich inständig: dass mehr Menschen die negativen Veränderungen in ihrer Umwelt zum Anlass nehmen, etwas zu ändern.

 

Du fragst mich, was ich meine? Hier eine spontane Auswahl, völlig unsortiert, vier WAS:

 

1. Viele ostdeutsche Bürger legen Wert auf die Bewahrung ihrer noch nicht so lange vorhandenen Freiheit. Staatliche Gängelei und Übergriffigkeit werden abgelehnt. Werte wie Heimatverbundenheit, Traditionen, Gemeinsinn und die Bewahrung des Eigenen (!) sind lebendig. Einher geht das oft mit der Bereitschaft, dafür auch einzustehen, wenn es schwierig wird. Ich bin auch so. Mancher nennt es stur, ich finde es "alternativlos", man hat eigentlich keine andere Wahl. Dann wird man mutig. Herr Wanderwitz (CDU), der Ostbeauftragte und selbst Ostdeutscher, wurde in der Vergangenheit schon oft für seine negativen Äußerungen gegen die Menschen, die er eigentlich vertreten soll, auffällig. Vor einigen Tagen meldete er sich wieder zu Wort. Im Osten würde man eben Extremisten wählen, wenn man was zu protestieren hätte. Große Demokratiedefizite gäbe es hier. Die CDU müsste m. E. n. sehr verärgert sein, denn dieser Ostbeauftragte treibt bis zur Bundestagswahl mit seinen Äußerungen sicher noch ein paar Wähler weg von seiner eigenen Partei. Ihm verdanken wir aber auch etwas, nämlich das schöne Wort: "diktatursozialisiert".

 

2. Der Iran hat einen neuen Präsidenten, Herrn Raisi. Dieser gilt, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade als Demokrat. Im Iran herrscht sein 1979 ein islamistisches Regime (Republik Iran), dort werden die Menschenrechte nicht geachtet. Es gilt islamisches Recht. Homosexualität zum Beispiel ist verboten, es gibt dafür die Todesstrafe. Jugendliche Schwule wurden an deutschen Baukränen aufgehangen. Bundespräsident Steinmeier (SPD) gratulierte dem iranischen Mullah-Regime schon mal zum Revolutionsjubiläum. Der Kanzlerkandidat der SPD Olaf Scholz ist derweile auf einem Regenbogen-Bild bei Twitter zu sehen. Wir diskutieren in Deutschland, ob wir ein Fußballstadion regenbogenfarbig erleuchten, um ein Zeichen für Lesben, Schwule und Transmenschen zu setzen. Im ganzen Land werden aber seit Jahren Homosexuelle zunehmend Opfer von Übergriffen durch Islamisten.  Wer sich dagegen äußert, den wichtigen Zusammenhang zwischen Islamismus und Menschenfeindlichkeit herstellt -  ist ein frustrierter Rechtsextremist, rückwärtsgewandter Unmensch und intoleranter Europafeind. 

 

3. Immer mehr diskutieren wir über die Umgestaltung unserer deutschen Sprache, um sie geschlechtergerecht zu gestalten. Bösewichtinnen wie ich sträuben sich hartnäckig dagegen und halten die bisherigen Ausdrucksformen für völlig ausreichend. "Schwachmatinnen" und "Vollpfostinnen" klingt zwar auch irgendwie reizvoll, wird aber nicht wirklich gebraucht - das generische Maskulinum tuts auch. Die Angesprochene weiß genau, was gemeint ist. Albern dagegen, Frauen als "Menschen mit Gebärmutter" zu bezeichnen. Oder die Muttermilch als "Menschenmilch". Mutter und Vater durch den Betriff "das Elter" zu ersetzen. Diese ganzen verschluckten oder abgehackt gesprochenen :innen gehen mir auf den .... Geist.   Sie versauen jeden Text: beim Schreiben, beim Lesen und beim Hören sowieso.

 

www.twitter.com / @OlafScholz
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Viktor Orbán, Ungarns Präsident, hat leider recht, wenn er meint, dass oft nur tote Fische mit dem Strom schwimmen. Weiter erklärt er: 

"Natürlich verursachen alle, die gegen den Strom schwimmen, eine Menge Probleme. Wir zahlen einen hohen Preis dafür. Ungarn zahlt einen hohen Preis dafür, dass es die Istanbuler Konvention nicht unterschrieben hat und dann jede Politik des Kalten Krieges ablehnte; wir zahlen einen hohen Preis dafür, dass wir den russischen Präsidenten nicht jeden Tag mit den Westlern verprügeln, sondern ihm den Respekt entgegenbringen, den er als Präsident verdient; Wir zahlen einen hohen Preis dafür, dass wir das christliche Modell der Familie schützen, so dass der LGBT-Wahnsinn hier keinen Platz hat; wir zahlen einen hohen Preis für unsere Position zur Einwanderung und wir zahlen einen hohen Preis dafür, dass wir die Brüsseler Bürokratie nicht akzeptieren, aber vor allem als Gegengewicht zum Aufbau der mitteleuropäischen Zusammenarbeit. Wir zahlen also wirklich einen hohen Preis. Aber wenn wir diesen Preis nicht zahlen und unsere Interessen nicht verteidigen würden, könnten wir zwar bequemer leben, aber wir würden am Ende viel mehr verlieren. Es ist besser, zu kämpfen."

 

(17.06.2021 / Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/orban-nur-tote-fische-schwimmen-mit-dem-strom/)