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Wahr gewordene Verschwörungstheorien

Neues aus Duisburg

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Am 18. 06. 2021 veröffentlichte die Pressestelle der Uni Duisburg einen Artikel über an dieser Uni erarbeitete Forschungsergebnisse zum PCR (polymerase chain reaction)-Test. Danach ist letztlich ein PCR-Test nicht als Entscheidungsgrundlage für die Findung sinnvoller Anti-Corona-Maßnahmen geeignet. Diese Fragen zum Einsatz des PCR-Tests, wie er derzeit hier gehandhabt wird,  sind nicht neu. Die WHO selbst (siehe Ärzteblatt 117(24)/2020) hat vor Monaten schon darauf hingewiesen. Man wollte das hierzulande einfach nicht zur Kenntnis nehmen, so mein Eindruck. 

 

Nach den Unstimmigkeiten bei der Meldung der Intensivbettenzahlen jetzt eine weitere Sache, die ans Licht kommt. 

 

Die rund um die Uhr gepredigten Inzidenzwerte, die mit Hilfe der PCR-Tests ermittelt werden, sind bisher ein wichtiger, der wichtigste Orientierungspunkt für (deutsche) Politiker und andere Entscheider in der Gesellschaft. Deshalb interessiert mich das sehr, weil für uns alle soviel davon abhängt. Nicht, weil ich recht haben will, alles besser weiß oder gar Hobbyvirologe bin. Nein. Aber unser Umfeld zwingt uns umso mehr zum Nachdenken und Hinterfragen, je weniger man sich auf dieses Umfeld selbst verlassen, ihm vertrauen kann. 

 

In Verordnungen wurde und wird festgelegt, wann wer was darf oder nicht. Betriebs- und Schulschließungen, Abschottung von Alten- und Pflegeheimen, Dichtmachten ganzer Branchen wie Gastronomie, Kultur und Einzelhandel, Beschränkung von Gesundheitsvorsorge und Therapien zugunsten freier Coronakapazität, Ausgangssperren u. s. w.. Der Richtwert dafür: die Inzidenz der letzten 7 Tage, die Anzahl der "Neuinfektionen" pro 100.000 Einwohner.  Wie werden die ermittelt? Mit PCR-Testung.

 

Schon seit Monaten hört man warnende Stimmen aus der Wissenschaft (u. a. Prof. Dr. med. Bhakdi / Dr. med. Wodarg) dazu, sich doch nicht auf diese Art von Tests und ihre derzeitige Art der Durchführung zu verlassen.  Aber nein - der PCR-Test und seine derzeitige Handhabung werden als geeignet anerkannt, der Inzidenzwert bleibt unangefochten richtungsweisend für die Coronapolitik.

 

Und - wie immer - Kritiker müssen als Verschwörungstheoretiker ausgegrenzt werden. Ich selbst wurde schon gefragt, ob ich denn noch mehr Tote wolle. Ob mir denn klar sei, dass jetzt selbst viele junge Leute an Corona sterben. Warum ich denn nicht einsehen wolle, dass auch wiederholte und lange Lockdowns etwas bringen würden.

 

Ich sehe nur noch einen geringen Sinn darin, zu versuchen, in dieser Richtung Leute zum Nachdenken anzuregen. Viele hören weiterhin gespannt auf die Inzidenzwerte und glauben an den wissenschaftlichen Hintergrund. Dass wir hier einem großen Irrtum, wenn nicht einer Lüge, auf den Leim gehen - das will fast keiner wahr haben. Es gilt als Verschwörungstheorie, solange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Wie schon so oft geschehen.

 

Ich bleibe zuversichtlich. Vielleicht schafft unser Land und jeder Mensch für sich es irgendwann, eine selbstkritische Aufarbeitung der letzten Monate zuzulassen. Es wäre im Sinne der ganzen Gesellschaft. Und deren Zukunft. Denn spätestens ab Herbst ist wieder Infektionszeit. Mit Grippe und Corona, unter anderem. Ich hoffe, dass man dann diejenigen beschützt, die den Schutz brauchen. Und die anderen in Ruhe lässt.

 

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Hier folgt ein Interview auf RTL mit einem Forscher der Uni Duisburg/Essen, ein Auszug aus der Pressemitteilung dieser Uni und danach ein Button zur gesamten Erklärung, samt Link zu Studienveröffentlichungen.

 

"Forschende der Medizinischen Fakultät der UDE weisen im renommierten Journal of Infection* darauf hin, dass die Ergebnisse von RT-PCR-Tests allein eine zu geringe Aussagekraft haben, um damit Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu begründen. Gemäß ihrer Untersuchung beweisen positive Testergebnisse nicht hinreichend, dass mit SARS-CoV-2 Infizierte andere Personen mit dem Coronavirus anstecken können. Zusammen mit Wissenschaftler:innen der Universität Münster und dem MVZ Labor Münster hatten sie zuvor rund 190.000 Ergebnisse von mehr als 160.000 Menschen dahingehend ausgewertet.

Die RT-PCR-Test-Technik gilt als Goldstandard, wenn es um den Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 geht. Sie kann nur in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden. Während der Pandemie wurden und werden die Ergebnisse von Corona-Tests mittels RT-PCR-Technik verwendet, um die Zahl der bundesweiten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen (Inzidenz) zu ermitteln.

Dieser Inzidenzwert bildet für Bund und Länder wiederum eine wichtige Basis, um Anti-Corona-Maßnahmen zu begründen, zum Beispiel Kontaktbeschränkungen bzw. Ausgangssperren. Dies stellen die Forschungsteams aus Essen und Münster jedoch aufgrund ihrer Datenauswertung infrage. „Ein positiver RT-PCR-Test allein ist nach unser Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auf Mitmenschen auch übertragen können“, sagt Erstautor Prof. Dr. Andreas Stang, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) des Universitätsklinikums Essen. „Die am Ende errechnete Zahl von SARS-CoV-2 positiv Getesteten sollte daher nicht als Grundlage für Pandemiebekämpfungsmaßnahmen, wie Quarantäne, Isolation oder Lockdown, benutzt werden.“

 

Hier noch ein Rückblick in  öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, damit uns vielleicht doch mal was auffällt. Der BR veröffentlichte Ende Januar 2020 ein Video, Du findest es beim Klicken auf das Bild der Moderatorin Frau Probst.

 

Irren kann man sich und im Laufe eines langen Prozesses dazuzulernen ist wichtig. Ich selbst habe einige Dinge vor einem Jahr anders gesehen als heute, das finde ich auch nicht unnormal. Nur könnte man dann mit der eigenen Alternativlosigkeit etwas vorsichtiger werden und zumindest mal in Betracht ziehen, das die so genannten Verschwörungstheoretiker auch recht haben könnten. Man darf  sich auch entschuldigen, wenn man jemanden zu Unrecht angegriffen und beleidigt hat.

 

Es wäre möglich.

 

 

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Klicke auf das Bild und höre, was uns der BR im Januar 2020 zu sagen hatte.