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Mensch und Maulwurf: ein Dialog (30)

Der Sommer in uns

 

Während des Mittagspausenspaziergangs hüpft der Maulwurf aufgeregt am Wegesrand entlang - er singt auch irgendwas Optimistisches vor sich hin. Ich höre genauer hin und identifiziere schnell "O la paloma blanca", den wohl beliebtesten Sommerhit der letzten Jahrzehnte. Von der "George Baker Selection", 1975 herausgebracht. Die reinste Ferienmusik in meinen Ohren, gefiel mir schon als Kind.

 

Vor allem der unternehmungslustige und etwas rebellische Flötenton erzeugt Sommererinnerungen bei mir. Pawel ahmt diese Töne mit Pfeifen nach: Ich habe sofort den Geruch von ganz einfachem Sonnenöl ohne nennenswerten Lichtschutzfaktor in der Nase. Lauwarme Limo, tropfendes Eis, eine leckere Bratwurst von der Bude am Strand. Salziges oder chloriges Wasser. Auf der Haut angenehm in der Sonne trocknende Badesachen (Ich hab' schon als Kind FKK gehasst.). Im Wasser bleiben, bis die Lippen blau waren. Sonnenbrand an den Waden, so dass es weh tat, das obere Doppelstockbett (ohne Leiter) zu erklimmen.... Damals hatte ich ein aufblasbares blauweißes Schwimmkrokodil namens Hamm, dem hatte ich seinen Namen und seine Adresse mit Kuli auf den hellen Bauch geschrieben - falls er mal wegkommen sollte. Hielt mehrere Sommer lang auch im Salzwasser der Ostsee. Hamm war wichtig; tagsüber kam er mit an den Strand und ins Wasser; nachts schlief er in meinem Bett. Ein fast unverwüstlicher Kollege. Schnarchte nicht, nervte nicht, war auch kuschlig - sobald man sich an seine Kunststoffhaut gewöhnt hatte.

 

 

In dem Zusammenhang mal eine kleine Werbung, und zwar für den Duft "Sun" von Nivea, ein EdT. Das hat auch diesen Sommer-Sonnen-Strand-Duft wie oben beschrieben. Ein kleiner Sommer im Flakon sozusagen. Vielleicht kaufst Du dir so eins für diesen Sommer, extra für genau DIESEN Sommer. Oder verschenkst den Duft an jemanden, der sich darüber freut.

 

"Sun" / www.amazon.de
"Sun" / www.amazon.de

 

Während wir bei warmem Sommerwetter einen der schönen "Mittagswege" gehen, da unterhalten wir uns natürlich auch. Ein leichter Wind geht, angenehm. Die Sonne scheint auf die schon langsam groß gewordenen Fichtentriebe  des vergangenen Frühlings. Das ist ein Duft! Gut riechen auch das Heu, die hohen Brennnesseln und die heiß glitzernden Steine auf dem Feldweg.

 

Sommer pur.

 

 

Yvonne (guckt fragend auf Pawel): "Warum bist Du denn so aufgeregt?"

Maulwurf (misstrauisch): "Kennst Du den aktuellen Wetterbericht?"

Yvonne: "Ja doch. Wird ordentlich warm die nächsten Tage, über dreißig Grad, auch bei uns. Aber Du - es ist schließlich Sommer, oder?"

Maulwurf (voller Energie): "Na logisch. Aber da brauchen wir eine besondere Wo-chen-end-pla-nung! Eine schlaue Maulwurfsstrategie! Und die denke ich mir gerade aus, was wir da machen, bei der Hitze...."

Yvonne: "Na, wir werden vielleicht nicht ganztags im Keller oder im Kühlschrank sitzen. Eventuell fahr'n wir in ein dicht bewaldetes kühles Flusstal. Oder suchen uns eine Tropfsteinhöhle."

Maulwurf (spitzfindig): "Das ist eine Variante: sich geeignete Orte auszusuchen. Nämlich solche, die kühl sind. Also, etwas kühler als es sonst ist. Aber eine andere Möglichkeit ist es, sich andere Zeiten zu wählen, um was zu unternehmen. Zeiten, an denen es am kühlsten ist."

Yvonne (gespannt): "Verstehe; aber hell sollte es doch schon sein. Oder schlägst Du etwa eine Nachtwanderung vor? Wäre auch eine Idee."

Maulwurf: "Nee. Obwohl ... bei Vollmond durch den Rabenauer Grund .... das wär's doch mal-"

Yvonne (träumerisch): "Ja, herrlich.... Aber lieber im Winter, wenn der Mond auf dem Schnee funkelt."

Maulwurf (streng): "Lenk' nicht vom Thema ab: wir sprachen gerade davon, samstags früh um vier in den Wald zu gehen."

Yvonne (tut erstaunt): "Dein Ernst?!"

Maulwurf (mit Nachdruck): "Na klar! Du musst Dich entscheiden: entweder früh ausschlafen und mittags fast kollabieren draußen. Oder sehr zeitig raus, in der Morgenfrische was Tolles machen und dann tagsüber nochmal schlafen. Du weißt schon, unser Badeplan am See immer, wenn's heiß ist - da machen wir es ja auch schon lange so."

Yvonne: "Du hast recht."

Maulwurf: "Meine Rede. Also, was sachste?"

Yvonne: "Natürlich: JA."

Maulwurf (fröhlich): "Fein. Dann brauchen wir uns ja nur noch auf ein Ziel zu einigen." (lacht und hüpft auf und ab) "Das wird soooo herrlich sein, in der Morgendämmerung über eine Wiese zu gehen und dann an einem schönen Platz ein Käffchen aus dem Rohr zu trinken....Hach, was für eine Sache ...."

Yvonne (noch etwas skeptisch): "Oh ja. Wunderbar, wirklich. Aber dazu müssen wir erstmal rechtzeitig aus dem Bett kommen."

Maulwurf (unerschrocken): "Na klar, das wird kein Problem! Ich wecke Dich sehr, sehr gerne...." (Hier grinst er listig, nein, nahezu hinterhältig.)

Yvonne (zuckt die Schultern): "Ja, ohne Fleiß kein Reis, oder so ähnlich. Da müssen wir wohl durch. Was meinst Du, wo wollen wir da denn nun hin?"

 

Dann diskutieren beide hin und her. Als die Pause vorbei ist, haben sie sich auf ein Ziel und eine Aufstehzeit geeinigt, was hier allerdings noch nicht verraten wird. Du erfährst es am kommenden Samstag; natürlich auch, ob man rechtzeitig aus dem Bett gekommen ist. Normalerweise kriegen wir das hin, vielleicht kennst Du noch unsere Fotos vom Sonnenaufgang am Berg vor ca. einem Jahr? Findest Du zum Nachgucken hinterm roten Button hier am Artikelende.

 

Bevor es wieder an die Arbeit geht, da hat der Maulwurf natürlich noch was:

 

 

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Maulwurf: "Jetzt gibt's noch einen Klassiker, bevor wir wieder fleißig sind. Pass' auf: 

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 "Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt."  (Albert Camus) "

 

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Wir lächeln. Dieser Gedanke mit dem in uns wohnenden ewigen Sommer ist sehr, sehr schön. Obwohl sich so mancher schon jetzt auf den Herbst, ganz speziell den (Lieblingsmonat) Oktober, freut ....

 

Zu essen gab's natürlich auch was.
Zu essen gab's natürlich auch was.