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Damals und heute - zum 17. Juni

Über Kämpfer und das Gegenteil

Ost-Berlin am 17. Juni 1953 (Quelle der Bilder: https://www.welt.de/geschichte/gallery117098062/Der-17-Juni-1953-in-Bildern.html)

 

Die kleine Pressekonferenz guckt heute auf den 17. Jun 1953:

 

 

Heute vor 68 Jahren im Juni 1953:

Am 17. Juni stand das Volk in vielen Orten der damaligen DDR gegen die Regierung von Walter Ulbricht auf. Man wehrte sich gegen Normendruck, Freiheitsbeschränkung, die schlechte Wirtschaftssituation, die Propaganda und den fortschreitenden Sozialismus, den die SED im ganzen Land installierte nach sowjetischem Vorbild.

 

Viele Leute gingen damals auf die Straße, manche warfen Steine auf die russischen Panzer. Krieg und vergangene Diktatur waren noch nicht so lange her. Menschen hatten schlimme Erlebnisse zu verarbeiten, viele hatten das nationalsozialistische System unterstützt, mancher war Täter geworden, andere Opfer.  Und jetzt wollte man endlich Freiheit, Frieden, Demokratie und auch wieder materiellen Wohlstand. Fehler wurde von den Protestierenden gemacht.  Es kam zu Gewalt, zu Übergriffen, zu fragwürdigen Gefangenenbefreiungen. Auch die Seite der Menschen, die an den neuen Staat, das bessere Leben unter sozialistischen Bedingungen glaubten und das verteidigten, kann ich gut verstehen.  Oft waren sie während der Hitlerdiktatur Verfolgte gewesen und wollten es jetzt eigentlich besser machen. 

 

Die Situation vielerorts eskalierte. Der Aufstand wurde mit Hilfe der Sowjetunion niedergeschlagen. Es gab Tote und Verletzte; später juristische Urteile gegen Beteiligte - bis hin zur Todesstrafe. Die Staatsmacht hatte sich dem Volk gegenüber durchgesetzt. Das erzeugte auch Hass. Wer damit nicht leben konnte oder wollte, der verließ dieses kleine Land Richtung Westen. Noch gab es keine Mauer.

 

Einen interessanten Artikel des Focus über das Geschehen damals findest Du am Artikelende hinter dem roten Button.

 

  

Und heute, im Juni 2021?

Da erhält die Bevölkerung vom öffentlich-rechtlichen ZDF Hinweise, wie man sich nach den bisher geltenden Einschränkungen wieder ans Leben gewöhnen könnte:

 

Deutschland, ZDF - im Juni 2021: Mit Informationen für die Bevölkerung
Deutschland, ZDF - im Juni 2021: Mit Informationen für die Bevölkerung

 

Man solle sich nur nicht überfordern. Verständlich, dass die (fragwürdigen) Lockdowns und andere Beschränkungen manche Menschen in tiefe Krisen gestürzt haben. Psychisch, finanziell, gesundheitlich.  Aber der größere Teil der Erwachsenen kann doch sicher damit umgehen?!

 

Angesichts solcher "Hinweise" überlege ich mir, was eigentlich uns heute schon länger hier Lebende von unseren Vorfahren früherer Jahrzehnte, ja Jahrhunderte unterscheidet. Sind wir größtenteils Weicheier geworden, dekadente Schönwetterbürger? Unselbständige Wesen, die vom Staat wie ein Kind von der Mutter an die Hand genommen werden müssen? Bei fast allem? Eine Bevölkerung, mit der die Regierenden in Babysprache kommunizieren, aber es nicht liebevoll meinen? Ein Volk, was eine Menge an schlechter Politik, einen Sack voller Skandale, Betrug und Lügen einfach so wegsteckt, ohne es (wenigstens) an der Wahlurne zu vergelten? 

 

Was meine ich damit?

 

Es handelt sich beispielsweise um die Analysen des Bundesrechnungshofs im Zusammenhang mit dem Gesundheitsministerium in den letzten Wochen. Oder um die Wirksamkeit und die  Verhältnismäßigkeit einiger Corona-Maßnahmen; die bezweifelte Richtigkeit der kommunizierten Zahlen der Toten und Erkrankten. Um das Verängstigen und Unter-Druck-setzen vieler, vieler Menschen in unserem Land - zuvorderst der Wehrlosen: Alte und Kinder! Nicht zuletzt die Verunglimpfung, Ausgrenzung und Bestrafung von Kritikern in übelster Weise. Das Weglügen anderer fundierter wissenschaftlicher Standpunkte auch bei Themen rund um Corona.

 

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Sollte sich heute nicht jeder selbst mal fragen, ob er noch richtig liegt mit seinen aktuellen Standpunkten und daraus folgenden Entscheidungen? Leute, wir müssen alle nachdenken, unbedingt.

 

Vielleicht haben wir neue Erkenntnisse gewonnen.

 

Vielleicht sollten wir uns dann bei jemandem entschuldigen, dem wir Unrecht getan haben. Oder unsere Wahlentscheidung revidieren. Wir müssen keine Steine schmeißen, aber auf jeden Fall eines: unsere eigene Alternativlosigkeit loswerden!

 

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Dieses Lied gehört für mich zum gestrigen Tag, dem 17. Juni: